Appell des Landes Tirol
Feuerwerke belasten die Lufqualität, sind laut und verursachen Müll
TIROL. Coronabedingt gab es vergangenes Jahr weniger Feuerwerke. Dadurch zeigte sich eine deutliche Verbesserung der Luftqualität zum Jahreswechsel. Das Land Tirol appelliert, heuer auf Feuerwerke zu verzichten.
Bewusstsein gegen Feuerwerke wächst in der Bevölkerung
Für viele Menschen gehört das Feuerwerk, Raketen und Knallkörper zum Jahrewswechsel dazu. So schön Feuerwerke sind, die darauf resultierenden Folgewirkungen allerdings weit weniger.
„Der Feinstaub und die in den Raketen verarbeiteten Metalle belasten die Luft rund um den Jahresbeginn um ein Vielfaches. Der explosionsartige Lärm und das grelle Licht verstören Wildtiere ebenso wie Haustiere und führen oft zu Panikreaktionen und Angstzuständen. Zudem kommt eine Unmenge an Müll – oft durch die Explosionen in kleinste Partikel zerfetzt – in unseren Wäldern, Wiesen und Gewässern zu liegen, der niemals gesammelt oder gar entsorgt werden kann.“ (Umweltschutzlandesrätin LHStvin Ingrid Felipe)
Feinstaubpartikel, Schwermetalle und Müll belasten
Laut Studien werden in Österreich an den letzten und ersten Tagen des alten bzw. neuen Jahres rund 61 Tonnen Feinstaub in die Luft abgegeben. Diese Feinstaubpartikel sind meist kleiner als 2,5 μm. Diese sind aufgrund ihrer geringen Größe belastend für den Menschen. Gleichzeitig fallen eine große Menge an Restmüll an. Dieser wird häufig abgebrannt und zerstückelt liegen gelassen. Gleichzeitig werden bei den Explosionen giftige Schwermetalle wie Blei, Nickel, Arsen und Cadmium werden zunächst in der Luft freigesetzt. Nach dem Absinken auf die Böden und Gewässer gelangen sie in den Nahrungskreislauf von Menschen und Tieren.
Verbesserung der Luftqualität im Vergleich zum Vorjahr
Das Land Tirol führte auch zum Jahreswechsel 2020/21 eine Messung der Feinstaubbelastung durch. Dadurch wurde im Vergleich zum Vorjahr eine erhebliche Verbesserung der Luftqualität deutlich.
„Am 1. Jänner 2021 kam es erfreulicherweise zu einem massiven Rückgang der Feinstaubbelastung. Der Tagesmittelwert lag bei allen Tiroler Luftgütemessstellen teilweise sogar sehr deutlich unter dem Grenzwert von 50 µg/m³."(Ingrid Felipe)
Derartig niedrige Werte gab es in Tirol seit Beginn der Feinstauberhebung nicht mehr. Dies geht einerseits auf die damals geltenden Coronamaßnahmen aber auch auf die zunehmende Sensibilität und das gestiegene Bewusstsein in der Bevölkerung zurück.
Verletzungs- und Brandgefahr
Ein weiteres Argument gegen Feuerwerke und die Verwendung von Raketen und Knallkörpern ist die Verletzungs- und Brandgefahr. Aus all diesen Gründen appelliert das Land Tirol, möglichst heuer auf Feuerwerke zu verzichten:
„Wir wissen alle, wie sehr unsere Krankenanstalten und Rettungskräfte seit mittlerweile fast zwei Jahren durch die Coronapandemie belastet sind. Schauen wir doch gemeinsam darauf, dass wir mit Verletzungen, die durch das Abbrennen von Feuerwerkskörpern entstehen – oft auch dem Übermut geschuldet – unser Gesundheitssystem nicht noch zusätzlich belasten und feiern wir den Jahresbeginn ohne Knallerei, aus Rücksicht auf unsere Mitmenschen, die Natur und unsere Tiere “, (Ingrid Felipe)
Pyrotechnikgesetze müssen beachtet werden
Das bundesweit geltende Pyrotechnikgesetz verbietet generell das Abfeuern von Feuerwerkskörpern im Ortsgebiet. Sonstige Großfeuerwerke oder Aktionen mit Feuerwerken bedürfen einer Genehmigung seitens der zuständigen Verwaltungsbehörde.
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