Appelle, zur Wahl zu gehen
GR-Wahl 2022: Es geht um die "Wurscht"

Noch nie haben sich die politischen Landesorganisationen für eine Gemeinderatswahl so ins Zeug gelegt wie 2022.

TIROL. „Platzhirsch“ in den Gemeinden ist die ÖVP Tirol. Parteichef Günther Platter: „Wir sind die Gemeinderats- und Bürgermeisterpartei in Tirol. Unsere Gemeinden sind die Basis unseres Landes. Deshalb haben die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen für uns einen ganz besonderen Stellenwert.“Das erklärtes Ziel ist es, das hohe Niveau von 2016 zu halten.

„Wir wollen unsere 232 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, die am 27. Februar zur Wahl stehen, halten“

, sagt Platter.Platter appelliert: „Gemeinderatswahlen sind in erster Linie Persönlichkeitswahlen, denn es geht um die Arbeit vor Ort und das Zusammenleben in den Gemeinden. Deshalb bitte ich die Tirolerinnen und Tiroler von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen und am 27. Februar oder vorab per Briefwahl ihre Stimme abzugeben. Nur so kann man die Zukunft der eigenen Gemeinde mitbestimmen.“

FPÖ: Mehr Demokratie

Die FPÖ Tirol will mehr Demokratie in den Gemeindestuben. „Die Gemeinden brauchen politische Vielfalt. Wir treten in 64 Gemeinden als FPÖ bzw. als Bürgerliste an. Dazu kommen noch freiheitliche Mitglieder, die auf unterschiedlichen Listen kandidieren“, erläutert FPÖ-Obmann Markus Abwerzger.Gemeinderatswahlen seien lokale Wahlen, wo es wenige Metathemen gibt. Doch die Problematik des leistbaren Wohnens, die der illegalen Freizeitwohnsitze, die Anbindung an den Nahverkehr, das Angebot der Kinderbetreuung und die infrastrukturelle Ausstattung beschäftige die Mehrheit der Tiroler Gemeinden.

„Und natürlich die Kontrolle der Mächtigen, daher sollte man zur Wahl gehen, um Verbesserungen herbeizuführen“

, so Abwerzger.

SPÖ will Überraschungen

Die Tiroler SPÖ will ihre 25 Bürgermeistersesseln halten. „Und für die ein oder andere Überraschung sorgen“, sagt SPÖ-Chef Georg Dornauer. der ebenfalls auf große Wahlbeteiligung hofft: „Für die Menschen macht es einen Unterschied, ob die SPÖ in einer Gemeinde stark vertreten ist oder nicht, ob Entscheidungen von Menschen getroffen werden, die sich ihre Themen und bei unserer Bevölkerung abholen, oder von Menschen, die ausschließlich ihre eigene Klientel bedienen“, so Dornauer.

„Jede Initiative auf Gemeindeebene steht und fällt dabei mit einer rührigen GemeinderätIn oder BürgermeisterIn. Deshalb ist diese Wahl für die Tiroler SPÖ ganz besonders wichtig.“ (Dornauer)

Kontrolle durch Liste Fritz

„Als Kontrollpartei Liste Fritz ist es uns wichtig, dass mehr Transparenz und mehr Kontrolle in die Gemeinden kommen. Absolute Mehrheiten und Langzeitbürgermeister tun der einer Gemeinde nicht gut, Veränderung und Austausch durch engagierte Leute tun den Bürgern und Gemeinden dagegen sehr gut“, sagt Chefin Andrea Haselwanter-Schneider.Die Liste Fritz unterstützt heuer etwa 20 Gruppen, sie tragen kein Parteilogo der Liste Fritz – so wie übrigens auch die allermeisten SPÖ- oder ÖVP-Gemeinderatsgruppen.

„Es ist einer der Gründungsgedanken der Liste Fritz, dass die Tiroler aufstehen, sich wehren, ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen. Dazu rufen wir die Tiroler bei der Gemeinderatswahl auf. Es braucht engagierte Menschen in den Gemeinden, sie sollen mitreden, mitmachen, mitentscheiden.“

NEOS: Keine Wahl in der Corona-Pandemie

NEOS-Klubomann Dominik Oberhofer wollte wegen Corona die Wahl auf den Frühsommer verschieben: 

„Von 17 NEOS-Spitzenkandidaten waren seit Jänner 11 mit Corona infiziert. Auch ich habe 17 Zage in Heimquarantäne verbracht. Heute sind 25.000 Menschen in Quarantäne. Das prägt den Wahlkampf unmittelbar und wird auch das Wahlergebnis beeinflussen. Während einer Pandemie solche Wahlen durchzuführen ist demokratiepolitisch fragwürdig“

.Die Tiroler NEOS wollen überall dort wo sie kandidieren, den Einzug in den Gemeinderat schaffen. „In Kufstein und Telfs wollen wir NEOS mit unseren Bürgermeisterkandidaten Birgit Obermüller und Hannes Augustin in die Stichwahl kommen“, erklärt Oberhofer.
Auch er appelliert, zur Wahl zu gehen. „Es geht um sechs Jahre Gemeindepolitik. Das ist an Wichtigkeit nur schwer zu toppen“, hofft Oberhofer auf rege Beteiligung.

Grüne: Erprobte Ideen

„Als Grüne leitet uns der Gedanke, dass gute Politik eine gute und lebenswerte Zukunft sicherstellen muss. Das ist unser Anspruch in den Gemeinden. Wir wollen die Lebensqualität in den Ortschaften heben durch weniger Verkehr, mehr Mitbestimmung, den Erhalt der Naherholungsräume und durch die Stärkung der Regionalität. Dazu haben wir viele gute und erprobte Ideen“, sagt der grüne Landessprecher Christian Altenweisl.Altenweisl weiter: „Gemeindepolitik bedeutet mitzureden, was vor der eigenen Haustüre passiert. Ob es ausreichend Kinderbetreuungsplätze gibt, ob der Verkehr durch den Ort lärmt oder es genügend Öffi-Verbindungen gibt und ob leistbarer Wohnraum geschaffen wird oder immer weiter in die Natur betoniert wird. Wer möchte, dass sich im Ort was verbessert, der sollte am 27. Februar zur Wahl gehen oder per Briefwahl wählen.“

Zahlen, Fakten:

In 273 Tiroler Gemeinden wird am 27. 2. gewählt. In Innsbruck (Wahl voraussichtlich im Jahr 2024), in Matrei am Brenner (Wahltag 20. März 2022) und Wängle (Wahltag 9. Jänner 2022) wird nicht gewählt. 856 Wahllisten rittern um die 3.650 Gemeinderatsmandate und 561 BürgermeisterkandidatInnen bemühen sich um das Amt. Die Stichwahlt wird am 13. März folgen.

Alle Infos zu den bevorstehenden Wahlen in Tirol findet ihr hier:

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