Ibiza-Affäre: Politik im Bezirk in Schockstarre

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BEZIRK SCHWAZ (fh). Nach den Enthüllungen rund um die sogenannte Ibiza-Affäre und das Video mit Ex-Vizekanzler Strache und Ex-FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus sitzt der Schock auch bei den politisch Verantwortlichen im Bezirk Schwaz tief. Die BEZIRKSBLÄTTER-Redaktion bat sowohl die beiden ÖVP-Nationalratsabgeordneten Franz Hörl und Hermann Gahr als auch den FPÖ-Abgeordneten Peter Wurm um Stellungnahme. Angesichts der Tatsache, dass die Gesprächsbasis zwischen den ehemaligen Koalitionspartnern auf Bundesebene bereits sehr schlecht ist, gibt es auch in unserem Wahlbezirk nur mehr wenig Höflichkeiten zwischen den Parteien. ÖVP-NAbg. Hermann Gahr erklärt: "Es ist natürlich schade, dass die eigentlich gute Arbeit jetzt unterbrochen wird, aber man kann unter diesen Voraussetzungen nicht mehr weiterarbeiten. Das Ganze hat eingeschlagen wie eine Bombe. Aus sachpolitischer Sicht finde ich es nicht gut, dass jetzt alles unterbrochen wird und wieder eine politische Schlacht ausbricht", so Gahr.
NAbg. Franz Hörl (ÖVP) ist ein langjähriger Kenner der Verhältnisse in Wien und erklärt: "Mir tut es für jene Abgeordneten leid, die gute Arbeit geleistet haben und die gute Regierungsarbeit nun zu Ende gehen muss. Ich denke, man hat in kurzer Zeit viel für das Land erreicht, aber der Bundeskanzler hat den Überblick und er hat meiner Meinung nach auch die richtige Entscheidung gefällt", so Hörl. 

Maulkorb für Bezirkspartei

Von Seiten der FPÖ-Bezirkspartei ist man gegenüber Journalisten wenig auskunftsfreudig. Auf Anfrage der Redaktion erklärt Bezirksparteiobmann Christoph Steiner aus Zell a. Z., dass die Kommunikation in diesem Fall über die Landespartei laufe und er keine Stellungnahme abgeben wolle. Von Seiten der Landespartei heißt es, dass Kanzler Kurz die Nerven weggeworfen habe und es klüger gewesen wäre die Koaltion fortzuführen. 

Wurm nimmt Stellung

„Ich finde es furchtbar schade, dass die erfolgreichste Regierung der letzten Jahrzehnte nun so zu Ende geht. Wir als FPÖ und HC Strache haben rasch reagiert und entsprechende Konsequenzen aus den jüngsten Vorfällen gezogen, wobei jedem klar sein sollte, dass ein Video, welches vor zwei Jahren illegal ein feuchtfröhliches Privattreffen zeigt und jetzt eine Woche vor der EU-Wahl auftaucht, natürlich einen größeren Plan beinhaltet. Die Freiheitliche Partei ist mehr als das Fehlverhalten einzelner (wenn auch sehr wichtiger) Persönlichkeiten. Unsere Gemeinschaft wird zusammenstehen und auch zukünftig tatkräftig und konsequent für unser Tirol, wie auch für unser Österreich, arbeiten", so Wurm.
Nach derzeitigem Stand wird es im September Neuwahlen geben und ein neues Parlament wird gewählt. Dies beinhaltet auch für die derzeitigen Abgeordneten eine gewisse Unsicherheit, denn ob man dem neuen Parlament auch in Zukunft noch angehören wird, steht in den Sternen.

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