Ausbildung
Veranstaltungstechniker: Interessant auch für Quereinsteiger

Das oberösterreichische Technologieunternehmen Kraftwerk Living Technologies mit Sitz in Wels bietet eine dreieinhalbjährige Lehre als Veranstaltungstechniker an. | Foto: KLT
  • Das oberösterreichische Technologieunternehmen Kraftwerk Living Technologies mit Sitz in Wels bietet eine dreieinhalbjährige Lehre als Veranstaltungstechniker an.
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TIROL. Der Beruf des Veranstaltungstechnikers zeichnet sich durch ein gutes Einstiegsgehalt und Vielseitigkeit aus. Außerdem ist diese Tätigkeit auch für Personen interessant, die keinen Lehrabschluss, aber eine einschlägige Berufserfahrung besitzen.

Attraktives Berufsfeld für Quereinsteiger

Die Lehrabschlussprüfung im Lehrberuf „Veranstaltungstechniker" kann auch von Personen abgelegt werden, die keine Lehre absolviert haben, aber eine einschlägige Berufserfahrung nachweisen können. Die Tätigkeit muss für Personen ohne Lehrabschlussprüfung fünf Jahre, für solche mit Lehrabschluss zwei Jahre betragen und vor dem 31.12.2000 absolviert worden sein. Für diese Personengruppe umfasst die Lehrabschlussprüfung nur den Prüfungsteil „Praktische Prüfung".

Lehrausbildung als Veranstaltungstechniker

Falls es nicht möglich ist als Quereinsteiger in dieses Berufsfeld einzusteigen, gilt es eine dreieinhalbjährige Lehre zu absolvieren. Für Quereinsteiger gibt es die Möglichkeit einer außerordentlichen Lehrabschlussprüfung auf der „Akademie der österreichischen Theatertechnischen Gesellschaft mbH“ in Wien zu machen. Der theoretische Teil einer „regulären Lehrausbildung“ ist auf der „Berufsschule für Elektro-, Veranstaltungs- und Informationstechnik Austria“ zu absolvieren. Diese befindet sich ebenfalls in Wien.

Betriebslehre in Tirol möglich

Seit 1. August 2021 kann man theoretisch auch in Tirol eine Lehre zum Veranstaltungstechniker beginnen. Es fehlen allerdings noch die schulischen Voraussetzungen eine solche Lehre in Tirol zu bestreiten. Außerdem müssen noch die Lehrabschlussprüfungen organisiert werden. „Aber wir sind zuversichtlich, dass auch diese beiden Schritte bald zu einem guten Ende gebracht werden“, zeigt sich Berufsgruppenobmann Kommerzialrat Ingenieur Kränkl mit der lange erwarteten Verordnung des neuen Lehrberufs sehr zufrieden. Bei „TR Eventtechnik“ in Ebbs gibt es übrigens schon jetzt die Möglichkeit, eine Betriebslehre zum Veranstaltungstechniker zu machen. Allerdings muss der theoretische Teil bis auf Weiteres in der „Berufsschule für Veranstaltungs- und Elektrotechnik“ in Wien absolviert werden. Auch im oberösterreichischen Wels gibt es die Möglichkeit beim Technologieunternehmen „Kraftwerk Living Technologies“ (KLT) eine Betriebslehre zum Veranstaltungstechniker zu realisieren. Da der Lehrberuf „Veranstaltungstechniker“ Ausbildungsinhalte aus verschiedenen Bereichen enthält und zwar vor allem Elektro beziehungsweise Elektronik, Metallbau sowie Holzbau, ist es schwierig berufsbildende Schulen mit ähnlicher Berufsausbildung anzuführen. Am ehesten kommen hier Fachschulen und berufsbildende höhere Schulen aus dem Bereich „Elektro bzw. Elektronik" in Frage, wie beispielsweise die Fachschule für Elektrotechnik oder Elektronik, und die Höhere Lehranstalt für Elektrotechnik oder Elektronik. Derartige Lehranstalten gibt es auch in Innsbruck.

Berufsbeschreibung des Veranstaltungstechnikers

Veranstaltungstechniker sind für die technischen Aufbauten und Anlagen zuständig, die bei Veranstaltungen aller Art benötigt werden. Diese Veranstaltungen können von Theateraufführungen, Konzerten, Fest- und Sportveranstaltungen sowie Messen, Tagungen und anderen größeren Events reichen. Veranstaltungstechniker installieren und montieren Ton-, Licht- und Multimedia-Anlagen. Außerdem führen sie Wartungs- und Reparaturarbeiten an den veranstaltungstechnischen Anlagen durch und sorgen während den Veranstaltungen für einen reibungslosen technischen Ablauf. Bei ihrer Arbeit haben Veranstaltungstechniker engen Kontakt mit dem gesamten Team, das für die jeweilige Produktion zuständig ist. Dieses beinhaltet sowohl Techniker und Handwerker wie auch Regisseure, Kameraleute, Bühnenbildner, Tontechniker, Darsteller und Musiker.

Die wichtigsten Tätigkeiten auf einen Blick

  • veranstaltungstechnische Abläufe unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Grundsätze planen und durchführen
  • Infrastruktur und Sicherheit von Veranstaltungsstätten abschätzen und beurteilen
  • Proben und Vorstellungen in Zusammenarbeit mit allen beteiligten Arbeitsgruppen (Teamarbeit) betreuen
  • Energieversorgung organisieren, bereitstellen und prüfen
  • Beleuchtungs- und Projektionseinrichtungen aufbauen, einrichten und bedienen
  • Beschallungseinrichtungen aufbauen, einrichten und bedienen
  • Aufbauten bei Veranstaltungen und auf Bühnen aufstellen, montieren und abbauen
  • teilweise auch Dekorationen aufbauen, abbauen, instand halten und lagern
  • Bühnen- und szenentechnische Einrichtungen bedienen
  • Spezialeffekte ausführen
  • Bild, Ton und Daten aufnehmen und übertragen
  • Fehler und Störungen rasch eingrenzen und beheben
  • einschlägige technische Regelwerke sowie alle für Veranstaltungen relevanten rechtlichen und sicherheitstechnischen Bestimmungen anwenden

Beschäftigungsmöglichkeiten

Veranstaltungstechniker arbeiten bei Veranstaltungsorganisationen wie zum Beispiel Konzert- oder Event-Agenturen sowie Unternehmen die Veranstaltungstechnik herstellen oder verleihen. Weitere Beschäftigungsmöglichkeiten bieten Theater, Opern- und Konzerthäuser, Kultur- und Kongresszentren, Messeveranstalter und Festspielunternehmen. Zum Teil bestehen Beschäftigungsmöglichkeiten auch bei Werbeagenturen oder Film und Fernsehen.

Berufsaussichten

Eine stabile Beschäftigung zu finden ist in diesem Beruf nicht immer leicht. Einige Veranstaltungstechniker sind zeitlich befristet beschäftigt oder selbstständig tätig. Die Zahl der Arbeitsplätze die Theater- und Konzerthäuser bieten ist beschränkt. Im Bereich der Event-Organisation ist der Bedarf an Veranstaltungstechnikern größer. Stellenangebote für Veranstaltungstechniker gibt es vor allem in größeren Städten. Die Nachfrage nach Fachkräften ist stabil. Zum Teil stehen Veranstaltungstechniker in Konkurrenz mit Fachkräften aus anderen Elektroberufen, zum Teil auch mit angelernten Arbeitskräften.

Verdienst, Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten

Das Einstiegsgehalt beläuft sich zwischen 1.680 bis 2.130 Euro brutto monatlich. Im Durchschnitt verdient man zwischen 31.070 und 36.760 Euro brutto im Jahr. Das entspricht einem Monatseinkommen von circa 2.600 Euro brutto im Monat.
Der Beruf Veranstaltungstechniker ermöglicht mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung beispielsweise die Spezialisierung auf Aufnahmetechnik, Lichttechnik, Tontechnik, Bühnentechnik sowie Eventmanagement und -organisation. Letzteres können etwa Großveranstaltungen bei Festivals sein.
Man kann sich daher unter anderem zum Tontechniker, Tonmeister, Bühnentechniker, Lichttechniker, Eventmanager oder Multimediakünstler weiterbilden.

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Weiterführende Links:
HTL Innsbruck Anichstraße: htlinn.ac.at
Tiroler Fachberufsschule für Elektrotechnik, Kommunikation und Elektronik: www.tirol.gv.at/bildung/uebersicht-aller-tiroler-schulen/schule/701035/
TR Eventtechnik: www.tr-eventtechnik.at
Kraftwerk Living Technologies: www.kraftwerk.at/de
Berufsschule für Veranstaltungs- und Elektrotechnik Wien: www.bsevita.at
Akademie der österreichischen Theatertechnischen Gesellschaft mbH Wien: www.akademie-oethg.at

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