Umfrageergebnis
Die Arbeitswelt ist im Wandel

Die politischen Debatten um Vollzeit/Teilzeit, Vier-Tage-Woche, Arbeitszeitverkürzung, Arbeitzeitverlängerung, sechs Wochen Urlaub, oder späteren Pensionsantritt reissen nicht ab. Gleichzeitig ist aber auch die Arbeitswelt im Wandel. | Foto: pixabay/StartupStockPhotos (Symbolbild)
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  • Die politischen Debatten um Vollzeit/Teilzeit, Vier-Tage-Woche, Arbeitszeitverkürzung, Arbeitzeitverlängerung, sechs Wochen Urlaub, oder späteren Pensionsantritt reissen nicht ab. Gleichzeitig ist aber auch die Arbeitswelt im Wandel.
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Die politischen Debatten um Vollzeit/Teilzeit, Vier-Tage-Woche, Arbeitszeitverkürzung, Arbeitzeitverlängerung, sechs Wochen Urlaub, oder späteren Pensionsantritt reissen nicht ab. Gleichzeitig ist aber auch die Arbeitswelt im Wandel.

TIROL (skn). Der Arbeitsmarkt ist in einem ständigen Wandel. Einerseits wird die Arbeit immer produktiver, gleichzeitig können viele Beschäftigte orts- und zeitunabhängig arbeiten. Auf der anderen Seite wird die Belastung der Menschen im Arbeitsleben immer größer: Arbeitsverdichtung, ständige Erreichbarkeit, Mehrbelastungen durch Personalmangel, starker Zeitdruck, hohe Arbeitsintensität oder Kontrolldruck. Viele Beschäftigte geben an, dass es zunehmend an Wertschätzung in ihrem Arbeitsumfeld fehlt. Dies hat nicht nur massive Auswirkungen auf die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, sondern in Folge auch auf die Unternehmen selbst.

Ergebnis unserer Umfrage der Woche zu einer möglichen Jobsuche

Hier das Ergebnis unserer Umfrage der Woche*:

Insgesamt haben 397 Leserinnen und Leser an unserer Umfrage der Woche zum Thema Jobsuche teilgenommen. Wir wollten von euch wissen, ob ihr aktuell auf Jobsuche seid.

  • 171 Teilnehmerinnen oder Teilnehmer geben an, dass sie derzeit nach einer neuen Anstellung suchen würden
  • 169 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind derzeit nicht auf Jobsuche
  • 57 Leserinnen und Leser sind zwar nicht aktiv auf Jobsuche, schauen sich aber gelegentlich um

Bei unserer Umfrage der Woche zur Jobsuche haben insgesamt 397 Leserinnen und Leser teilgenommen. 43,07 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind derzeit aktiv auf Jobsuche, gleichzeitig suchen 14,36 Prozent nicht direkt nach einem neuen Job, schauen sich aber gelegentlich um. 42,57 Prozent sind derzeit nicht auf Jobsuche.

Arbeitswelt im Wandel

Die Arbeitswelt ist ständig im Wandel: Das war schon im 19. Jahrhundert mit der Industrialisierung so, im 20. Jahrhundert kam mit Ford die Fließbandarbeit und die Arbeitsverdichtung und das Arbeitstempo nahmen zu. In den 1970ern begann erneut eine Änderung der Arbeitswelt: Es begann die Zeit der elektronischen Digitalisierung. Auch heute erleben wir einen großen Wandel in der Arbeitswelt: Neue Technologien, autonome Systeme und weltweite Vernetzung führen erneut zu einem großen Wandel in der Arbeitswelt: Arbeit muss neu gestaltet werden, manche Jobs und Arbeiten werden bedeutender und manche verschwinden ganz. Dies ist eine große Herausforderung sowohl für Beschäftigte als auch für Unternehmen. 

Früher war die Entscheidung für einen Beruf auch meist eine Entscheidung für das ganze Leben. Häufig erlernten auch die Kinder den gleichen Beruf wie die Eltern. Aber dies änderte sich im Laufe der Zeit, heute sind mehrmalige Jobwechsel im Laufe des Lebens Realität: Man bildet sich weiter, steigt irgendwo quer ein, hat mehrere Jobs gleichzeitig. Expertinnen und Experten empfehlen – was früher verpönt war – inzwischen nach ein paar Jahren einen Jobwechsel. Das bedeutet aber auch, dass Unternehmen (gerade in Zeiten von Fachkräftemangel und guter Beschäftigungslage mit geringer Arbeitslosen) für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer attraktiv bleiben beziehungsweise werden müssen. 

Workmonitor-Studie: Kürzere Arbeitszeit ist gefragt

Im März wurde die Randstad Workmonitor-Studie veröffentlicht. Diese untersucht weltweit, was Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer denken und wünschen. Auch für Österreich wurde untersucht, was österreichische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gerne hätten. So wünsche sich 42 Prozent der befragten eine reduzierte Wochenarbeitszeit, bevorzugt eine Vier-Tage-Woche. Nur rund ein Viertel der Befragten wollen an den üblichen Bürozeiten festhalten. 

Für viele steht hier eine bessere Work-Life-Balance im Vordergrund. Viele - vor allem jüngere Menschen - wünschen sich flexiblere und kürzere Arbeitszeiten. Viele davon sagen ganz klar, dass sie keinen Job annehmen würden, der eine ausgewogene Work-Life-Balance nicht möglich machen würde. 

Früher in Pension - statt später

Während Teile der Politik eine längere Arbeitsdauer und einen späteren Pensionsantritt fordern, ist dies nicht das, was Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wollen. Sie wünschen sich einen Pensionsantritt vor dem sechzigste Lebensjahr, so der Randstad Workmonitor. Für viele ist die einzige Motivation bis zum regulären Pensionsalter zu arbeiten, die finanzielle Situation. 

"Innere Kündigung", "Quiet Quitting" und "Great Resignation"

Auch wenn laut des Randstad Workmonitors fast zwei Drittel der Erwerbstätigen ihre Arbeit als wichtig oder sehr wichtig einschätzen, gehen drei von zehn Befragten davon aus, dass sie kündigen würden und lieber arbeitslos wären als unglücklich im Job. Gleichzeitig würden 24 Prozent gar nicht arbeiten, wenn Geld keine Rolle spielen würde. Gleichzeitig geben 45,2 Prozent der Befragten an, dass sie kündigen beziehungsweise eher kündigen würden, wenn der Job sie daran hindern würde, ihr Leben zu genießen. Über 50 Prozent ist das Privatleben eher wichtiger bzw. wichtiger als das Berufsleben. 

30 Prozent der Befragten der Studie geben zu, dass sie innerlich still und leise gekündigt hätten. Dieses Quiet Quitting – eine Horrorvorstellung von Personalverantwortlichen – bedeutet, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nur mehr Dienst nach Vorschrift machen. Sie erledigen ihren Job wie vertraglich vereinbart, engagieren ich aber nicht mehr über das vereinbarte Maß hinaus. Auch die Verbundenheit zum Unternehmen und dessen übergeordneten Ziele hält sich in Grenzen. Eine tatsächliche Kündigung ziehen Quiet Quitters nicht in Betracht.

Ein weiteres Problem für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber ist die sogenannte Great Resignation. Dieses Phänomen beschreibt die Tatsache, dass die Kündigungszahlen rapide steigen. Dies zeigt eine große Bereitschaft der Belegschaft zu kündigen. Häufig ist für die Kündigung das Fehlen einer wertschätzenden Unternehmenskultur. Dieser Bereitschaft zur Kündigung geht häufig die innere Kündigung voraus. Hier haben sich Beschäftigte bereits gedanklich vom Unternehmen verabschiedet und suchen nach er beruflichen Neuorientierung.

Die Verbundenheit mit dem Unternehmen sinkt

Laut einer Studie des Gallup-Instituts für das Jahr 2021 zeigt sich, dass es um die Mitarbeiterzufriedenheit eher schlecht gestellt ist. 76 Prozent der Befragten gibt an, dass sie sich nicht unbedingt mit dem Arbeitgeber verbunden fühlen. Das heißt, die Motivation der Belegschaft, aktiv am Erfolg und den Zielen des Unternehmens mitzuwirken, ist relativ gering. Sie gehen in erster Linie für den Gehalt arbeiten. 13 Prozent sind am Unternehmen so wenig interessiert, dass sie weniger als das notwendige Minimum ihrer Aufgaben erledigen. Für 11 Prozent ist ihre Arbeit beim Arbeitgeber ihre "Passion": Sie arbeiten mit viel Engagement und machen meist mehr, als sie wirklich müssen. 

*Die Umfrage ist nicht repräsentativ

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