Sofortmaßnahmen nach Hochwasser
Millioneninvestitionen notwendig

- Hochwasserschutz braucht Vorbereitung: Gemeinden, Land und Bund ziehen künftig an einem Strang.
- Foto: Land Tirol
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In den vergangenen fünf Jahren wurden in Tirol rund 53 Millionen Euro für die Nachsorge von Hochwasserereignissen aufgewendet. Möglich wurde dies durch einen Schulterschluss von Land, Bund und Gemeinden im Rahmen des Solidaritätsfonds. Dieser stellt eine wichtige Entlastung für die Kommunen dar und sorgt für mehr Sicherheit für die Bevölkerung sowie Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer.
TIROL. Ufer und Dämme sichern, Flüsse und Bäche räumen, Schutzbauten wie Wildbachsperren oder Retentionsräume instand setzen – nach Hochwasserereignissen sind rasche Maßnahmen gefragt. Über 53 Millionen Euro mussten Tirol, der Bund und betroffene Gemeinden in den letzten fünf Jahren dafür aufbringen.
Neuer Solidaritätsfonds für die Nachsorge
Um die finanzielle Belastung der Gemeinden zu reduzieren, soll ein Solidaritätsfonds eingerichtet werden. Das Land Tirol hat dazu heute, Dienstag, einen Grundsatzbeschluss gefasst – gemeinsam mit den Gemeinden und unter Einbindung des Bundes. „Wir brauchen verlässliche und schnelle Hilfe im Ernstfall. Der Fonds ist ein wichtiger Schritt dafür“, betonen Landeshauptmann Anton Mattle und Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler. 2. Landeshauptmannstellvertreter Philip Wohlgemuth ergänzt: „Nach solchen Naturereignissen zählt vor allem rasche, unbürokratische Unterstützung.“

- Am Kalserbach in Kals am Großglockner mussten nach einem Hochwasserereignis 2017 Sofortmaßnahmen getätigt werden
- Foto: Land Tirol
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Start des Fonds ab 2027
Ab 2027 sollen jährlich mindestens drei bis vier Millionen Euro in den Fonds fließen – finanziert durch Beiträge aus dem Landeshaushalt und solidarisch von den Gemeinden. Auch eine Beteiligung des Bundes ist geplant. Geisler verweist darauf, dass seit 2014 über 150 Tiroler Gemeinden von Hochwasser betroffen waren, viele davon mehrfach. „Der Fonds soll sie bei diesen kaum kalkulierbaren Belastungen unterstützen.“
Sicherheit für alle Gemeinden
Der Präsident des Tiroler Gemeindeverbandes, Karl-Josef Schubert, bezeichnet den Fonds als „Gemeindeversicherung mit Signalwirkung“. Er betont den Zusammenhalt: „Jede Gemeinde kann betroffen sein – im Tal ebenso wie am Berg.“ Wichtig sei der Fonds auch für Gemeinden in Wasserverbänden, die für sogenannte optimierte Retentionsräume verantwortlich sind – natürliche Überflutungsflächen, die gezielt für den Hochwasserschutz genutzt werden.

- Hochwasserereignis in Neustift im Jahr 2023 - Josef Geisler machte sich vor Ort ein Bild.
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Stärkung für Wasserverbände
„Wenn diese Retentionsräume genutzt werden, entstehen oft hohe Kosten“, erklärt Geisler. Der Fonds soll sicherstellen, dass Wasserverbände ihre Verpflichtungen gegenüber Grundeigentümern erfüllen und entstandene Schäden beheben können.
Nächste Schritte: Gespräche und Richtlinien
„Die Zunahme von Extremwetterereignissen stellt uns vor neue Herausforderungen“, sagt Mattle. „Wir müssen sicherstellen, dass Gemeinden künftig rasch reagieren können.“ Nach dem Grundsatzbeschluss folgen nun Gespräche mit dem Bund zur Finanzierung, gesetzliche Grundlagen werden geschaffen und Richtlinien für die Gewährung von Sonderbeiträgen aus dem Fonds erarbeitet.
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