Girls‘ Day
Weg mit alten Rollenbildern - Rein in vielfältige Berufswelten

Interessierte Schülerinnen und LRin Eva Pawlata besuchen im Rahmen des Girls` Day die AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit). | Foto: © Land Tirol/Neuner
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  • Interessierte Schülerinnen und LRin Eva Pawlata besuchen im Rahmen des Girls` Day die AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit).
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Beim diesjährigen Girls‘ Day Tirol, der bereits zum 23. Mal stattfand, nahmen insgesamt 760 Schülerinnen im Alter zwischen 13 und 16 Jahren aus 47 Schulen am Aktionstag teil. 68 Unternehmen aus den Bereichen Handwerk, Technik, Naturwissenschaften und Informatik öffneten am Aktionstag ihre Türen.

TIROL. Junge Frauen entscheiden sich nach wie vor weniger für technische, naturwissenschaftliche oder handwerkliche Berufe als junge Männer. Die Unterrepräsentation von Frauen zeigt sich auch in den MINT-Studiengängen. Meistens liegt das an einer mangelnden Information und Berührungspunkten sowie geschlechtsspezifischen Stereotypen. 

Girls' Day bietet jungen Frauen Einblicke

Beim Girls' Day können Mädchen vielfältige Ausbildungswege und Berufskarrieren kennenlernen und werden so ermutigt, auch jenseits traditioneller Rollenbilder ihren Weg zu gehen. 
Dieses Jahr fand der Girls' Day in Tirol bereits zum 23. Mal statt. 760 Schülerinnen im Alter zwischen 13 und 16 Jahren aus 47 Schulen nahmen am Aktionstag teil. 68 Unternehmen aus den Bereichen Handwerk, Technik, Naturwissenschaften und Informatik öffneten am Aktionstag ihre Türen. Dort konnten die Teilnehmerinnen in diverse Berufsbilder hineinschnuppern, diese selbst ausprobieren und mit den Verantwortlichen ins Gespräch kommen. Der Girls‘ Day Tirol wird von der amg-tirol und der Bildungsdirektion Tirol veranstaltet und vom Land Tirol im heurigen Jahr mit rund 100.000 Euro gefördert.

Frauenlandesrätin Eva Pawlata besuchte die Schülerinnen am Innsbrucker Standort der AGES – Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit. Im Anschluss ging es zur Standschützen-Kaserne des Österreichischen Bundesheers in Innsbruck, wo zeitgleich der vom Bundesheer organisierte Girls‘ Day stattfand. 

Nicht nur die Schülerinnen, sondern auch Tirols Militärkommandant Brigadier Ingo Gstrein und LRin Eva Pawlata müssen bei den vielen Stationen fleißig anpacken. | Foto: © Land Tirol/Neuner
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In der AGES erhielten insgesamt 15 Schülerinnen Einblick in ein breit gefächertes Arbeitsgebiet, das von der Tiergesundheit über die Lebensmittelsicherheit bis hin zum Umweltmonitoring reicht. An verschiedenen Stationen konnten sie sich zum Beispiel über den Nachweis von Erregern bei tierischen Krankheitsbildern informieren, Lebensmittel sensorisch prüfen („verkosten“) oder Badegewässerproben mikrobiologisch untersuchen. Über 300 Besucherinnen waren in der Standschützen-Kaserne in Innsbruck. Das Militärkommando Tirol präsentierte Karrieremöglichkeiten für Frauen in den Bereichen Infanterie, Transport mit Tragtieren, Werkstätte und Instandsetzung, Aufklärung, Sanität, Pionier und Katastrophenhilfe an Stationen zum „Begreifen“ und Erleben.

Die SoldatInnen des Bundesheeres zeigen den Schülerinnen den Hindernisparcours und die militärische Ausrüstung für den Hochgebirgseinsatz. | Foto: © Land Tirol/Neuner
  • Die SoldatInnen des Bundesheeres zeigen den Schülerinnen den Hindernisparcours und die militärische Ausrüstung für den Hochgebirgseinsatz.
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ÖGB Tirol zum Girls' Day

Die ÖGB Frauen Tirol begrüßen Angebote wie den Girls' Day und fordern weitere Initiativen, um Frauen für MINT-Berufe zu interessieren und auch dort zu halten.
Anlässlich des Girls‘ Day appelliert Tirols ÖGB-Landesfrauenvorsitzende Sonja Föger-Kalchschmied, endlich die Voraussetzungen für echte Gleichberechtigung zu schaffen und veraltete Rollenbilder aufzubrechen.
Aktuell entscheiden sich junge Frauen bei der Wahl ihres Lehrberufs vor allem für den Einzelhandel, die Ausbildung zur Bürokauffrau und zur Friseurin. Während in diesen Branchen die Einkommen eher niedrig sind, liegen sie beispielsweise in MINT-Berufen deutlich höher. Für Föger-Kalchschmied ist klar, dass Rollenbilder bereits im Kleinstalter aufgebrochen werden müssen. 

„Warum sich viele Frauen gegen einen Beruf im MINT-Bereich entscheiden, liegt sicher an mehreren Faktoren. Tatsache ist: Es braucht eine stärkere Förderung von Mädchen und Frauen auf allen Ausbildungsebenen im MINT-Bereich beginnend in elementarpädagogischen Einrichtungen bis hin zur Universität“,

so die Gewerkschafterin. Trotz der guten Jobaussichten und vergleichsweise guter Einkommen interessieren sich rund 20 Prozent weniger junge Frauen als Männer für sogenannte MINT-Berufe. 

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