"Tierisch gut" Serie
Auf den Spuren der Exoten bei RespekTurtle
Auf dem Gnadenhof RespekTurtle kommen exotische Tiere unter, die ansonsten ausgesetzt werden würden
SEEBARN. Markus Putzgruber, Obmann des Vereins RespekTurtle, kümmert sich im Alleingang um 700 Schildkröten aus 45 Arten, rund 30 Papageie, Degus, Geckos und Bartagamen, Vogelspinnen, Katzen, Igel und Kaninchen.
"Wir haben jährlich etwa Euro 30.000,00 Tierarztkosten und zuletzt hatten wir Euro 6.000,00 Stromkosten. Wir finanzieren uns nur mit Spenden",
verrät Putzgruber, der ehrenamtlich seinen Gnadenhof leitet und sich um die Tiere kümmert. Seit 2017 gibt es den Verein, der seit 2021 auch ein Tierheim ist. Denn, was würde passieren, wenn sich keiner um nicht mehr gewollte Exoten kümmert?
Ausgesetzte Exoten
"Oft werden Exoten, die nicht mehr gewollt oder durch einen Todesfall an die Erben weitergehen, einfach ausgesetzt. Das kann auch gefährlich werden, wie bei Schnapp- oder Alligatorschildkröten", so Putzgruber. Denn ihre Beißkraft ist in etwa so stark wie die eines weißen Haies. Mehr als 240 Tiere wurden alleine heuer bei RespekTurtle abgegeben. Eine Aufgabe, die für einen Mann alleine fast nicht zu bewältigen scheint. Denn für das Futter für die Tiere ist er wöchentlich zusätzlich als Lebensmittelretter in Supermärkten unterwegs.
Hilfe durch Spenden
"Manche Menschen, die uns Tiere bringen, übernehmen zugleich eine Patenschaft. Diese beläuft sich auf zehn Euro pro Monat und sind uns eine große Hilfe". Doch woher kommt sein Antrieb?
"Seit 18 lebe ich vegetarisch, die Liebe zum Tier war immer da, auch schon mein Vater hat Tiere aufgezogen. Mit 15 habe ich meine erste Schildkröte gekauft – sie haben mich schon immer fasziniert, aber ich hab nicht damit gerechnet, dass es einmal so groß wird".
Vor allem wichtig ist ihm aufzuklären, weshalb er Führungen veranstaltet, denn Exoten können schreckliche Deformationen erleiden, wenn sie falsch gehalten werden.
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