Life Sciences
Health Hub Tirol – Zur Förderung von Gesundheitsunternehmen in Tirol

LH Platter: „Tirol positioniert sich seit Jahren als Standort für Life Sciences. Das hat auch mit den guten Voraussetzungen in unserem Land mit hervorragenden Hochschulen und ihrem Umfeld sowie international tätigen Leitbetrieben und Start-ups zu tun. Die Tiroler Landesregierung wird dieses Stärkefeld künftig mit Hilfe des Projekts ‚Health Hub Tirol‘ kräftig unterstützen, für das in Summe 4,5 Millionen Euro bereitgestellt werden.“ | Foto: Land Tirol/Pichler
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  • LH Platter: „Tirol positioniert sich seit Jahren als Standort für Life Sciences. Das hat auch mit den guten Voraussetzungen in unserem Land mit hervorragenden Hochschulen und ihrem Umfeld sowie international tätigen Leitbetrieben und Start-ups zu tun. Die Tiroler Landesregierung wird dieses Stärkefeld künftig mit Hilfe des Projekts ‚Health Hub Tirol‘ kräftig unterstützen, für das in Summe 4,5 Millionen Euro bereitgestellt werden.“
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TIROL. In Tirol gibt es bereits zahlreiche Unternehmen im Bereich Life Science. Mit der Initiative Health Hub Tirol soll Tirol als Unternehmensstandort in den Bereichen Medizintechnik, e-health, Pharma, Biotechnologie und Chemie weiter gefördert werden.

Health Hub Tirol für Life Science Unternehmen in Tirol

In Tirol gibt es bereits zahlreiche Life Science-Unternehmen aus den Bereichen Medizintechnik, e-health, Pharma, Biotechnologie und Chemie. Mit der Initiative Health Hub Tirol soll die Innovation in diesem Bereich forciert werden. Durch die Bereitstellung einer entsprechenden Infrastruktur wie beispielsweise Labor- und Büroflächen, einem eigenen Förderprogramm sowie Dienstleistungen wie einer Finanzierungsberatung oder Geschäftsmodellentwicklung sollen sich weitere Life Science-Unternehmen in Tirol etablieren und entfalten können. Präsentiert wurde das Projekt heute, 30. März, durch Landeshauptmann Günther Platter, Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf und Josef Penninger, Direktor am Life Science Institute der University of British Columbia in Vancouver/Kanada. Die Abwicklung des Projekts erfolgt durch die Standortagentur Tirol.

Life Science als wichtiger Wirtschaftszweig

Der Life Science-Sektor in Tirol beschäftigt aktuell rund 11.000 Menschen in Wirtschaft und Wissenschaft. Der Branchenumsatz liegt bei 2,25 Milliarden Euro. Auch in den Exportzahlen zeigt sich die Bedeutung dieses Sektors. Im Jahr 2019 wurden aus Tirol Waren im Wert von 13,2 Mrd. Euro exportiert – knapp ein Viertel davon entfällt auf den Pharmabereich. Trotz Coronakrise konnten die Ausfuhren im Pharmabereich im ersten Halbjahr 2020 um ein Drittel auf 1,5 Milliarden Euro und jene der chemischen Industrie um ein Viertel auf 42 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesteigert werden.

„Die Voraussetzungen in Tirol bei den Life Sciences sind bereits sehr gut. Dass wir beispielsweise die Penicilin-Produktion weiterhin in Tirol halten konnten und zuletzt auch Novartis angekündigt hat, in Tirol einen Impfstoff gegen Corona produzieren zu wollen, zeigt das Potential, das wir in diesem Bereich haben.“ (Patrizia Zoller-Frischauf)

Für das Projekt Health Hub Tirol werden in Summe 4,5 Millionen Euro bereitgestellt. Der „Health Hub Tirol“ richtet sich an GründerInnen und Unternehmen, Ausgründungen von Universitäten und Hochschulen sowie Ausgründungen bestehender Unternehmen.

Erster Health Hub in Innsbruck

In der Exlgasse 20 in Innsbruck wird der erste Health Hub Tirol entstehen. Der Standort eignet sich aufgrund der Nähe zu den Hochschulen, den Tirol Kliniken und den hier schon ansässigen Unternehmen im Bereich der Medizintechnik wie MED-EL oder Bionorica.

„Erfreulicherweise ist es gelungen, den international renommierten Wissenschaftler Josef Penninger für das Projekt ‚Health Hub Tirol‘ zu gewinnen. Am Standort Innsbruck wird er künftig mit seinem Team an Medikamenten- und Behandlungsmöglichkeiten zum Thema Diabetes forschen. Als Land Tirol freut es uns außerordentlich, dass Prof. Penninger seine Forschungsprojekte von Tirol aus verfolgen wird.“ (Günther Platter und Patrizia Zoller-Frischauf)

Biotech-Bereich – ein Bereich mit Zukunft

Der Biotech-Bereich werde unser Leben in Zukunft in nahezu allen Bereichen beeinflussen. Man habe erst unlängst mit der raschen Entwicklung von Corona-Impfstoffen gesehen, was Forschung leisten könne, so Josef Penninger. In der Exlgasse in Innsbruck sind vor allem zwei Projekte geplant:

„Es gibt weltweit mindestens 500 Millionen Diabeteskranke. Eines der Hauptprobleme bei dieser Krankheit ist die Beeinträchtigung der Blutgefäße. Mit meinem Team habe ich einerseits eine Technologie entwickelt, um Blutgefäße von diabeteskranken Personen zu ersetzen. Zum Zweiten arbeiten wir an der Entwicklung von Medikamenten, um geschädigte Blutgefäße zu behandeln“ (Josef Penninger)

Faxtbox: Was ist ein „Health Hub“?

Ein „Health Hub“ setzt sich aus vier Elementen zusammen:

  • Infrastruktur: Ziel ist, die entsprechenden Flächen für die im „Hub“ eingemieteten Life Science-Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Dazu zählen Büroflächen, abgetrennte Laboreinheiten, Werkstätten (gemeinsame Nutzung möglich) sowie Gemeinschaftsflächen wie Besprechungsräume oder sanitäre Einrichtungen.
  • Förderungsprogramm: Die Förderung beträgt pro Projekt maximal 800.000 Euro für eine maximale Projektdauer von drei Jahren.
  • Services: Die in den „Hubs“ angesiedelten Unternehmen erhalten unterschiedliche Dienstleistungen, um sich bestmöglich weiterzuentwickeln. Dies umfasst beispielsweise eine Förderungsbetreuung (Grundberatung, Projektsetup, Antragstellung, Förderungsmanagement), eine Finanzierungsberatung (Investorensuche, Innovationen, Investitionen, alternative Finanzierung), die Geschäftsmodellentwicklung oder die Unterstützung bei der Suche nach (internationalen) Kooperations- und Technologiepartnern
  • Kapital: Ein wichtiger Teil für die Finanzierung der Unternehmen ist neben der Förderung ein entsprechendes Beteiligungskapital. Deshalb haben die Hub-Unternehmen Zugang zum Investorennetzwerk der Standortagentur Tirol. Zudem ist es das Ziel des Landes Tirol, einen (internationalen) Life Science- Fonds in einem der „Hubs“ anzusiedeln.

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