"Menschen vermissen Ehrlichkeit und Anstand"
Mattles neuer Weg der VP Tirol
300 Mitgliedern und FunktionärInnen der Tiroler Volkspartei trafen sich gestern Abend in der Messe Innsbruck. Im Mittelpunkt des Treffens stand der von Parteichef Mattle geforderte Neustart der Tiroler Volkspartei.
TIROL. Nach einer Begrüßung des VP-Landesgeschäftsführers Sebastian Kolland wurden die neuen VP-Regierungsmitglieder in Interviews vorgestellt. Dabei standen auch aktuelle Themen – wie die Teuerung, Migration, große Beutegreifer, Pflege, Digitalisierung, oder der Fachkräftemangel,– im Mittelpunkt.
Mit Spannung wurde die Ausführung von Parteichef und Landeshauptmann Anton Mattle erwartet. "Ich will mutig sein, für Tirol und die Tiroler Volkspartei. Meinen ersten großen Schwerpunkt werde ich im Bereich des Klimaschutzes, der Nachhaltigkeit und der Energie setzen. Das mag den ein oder anderen überraschen. Aber wenn wir unseren Planeten und unser Land verspielen, dann sind all unsere Bemühungen umsonst", so Mattle.
Rückblickend auf die Landtagswahl am 25. September sagte er: "Erstmals wurde von einem Mitbewerber ein Duell um Tirol ausgerufen und der Führungsanspruch der Tiroler Volkspartei offensiv in Frage gestellt. Aber wir sind nicht zurückgewichen, wir haben gekämpft und das angekündigte Beben in der Tiroler Politik blieb aus. Der immense Einsatz unserer Partei, der Einsatz von uns allen, hat sich ausgezahlt. Die Tiroler Volkspartei ist weiterhin die stärkste gestaltende Kraft in diesem Land", so Mattle unter Applaus der Anwesenden.
Nachdenkphase
Mattle hat sich seit der Wahl am 25. September viele Gedanken gemacht und sich gefragt:
"Warum ist Vertrauen verloren gegangen? Wurde schlecht gearbeitet? Geht es unserem Land schlecht? Haben wir das Gespür für die Menschen verloren? Traut man es uns nicht mehr zu?"
Seine Antwort: "Die Menschen vermissen Ehrlichkeit und Anstand in der gesamten Politik. Parteien werden als ein Sumpf der Korruption gesehen. Und das schmerzt - das muss ich als Landeshauptmann und Landesparteiobmann zugeben."
Neuer Weg
Mattle gab den neuen Weg der Tiroler Schwarzen vor: "Die Tirolerinnen und Tiroler erwarten sich von uns nun zurecht Transparenz, Ehrlichkeit und Anstand. Und diesen Anspruch habe ich nicht nur an mich selbst, sondern auch an meine Partei. Lasst es mich in aller Deutlichkeit ausdrücken:
"In der Tiroler Volkspartei hat Unehrlichkeit, Unaufrichtigkeit und Intransparenz nichts verloren. Und jeder, der sich diesem Anspruch nicht bewusst ist, jeder, der einzig und allein auf den eigenen Vorteil aus ist und jeder, der sein eigenes Wohl über das des Landes stellt, hat es nicht verdient diesen Adler zu tragen."
Als Landesparteiobmann der Tiroler Volkspartei werde ich – das verspreche ich euch - alles daransetzen, der Politik Ehrlichkeit und Anstand zurückzugeben. Schluss mit Mauscheleien, Schluss mit Politik in Hinterzimmern, Schluss mit jeder Abgehobenheit und Arroganz, sondern tun, was richtig und anständig ist und offen und ehrlich sagen, was Sache ist. Diesen Weg werde ich konsequent und geradlinig durchziehen und das erwarte ich mir auch von allen, die Verantwortung in unserer Partei tragen. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Politik nur dann den Bürger wieder zurückgewinnt, wenn alle Parteien mit offenen Karten spielen und die Interessen des Landes vor die Parteipolitik gestellt werden. Und wir werden hier vorangehen. Dafür bitte ich um eure Unterstützung."
Selbstkritik und Arbeit
Mattle versprach, selbstkritisch zu sein: "In der Vergangenheit haben wir uns Inhaltlich und personell zu sehr verengt. Wir haben ganze gesellschaftliche Gruppen und den urbanen Raum aufgegeben. Deshalb will ich unsere Partei weiterentwickeln. Die Tiroler Volkspartei muss eine Denkfabrik sein und Innovationskraft für das ganze Land haben. Die Bünde und Mitglieder sind unser Fundament, darüber hinaus müssen wir uns aber verbreitern, Experten mit ins Boot holen und die gesamte Bandbreite einer Volkspartei abdecken.Deshalb schlagen wir ein neues Kapitel auf. Mit einem neuen Programm, einer neuen Regierung, einem neu formierten Landtag und auch einem neuen Landeshauptmann. Wir nehmen das Heft in die Hand und schreiben unsere eigene Zukunft. Wir werden Tirol und unsere Partei in eine gute Zukunft führen – davon bin ich fest überzeugt", schloss er.
Die Regierungserklärung zum Nachlesen:
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