Tirol sagt Ja zur EU
Stampfer: „Nicht ohne Bevölkerung“ – Ideen auf allen Ebenen gefragt

Abteilungsvorstand Landesentwicklung DI Christian Stampfer | Foto: Peter Leitner
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Christian Stampfer steht der Abteilung Landesentwicklung vor und koordiniert die Partnerschaft des Landes mit den Regionalmanagements sowie den zehn LEADER-Regionen in den Bezirken.

TIROL (SIK). Seit Mitte 2023 gibt es in Tirol den flächendeckenden Ansatz der Regionalentwicklung, mit Ausnahme der Landeshauptstadt Innsbruck, da diese nicht Teil des ländlichen Raums ist. Träger der Regionalentwicklung sind die Tiroler Gemeinden sowie alle weiteren relevanten lokalen Systempartner (u. a. Wirtschafts- und Sozialpartner, Tourismusverbände, Betriebe, Vereine, Freiwilligenzentren sowie Privatpersonen). Die zehn Regionalmanagements in Tirol sind: Außerfern, Bezirk Landeck, Bezirk Imst, Wipptal, Kitzbüheler Alpen, Pillerseetal-Leukental-Leogang, Osttirol, Kufstein und Umgebung-Untere Schranne-Kaiserwinkl, Bezirk Schwaz und Innsbruck-Land.

Zusätzlich sind elf Freiwilligenzentren, drei Interreg-Räte mit Südtirol/Italien, vier Euregios mit Bayern, elf KEMs und 6 KLARs mit über 2.000 Vernetzungspartnern installiert. Der Übergang zu einer klimaneutralen und ressourceneffizienten Gesellschaft und Wirtschaft stellt eine große Herausforderung dar, bietet jedoch auch zahlreiche Chancen und neue Geschäftsmodelle, die Tirol weiterhin Wohlstand sichern können.

„Es ist entscheidend, dass Ideen und Handlungen auf allen Ebenen – sowohl auf Landes- als auch auf regionaler Ebene unter Einbeziehung der Bevölkerung sowie der Wirtschaft mit neuen marktgetriebenen Lösungen – zielführend sind und von der Bevölkerung akzeptiert werden. Der Transformationsprozess kann nur erfolgreich sein, wenn alle Menschen in Tirol aktiv daran teilnehmen. Daher ist es von großer Bedeutung, geeignete Rahmenbedingungen, Vermittlungsmethoden und Angebote zu schaffen, um alle zur Teilnahme zu motivieren“, erklärt der Abteilungsvorstand der Landesentwicklung in Tirol, DI Christian Stampfer.

Die Entwicklung in Tirol hängt in Zukunft auch von der engen Zusammenarbeit der Regionalmanagements mit dem Land Tirol ab. | Foto: Krabichler
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Partnerschaft Land Tirol und Regionalmanagements

Seit November 2023 besteht die Partnerschaft zwischen dem Land Tirol und den Tiroler Regionalmanagements, und zwei Hauptzielsetzungen wurden definiert: die Umsetzung der Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie sowie die Unterstützung zur Umsetzung der lokalen Entwicklungsstrategien der Tiroler Regionalmanagements. „Die Tiroler Regionalmanagements sind ein unverzichtbarer Partner auf der lokalen Ebene zur Umsetzung einer erfolgreichen Entwicklung des Landes Tirol. Der integrierte Ansatz der Regionalentwicklung in Tirol gilt europaweit als Best-Practice-Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen Land und Regionen“, erklärt Stampfer. Dabei ist es wichtig, dass lokale Akteure aktiv Visionen, Ideen und Ressourcen einbringen und durch die Beteiligung von Bürgern, lokalen Organisationen, Verbänden und Unternehmen als wesentlicher Bestandteil auf Basis von Zusammenarbeit, Transparenz und Offenheit hier die Zukunftsentwicklung der Region massiv vorantreiben. Dabei liegt die  Entscheidungskompetenz für Regionalentwicklung bei den Regionalmanagements. „Und durch Anpassung an individuelle Bedürfnisse und Prioritäten wird die Gewährleistung der maßgeschneiderten regionalen Entwicklung gesichert“, sagt Stampfer.

Die Umsetzungspartnerschaft strebt an, zwischen den Regionalmanagements und dem Land eine effektive Zusammenarbeit und Koordination zu erreichen. Dabei sollen Synergien genutzt, Doppelgleisigkeiten vermieden und die verfügbaren Ressourcen optimal genutzt werden. „Die Tiroler Regionalmanagements werden gemeinsam mit dem Land Tirol diesen erfolg- reichen Weg fortsetzen und haben sich zur Bündelung der Kräfte in acht Themenbereichen entschlossen“, führt Stampfer aus. Dazu dient der kontinuierliche Informations-, Erfahrungs- und Verfahrensaustausch zwischen Regionalmanagements und Land im Geiste von Solidarität, Vertrauen und Dialog.

„Die gegenseitige Unterstützung und der kollektive Lernprozess dienen der langfristigen und erfolgreichen Umsetzung der Regionalentwicklungspolitik.“

Zehn LEADER-Regionen in Tirol

Die LEADER-Initiative ist Teil des österreichischen Programms für ländliche Entwicklung. In der Periode von 2023 bis 2027 wurden insgesamt 83 LEADER-Regionen in Österreich ausgewählt, wovon Tirol zehn LEADER-Regionen hat. In Tirol bildet die LEADER-Initiative die Grundlage für die Tiroler Regionalmanagementvereine.

Tirol ist das einzige Bundesland in Österreich, das den Regionen auf breiter Ebene auch Mittel aus anderen EU-Programmen im Rahmen von CLLD (eine von der örtlichen Bevölkerung betriebene lokale Entwicklung (Community-Led Local Development, CLLD)) zur Verfügung stellt, insbesondere aus den Programmen „Investitionen in Beschäftigung und Wachstum“ sowie dem Interreg-Programm Italien-Österreich. Zusätzlich gibt es eine enge Zusammenarbeit und Abstimmung mit anderen Programmen und Initiativen, wie zum Beispiel Interreg Bayern-Österreich, ESF Österreich 2021–2027, KEM und KLAR!.

EU-Fonds in der Förderperiode bis 2027

Die EU-Regionalpolitik ist eine der wichtigsten EU-Politiken und trägt durch Investitionen über verschiedenste Fonds und Instrumente dazu bei, wirtschaftliche und soziale Unterschiede zwischen Europas Regionen abzubauen. Damit wird die regionale Entwicklung in der gesamten Europäischen Union gefördert, was die Lebensqualität aller Bürgerinnen und Bürger positiv beeinflusst.

„Ohne die Europäischen Programme würden wir in Tirol definitiv nicht so professionell in der Regionalentwicklung aufgestellt sein, wie wir es heute sind“, so Stampfer. In der Förderperiode 2021-2027 wird die Kohäsionspolitik modernisiert, der Fokus liegt auf wichtigen Investitionsprioritäten mit besonderem Mehrwert für Europa, die durch gezielten Einsatz der Mittel da, wo sie am nötigsten gebraucht werden – mit mehr Mitteln für weniger entwickelte Mitgliedsstaaten –, greifen.

Durch EU-Mittel kann die Unterstützung lokaler Entwicklungsstrategien finanziert werden – regionale Akteure und die Bevölkerung werden in die Entwicklung der lokalen Entwicklungsstrategien massiv eingebunden. In den Interreg-Programmen wird Forschung, Innovation, Klimaschutz- und Klimawandelanpassung, Kultur und Tourismus, lokale grenzüberschreitende Entwicklung sowie der Abbau grenzüberschreitender Hindernisse gefördert. Die Zusammenarbeit und der Austausch sollen mit dem neuen grenzüberschrei- tenden Mechanismus erleichtert werden.

Fakten – Förderungen für Tirols Regionen

EU-Programme
  • LEADER–ELER: 22 Millionen Euro
  • CLLD IBW EFRE: 12 Millionen Euro
  • CLLD ETZ: 7 Millionen Euro

Nationale Initiativen
  • Regionalwirtschaftliche Programme: 30 Millionen Euro
  • Freiwilligenpartnerschaft Tirol: 2 Millionen Euro
  • Klima/Nachhaltigkeit: 5 Millionen Euro
  • Summe für 2020/22–2027: 78 Millionen Euro

Zusätzlich: Kooperation mit ESF
Weitere Initiativen der Regionalentwicklung:
  • Klima- und Energiemodellregionen (KEMs)
  • Klimawandelanpassungsregionen (KLARs)
  • Leerstandsmanagement und Stärkung von Orts- und Stadtkernen

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