Seilbahntagung auf der "Interalpin"
Hörl: "Zufriedenstellende Wintersaison"

Zeigten sich zufrieden: Erik Wolf und Franz Hörl vom Seilbahnverband Österreich
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Österreichs Seilbahnunternehmen blicken, trotz aller Schwierigkeiten, auf eine recht gute Saison zurück. Aktueller Saisonverlauf bestätigt Skipotenzialstudie, optimistischer Blick in Richtung Zukunft – Schwerpunktmaßnahmen auf Nachwuchs und Mitarbeiter.

TIROL. "Die heimische Seilbahnbranche hat Corona überwunden." Zu diesem Schluss kommt Österreichs oberster Seilbahner Franz Hörl auf der "Interalpin" in Innsbruck. Es gab mit knapp 50 Millionen Ersteintritte eine Entwicklung wie vor Covid-19. "Und bei günstigeren Schneeverhältnissen im März wäre die Saison noch erfolgreicher gelaufen, weiß Hörl. "Auch weil die Nachfrage aus Österreich noch besser als erwartet war. Aber: "Der Trend geht von längeren Urlaubsreisen weiter in Richtung Tagesausflüge", weiß der Zillertaler Gastronom.
Das dadurch in Tirol das Verkehrsproblem nicht geringer wird, ist für Hörl klar. "Im Zillertal würden wir die Bahn mit Wasserstoff betreiben, kostenmäßig hätten wir uns beteiligt und der Innovationswille der Politik war vorhanden. Aber die 2. Ebene im Landhaus hat bisher erfolgreich diese Projekt verhindert", kritisiert Hörl, der sowohl den Fernpass-Scheiteltunnel als auch den Tschirganttunnel sofort gebaut haben will.

Innovativ und klimaneutral

Hörl sieht die Seilbahnwirtschaft bereits auf dem besten Weg in die Zukunft. "Die internationale Leitmesse "Interalpin" ist ein Spielgelbild dessen, was in unseren Skigebieten bereits heute passiert. Denn entwickelt wird in jene Richtung, die von den Gästen nachgefragt wird und das ist klar das Thema Nachhaltigkeit. Dementsprechend gehen Industrie und Skigebiete Hand in Hand und zeigen vor, wie der Wintersport der Zukunft aussehen kann: klimaneutral, ressourcenschonend und lebensraumbewahrend", betonte Hörl. Schon die nackten Zahlen - 0,3 Prozent Anteil am osterreichischen Gesamtenergieverbrauch, fast 100 Prozent Ökostrom und die massiv fortschreitende Vermeidung fossiler Energieträger – würden eine klare Sprache sprechen. Und: Für die nächsten 50 Jahre ist der Skilauf in den Alpen gesichert."
Positiv blickt Hörl bereits in Richtung Sommersaison. „Der Seilbahnsommer hat bereits in den von COVID-19 geprägten Saisonen stark zugelegt und wird – auch aufgrund der aktuellen Themenlage von Spardruck, Kostensteigerungen und Klimadiskussion – auch heuer eine beliebte Urlaubsform darstellen", so Hörl. Hier wird der Schwerpunkt auf authentische Naturerlebnissen gelegt, die die regionale Wertschöpfung stärken und gleichzeitig einen ökologischen und sozialen Beitrag leisten.", so Hörl.
Auch auf die Mitarbeiter wird in Zukunft vermehrt geschaut. "Sowohl der Lohnabschluss mit 10,2 Prozent plus als auch optimale Angebote zur internen Weiterbildung sind geplant, um zur Mitarbeiterstärkung und -optimierung beizutragen", erklärt Hörl.

Skipotenzialstudie zeigt Potenziale auf

Für Optimismus in der Branche sorgt auch die in Österreich, Deutschland und der Schweiz durchgeführte Skipotenzialstudie. Die bereits zum dritten Mal von MANOVA durchgeführte Erhebung zur Entwicklung des Images zeigt, dass das Potenzial trotz mehrfacher Krisensituationen unverändert groß ist. „Skifahren war in den vergangenen fünf Wintern ein Erfolgsprodukt – sowohl die Übernachtungen in Bergregionen des D-A-CH-Raumes als auch die Ersteintritte bei den Bergbahnen gingen kontinuierlich nach oben. Insgesamt stieg die Nachfrage vom Winter 2013/14 auf den Winter 2018/19 um ca. zehn Prozent“, berichtet dazu Erik Wolf, Geschäftsführer des Fachverbandes der Seilbahnen.
So wurde im D-A-CH-Raum schon in der Wintersaison 2021/22 wieder knapp 85% der Nachfrage von vor Corona erzielt, wobei die Schweiz sogar zulegen konnte und die Einschränkungen in Österreich das größte Minus verursachten. Der Grund für den Rückgang war das Ausbleiben eines Teils der Skifahrer:innen. Statt normal fast 70 Prozent, konnten in diesem Jahr nur rund 60 Prozent der Skifahrer:innen für die Piste begeistert werden. „Diese Wintersportler:innen sind der Branche aber nicht abhandengekommen, denn so gut wie niemand hat mit dem Wintersport wegen der Krise aufgehört“, so Wolf mit Blick auf die Zahlen. Sowohl bei Kindern als auch Anfänger:innen seien keine Rückgänge zu verzeichnen und das Image des Wintersports habe sich sogar verbessert, so zum Beispiel bei der Zuschreibung ‚gesund‘. Aber auch ‚großartig‘ und ‚cool‘ werden von nun über 90% der Wintersportler:innen zugeschrieben. Das Interesse der Nicht-Skifahrer den Sport zu beginnen, ist ebenfalls gestiegen, nun wollen 7% sicher beginnen, während das früher 3% waren.

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