Tiroler Schnapsprämierung
Erfolgreiche "Schnapsidee" feiert Jubiläum

- LK-Präsident Josef Hechenberger, die mehrfachen Landessieger Maria Pfandl und Stefan Nothdurfter mit LK-Fachbereichsleiter Wendelin Juen zu Besuch in der Brennerei Nagiller
- Foto: die Fotografen
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Die Tiroler Schnapsprämierung ist eine Erfolgsgeschichte. Seit 30 Jahren sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Begeisterung und "Brennfreude" mit dabei. 15.972 Proben wurden von der Jruy bisher beurteilt, 3.717 Betriebe haben sich beteiligt. Auch 2024 kann die Schnapsprämierung mit viel Qualität aufwarten.
INNSBRUCK. Rund 4.000 Brennerinnen und Brenner gibt es in Tirol. Ein Höhepunkt in der Brennerbranche ist die Tiroler Schnapsprämierung. Zahlreiche rechtliche Änderungen haben bei den Verantwortlichen vor 30 Jahren die Idee der Prämierung entstehen lassen. Durch die Schnapsprämierung gibt es eine Qualitätsprüfung beim Alkoholgehalt als auch bei der jeweiligen Auszeichnung. Damit konnten viele Strafen verhindert werden. Inzwischen hat sich das Brennen von Schnäpsen und Likören zu einem Qualitätsmerkmal entwickelt. "Unser Wunsch und unser Ziel, die Qualität und die Wirtschaftlichkeit der bäuerlichen Schnäpse in die Höhe zu treiben und somit dem alten Brauchtum neuen Glanz zu verleihen, haben wir definitiv erreicht“, erklärt LK-Fachbereichsleiter Wendlin Juen, der auch Initiator der ersten Schnapsprämierung war.
MeinBezirk berichtet ausführlich von der Tiroler Schnapsprämierung 2024.

- Geschichten einer erfolgreichen "Schnapsidee"
- Foto: MeinBezirk
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Die Produkte der heimischen Brennereien sind nicht nur innerhalb der Landesgrenzen gefragt, sondern brauchen auch international längst keinen Vergleich mehr zu scheuen, wie Landwirtschaftskammerpräsident Josef Hechenberger erklärt: „Beste Rohstoffe und höchstes handwerkliches Können sind für die Edelbrand- und Likörproduktion unabdingbar. Die Qualität, die wir heute gewohnt sind, konnte nur erreicht werden, weil bereits vor Jahrzehnten die richtigen Maßnahmen gesetzt wurden. Weiterbildung, Information und auch der Vergleich untereinander im Rahmen der Schnapsprämierung haben wesentlichen Anteil am Erfolg der Brennerinnen und Brenner, der sich auch wirtschaftlich wiederspiegelt.“
Pioniere
Stefan Nothdurfter und Maria Pfandl zählen zu den Pionieren der Prämierung. "1997 war ich erstmals dabei und bin krachend durchgefallen. Mein Anspruch war aber: enttäuscht, aber nicht entmutigt. 1998 gab es dann die erste Auszeichnung in Innsbruck", schildert Maria Pfandl unterhaltsam ihren Einstieg in die Brennereibranche. Eine ihrer Höhepunkte war der kristallene Brennkessel im Jahr 2003. Die Schnapsbrennerei ist für Pfandl mit viel Herzblut verbunden. "Ich habe bei meiner Weihnachtskrippe sogar eine kleine Brennerei dazu gebaut", erzählt die erfolgreiche Unterländerin weiter: "Heuer war aber vor allem das Wetter im Unterland eine große Herausforderung. Der viele Hagel hat uns vor Schwierigkeiten gestellt." Stefan Nothdurfter aus dem Oberland sieht die Brennerei als große Chance für regionale Qualität. "Die Chancen für kleine und großer Brennerei sind bei der Prämierung gleichgestellt, außerdem ist das Brennen generationsunabhängig", betont Nothdurfter.
Mehr zur Tiroler Schnapsprämierung auf MeinBezirk
Erfolg kommt nicht von selbst
Von den 3.717 Betrieben, die sich insgesamt an der Tiroler Schnapsprämierung beteiligt haben, sind viele seit der ersten Ausgabe jedes Jahr dabei. Maria Pfandl: "Die gemeinsamen Kurse, die Rückmeldungen der Jury und auch das Verkosten der ‚Konkurrenz‘ im Anschluss an die Prämierung sind für mich wichtige Bausteine, die in Summe extrem viel bringen. 2003 wurde ich schließlich Landessiegerin – dieser Titel hat eine besondere Bedeutung für mich.“ Auch als Juror tätig ist der mehrfache Landessieger Stefan Nothdurfter: „Die Prämierung hat Trends gesetzt. So wurden zum Beispiel sortenreine Apfelbrände anfangs belächelt. Nachdem die Jury für die guten sortenreinen Brände entsprechend hohe Punkte vergab, probierten sich immer mehr Brennerinnen und Brenner in diesem Bereich. Die Veredelung entwickelte sich außerdem zu einem wertvollen Instrument, um dem Markt- und Preisdruck des Handels bei der Frischware entgegenzuwirken. Die Veredelung hat sich als Plan B bewährt und zu einer echten Alternative zum Frischmarkt entwickelt.“
Perspektiven
Josef Hechenberger freut sich über den erfolgreichen Weg der Prämierung: "Wir haben einen innovativen Weg bestritten, bei dem uns die Natur vorgibt, welche Produkte wir verwenden können. Unsere Betriebe reagieren auf Entwicklungen und Trends. Gleichzeitig ist das Erfolgsprojekt auch ein wichtiger Beitrag zur Wertschöpfung."
Die Ergebnisse 2024
Auch bei der Jubiläumsausgabe konnte ein sehr hohes Niveau der eingereichten Produkte festgestellt werden. „Früher war die Streuung zwischen guten und schlechten Bränden viel, viel größer. Jetzt geht es vielfach um Nuancen, die entscheiden“, erklärt Wendelin Juen.
Heuer haben 101 Betriebe 607 Proben eingereicht, davon waren 506 Brände und 101 Liköre. Das Jubiläumsjahr ist trotz strenger Bewertungen ein absolutes Rekordjahr. So erhalten 92 Prozent der Betriebe 2024 ihre wohlverdiente Auszeichnung für die sensationelle Qualität ihrer Produkte. In Summe entsprachen 79 Prozent aller eingereichten Proben den sehr hohen Anforderungen der internationalen Jury. Sensationell ist auch die Anzahl von 107 verschiedenen Sorten die heuer eingereicht wurden. Die Tiroler Klassiker wie Apfel, Birne, Obstler, Zwetschke und Vogelbeere waren mit zwei Drittel der eingereichten Proben tonangebend.

- Die Brennerei Nagiller in Innsbruck: 30 Jahre Jubiläum Tiroler Schnapsbrennerei mit LK-Präsident Josef Hechenberger, die mehrfachen Landessieger Maria Pfandl und Stefan Nothdurfter mit LK-Fachbereichsleiter Wendelin Juen
- Foto: MeinBezirk
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