5. Euregio-Fest in Ala (Trentino)

LH Mattle: „Entwicklungsschub in Europaregion ist enorm“

Am Samstagvormittag, 13.5., tagten der Vorstand und die Versammlung der Europaregion Tirol, Südtirol und Trentino – unter Vorsitz des Euregio-Präsidenten LH Maurizio Fugatti (Trentino) und im Beisein von LH Anton Mattle sowie LH Arno Kompatscher (Südtirol) in der südlichsten Stadt der Euregio, in Ala.

TIROL. Thema waren sowohl ein Rückblick auf bisherige Umsetzungen der gemeinsamen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit sowie ein Ausblick auf zukünftige Projekte. LH Mattle betonte:

„Der Entwicklungsschub in der Euregio war in den vergangenen Jahren enorm und ist nach wie vor deutlich spürbar. Rund 30 neue Projekte wurden im Rahmen der Präsidentschaft von Tirol zwischen 2019 und 2021 und unter der derzeitigen Präsidentschaft des Trentinos auf Schiene gebracht. Das bringt einen deutlichen Mehrwert für die Bevölkerung aller Landesteile mit sich. Darüber hinaus wurde im vergangenen Jahr ein umfassender Organisationsentwicklungsprozess innerhalb des Euregio gestartet. Das Generalsekretariat in Bozen und die neuen Koordinierungsstellen in Innsbruck und Trient wurden gestärkt, um die Realisierung der zahlreichen Vorhaben effizient umzusetzen."

„In den letzten zwei Jahren haben wir intensiv daran gearbeitet, die Werte, Prinzipien und Ideale zu vermitteln, die den Identitätsgeist der Euregio ausmachen. Wir haben dies in den Schulen, bei den Jugendlichen, aber auch bei den Bürgermeistern und Gemeinden getan", sagte der Präsident LH Fugatti und erinnerte an die Gründung des Euregio-Rates der Gemeinden und des Euregio-BürgerInnenrates.

LH Kompatscher:

"Mein Dank gilt Landeshauptmann Fugatti für die letzten zwei Jahre seiner Euregio- Präsidentschaft, in der er auch die Reform der Euregio umgesetzt hat, mit der starken Einbindung der Bürgerinnen und Bürger durch die BürgerInnenräte, auch der Gemeinden und der Landtage. Die Zukunft der Euregio liegt in der Nachhaltigkeit, sowohl in sozialer, ökologischer und wirtschaftlicher Hinsicht. Es ist die Vision einer Europaregion, die auf der Grundlage des historischen Tirol ein gemeinsames Projekt entstehen lässt, das immer mehr Realität wird - ein Projekt nicht der Politik, sondern der Menschen."

Meilenstein zur grenzüberschreitenden Kooperation im Zivil- und Katastrophenschutz

Seit der Reform der Euregio in Alpbach 2021 sind sogenannte Fachvorstände (zuständige Landesräte) zur Umsetzung fachlicher Themen der drei Länder vorgesehen. Der Fachvorstand für grenzüberschreitenden Zivil- und Katastrophenschutz, der erstmals eingesetzt wurde, hat ein Abkommen vorbereitet, um künftige grenzüberschreitenden Einsätze zu erleichtern. Heute genehmigte der Vorstand der Euregio das Abkommen. Neben dem Austausch von Daten in Echtzeit bzw. die möglichst rasche Übermittlung von Informationen wird damit auch die Entsendung von Rettungsteams und Hilfsmaterial geregelt.

Gemeinsame Radwege-Strategie

Die Studie, die heute präsentiert wurde, sieht vier Abschnitte auf bestehenden Radrouten vor, die durch das Euregio-Gebiet führen – die "Raetica", "Oenica", "Dolomitica" und "Aquatica" (Beschreibung in der Factbox). Auf diesen Routen sollen mögliche Verbesserungen der Infrastruktur, der Beschilderung und der Förderung des Radverkehrs vorgenommen werden. Ziel ist es, die nachhaltige Mobilität auch in diesem Bereich zu stärken.

Euregio-Museumsjahr 2025

Die Landeshauptleute resümierten die Ergebnisse des ersten erfolgreich durchgeführten Museumsjahres im Jahr 2021. Über 60 Museen mit 70 Standorten beteiligten sich mit 40 Projekten am ersten Euregio-Museumsjahr „Museum bewegt“. Heute wurde der Startschuss für die Vorbereitungen des zweiten Euregio-Museumsjahres erteilt. Dieses findet 2025 unter dem Motto "Museum.denk(t) weiter!" anlässlich des 500. Todestages von Michael Gaismair statt.

Euregio Fest in Ala - Musikkapelle Wilten mit Uraufführung

Neben der Tagung des Euregio-Vorstands sowie der Euregio-Versammlung fanden am 13.5. auch das Euregio-Fest und der Mobilitätstag statt. Mit Umzügen von Schützenabordnungen aus der gesamten Euregio umrahmten Musikkapellen aus den drei Ländern den Festakt.

Konzerte, Märkte, Workshops für Kinder, Führungen durch die historischen Paläste von Ala, und Verkostungen kulinarischer Spezialitäten aus der gesamten Europaregion begeisterten die BesucherInnen. Einen Höhepunkt mit besonderer Symbolik stellte die Uraufführung der Euregio-Eigenkomposition "Windows to the sun" durch die Stadtkapelle Wilten dar. Mit Elementen aus den traditionellen Volksweisen „La Montanara (Trentino), Wohl ist die Welt so groß und weit (Südtirol) und „das schönste auf der Welt (Tirol)“ unterstreicht der Linzer Komponisten Thomas Doss die gemeinsame musikalische Vielfalt in der Europaregion. „Als Kulturreferent der Tiroler Landesregierung freut es mich außerordentlich, dass die Stadtmusikkapelle Wilten heute diese Komposition für die Euregio uraufgeführt hat. Ein musikalischer Gruß, der heute von Ala in die ganze Europaregion erklingt“, so LH Mattle abschließend.

Factbox Radrouten

"Raetica": Die Route verläuft hauptsächlich im westlichen Teil der Euregio, wobei der Name vom Dreiländereck Südtirol-Tirol-Graubünden inspiriert ist, das auch als "Terra Raetica" bekannt ist. Die Route bildet eine mögliche Verbindung zwischen den rätoromanischen Sprachinseln in den Dolomiten und Graubünden.
"Oenica": Diese Route verläuft hauptsächlich im nordöstlichen Teil des Gebiets, das durch den Fluss Inn geprägt ist, der einen beträchtlichen Teil der Route begleitet und dem Start- und Zielort seinen Namen gibt.
"Dolomitica": Im südöstlichen Territorium, das durch die Dolomiten geprägt ist.
"Aquatica": Diese Route ist durch Flussläufe und Seen gekennzeichnet und umfasst das Gebiet des Gardasees und der Seen Ampola, Idro sowie Santa Giustina.

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