Bezirk Tulln
Achtung vor den Neophyten, unsere "Neuankömmlinge"
Als Neophyten bezeichnet man Pflanzenarten, die nach 1492 (beginn des aktiven Austausches zwischen der Alten und der Neuen Welt) in unsere Landschaft eingewandert sind. Sie stammen nicht zwangsläufig aus Amerika, sondern können aus beliebigen Teilen der Welt kommen.
BEZIRK. "Inzwischen ist in Zentraleuropa circa jede zehnte Pflanze ein Neophyt. Manche sind seit Jahrhunderten hier und werden von uns als normale Bestandteile des Ökosystems wahrgenommen", verrät Leonid Rasran von der BOKU, Institut für Botanik.
"Kritisch wird es nur in Bezug auf einige wenige invasive Arten, die sehr dominant werden und entweder die natürlichen Pflanzenbestände empfindlich stören und verdrängen, oder gesundheitliche Schäden verursachen. Es gibt in Österreich circa 20 Arten, die als "problematisch" gelten und ein Management erfordern wie etwa Ragweed (Ambrosia) oder der Riesenbärenklau."
Neophyten können aus beliebigen Teilen der Welt kommen.
„Speziell Hobbygärtner sollen Pflanzenabfälle von invasiven Neophyten, wie dem japanischen Staudenknöterich, im Biomüll entsorgen und nicht in der freien Natur ablagern. Damit wird die extrem starke und unkontrollierte Verbreitung eingeschränkt",
so Katja Batakovic, fachliche Leitung bei "Natur im Garten". Arten wie Götterbaum und Staudenknöterich verursachen Kosten dadurch, dass sie Bausubstanz und Infrastruktur angreifen oder überwuchern. Bei Fragen hilft das Natur-im-Garten-Telefon entweder telefonisch unter 02742/74 333 oder per Mail an gartentelefon@naturimgarten.at gerne weiter.
Stadtgärtner auf der Hut
Von den Neophyten schafft es nur ein geringer Teil sich stärker zu vermehren und auszubreiten.
"Betroffene Flächen in der Verantwortung der Stadtgemeinde Tulln sind insbesondere die Uferzonen im Wasserpark, die drei Mal pro Jahr gemäht werden, um die Neophyten unter Kontrolle zu halten",
so Stadtgärtner Mario Jaglarz. Immer wieder sind Neophyten vereinzelt an der Donaulände, beim Freizeitpark und um die Dorflacke Langenlebarn zu finden. Auch weitere invasive Neophyten, die vereinzelt in Beeten, Wiesen und Böschungen auftreten, werden allesamt von den Stadtgärtnern entfernt. Da die Stadtgemeinde Tulln nur auf ihren eigenen Flächen Maßnahmen treffen kann, ist es wichtig, dass alle Grundeigentümer und Gartenbesitzer ein Auge auf deren Vorkommen und Vermehrung haben, um die weitere Verbreitung von invasiven Neophyten einzudämmen.
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