Tourismus Tirol
Die Jobzufriedenheit ist im Tourismus weiter gesunken

- Während im heimischen Tourismus jährlich neue Rekorde aufgestellt werden und die Branche jubelt, hält sich die Begeisterung bei den Beschäftigten im Hotel- und Gastgewerbe in Grenzen. Nach einem Zwischenhoch im Jahr 2017 ist die Jobzufriedenheit zum zweiten Mal in Folge gesunken, 2019 sogar drastisch.
- Foto: pixabay/Ira Lee Nesbitt – Symbolbild
- hochgeladen von Sabine Knienieder
TIROL. Einerseits werden im heimischen Tourismus jährlich neue Rekorde aufgestellt, andererseits nimmt die Jobzufriedenheit immer weiter ab – dies belebt der Arbeitsklima Index (AI Tourismus).
Jobzufriedenheit im Tourismus drastischgesunken
Heute, 21. November 2019, wurde der Arbeitsklima Indes (AI Tourismus) von der Gewerkschaft vida, AK Wien und IFES präsentiert. Im Jahr 2017 stieg die Jobzufriedenheit kurz an, ist aber seither in Folge zweimal gesunken. 2019 fiel die Jobzufrieden sogar drastisch. Im Vergleich zu anderen Branchen ist die Jobzufriedenheit in der Gastronomoie und der Hotellerie am niedrigsten und ist nun noch weiter gesunken. Besondere Unzufriedenheit gibt es in den Bereichen
- Führungsstil
- Dienstplangestaltung
- Einkommen
- Aufstiegschancen
- Entwicklungsmöglichkeiten,
so Emanuel Straka, Tirols Fachbereichsekretär der Gewerkschaft vida.
Kritik am Führungsstil
Im Tourismus leiden viele Beschäftigte an den hohen körperlichen Belastungen und unter Stress. Häufig wird hierfür die Führungskraft verantwortlich gemacht. „Es zeigt sich, wie wichtig eine gute Zeiteinteilung durch die Führungskraft für ein gutes Arbeitsklima ist. Es ist sogar einer der Grundpfeiler“, so Emanuel Straka. "Ein gutes Arbeitsklima entsteht nicht, wenn Vorgesetzte die verbale Keule auspacken und eine Befehlsstruktur an den Tag legen. Wer seine Kolleginnen und Kollegen nicht unterstützt, kann auch nicht mit ihrer Zufriedenheit rechnen“, so Tirols vida-Vorsitzender Herbert Frank. Es zeigt sich, dass sich ein gutes Arbeitsklima, passende Arbeitszeitregelungen und attraktive Sonderleistungen auf die Führungszufriedenheit auswirken. Das Gehalt hingegen hat relativ wenig Auswirkungen. Allerdings hat eine schlechte Führung auch Auswirkungen auf die Gesundheit der Tourismus-Angestellten. „Die Branche muss es schaffen, die Menschen mit sozialer Kompetenz an sich zu binden“, so Herbert Frank.
Forderungen an die kommende Bundesregierung
Um die Arbeitswelt der Beschäftigten im Tourismus zu verbessern, richtet der vida-Gewerkschafter schon jetzt sechs Forderungen an die künftigen Regierungsmitglieder.
„Wer mit besten Arbeitsbedingungen Leidenschaft und Enthusiasmus bei seinen Beschäftigten fördert, erntet top-motivierte Fachkräfte und beste Gastgeber. Das muss auch der kommenden Regierung klar sein“
Die Forderungen
- Qualitativ hochwertige Personal-Unterkünfte: Hierzu können wir uns vorstellen, dass dafür etwa bestehende und wirtschaftlich nicht erfolgreiche Beherbergungsbetriebe umgewandelt werden.
- Ausreichende Erholungsphasen: Die Ruhezeitverkürzung von elf auf acht Stunden muss zurückgenommen werden. Die Beschäftigten brauchen ausreichend Erholung, um die hohen betriebsbedingten Stressfaktoren besser aushalten und abfedern zu können.
- Bewertungskriterien für gute Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber: Als vida sind wir bereit, an der Erstellung eines derartigen Kriterienkatalogs mitzuarbeiten. Die Beschäftigten sollen so eine Entscheidungshilfe bei der Auswahl ihres touristischen Arbeitsplatzes mit auf den Weg bekommen.
- Einrichtung einer Tourismuskasse nach dem seit Jahrzehnten bewährten Modell der Urlaubs- und Abfertigungskasse der Baubranche. Eine solche Kasse würde durch regelmäßige Einzahlungen ermöglichen, dass beispielsweise bei einem Jobwechsel zwischen Saisonspitzen Urlaubsansprüche nicht verfallen würden, sondern mitgenommen werden könnten.
- Gute Führung ist auch wichtig in Zusammenhang mit der betrieblichen Lehrausbildung. Neben der längeren Bindung der Beschäftigten müssen Führungskräfte aktiv in die Qualitätssicherung der innerbetrieblichen Lehrausbildung eingebunden werden und einen aktiven Beitrag leisten.
- Die Erweiterung der Mangelberufsliste hat das Ziel 2019 klar verfehlt. Die Branche muss gemeinsam mit ihren Führungskräften ihre Hausaufgaben erledigen, anstatt zu fordern, dass Arbeitskräften, die aus dem Nicht-EU-Raum kommen, Tür und Tor geöffnet werden.
Die gesamte Auswertung des AI Tourismus: www.vida.at/tourismus
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