Barrierefreiheit
Bahnhof Kirchberg am Wagram wird modernisiert
Barrierefreier Bahnhof bis Ende 2020; Gesamtinvestitionen 5,4 Millionen Euro
KIRCHBERG AM WAGRAM (pa). Der Bahnhof Kirchberg am Wagram an der Franz-Josefs-Bahn wird in diesem Jahr umfassend modernisiert und zu einer kundenfreundlichen und barrierefreien Verkehrsdrehscheibe umgebaut. Die ÖBB damit setzen wichtige Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung. Die Modernisierung erhöht nicht nur den Reisekomfort für die Fahrgäste, sondern hebt auch die Verknüpfung der einzelnen Verkehrsmittel auf ein zeitgemäßes und attraktives Niveau. Durch die Erneuerung des Gleisbetts kommt es nach Abschluss der Maßnahmen zu deutlich weniger Erschütterungen beim Zugverkehr und damit zu einer reduzierten Lärmentwicklung. Die Arbeiten dauern zehn Monate und werden von März bis Dezember 2020 umgesetzt. Das Projekt ist ein Gemeinschaftsvorhaben von ÖBB, Land Niederösterreich und Marktgemeinde Kirchberg am Wagram und hat ein Investitionsvolumen von 5,4 Millionen Euro.
Kundenfreundlich und 100 Prozent barrierefrei
Derzeit ist am Bahnhof Kirchberg am Wagram der Bahnsteig 1 von der Park&Ride-Anlage sowie vom Ort aus barrierefrei erreichbar. Der Zugang zum Bahnsteig 2 erfolgt über einen Stiegenaufgang und den Personendurchgang jedoch nicht barrierefrei. Auch ein Blindenleitsystem ist nicht vorhanden. Ab Ende 2020 werden in Kirchberg aber die Voraussetzungen gegeben sein, ohne Hindernisse auf die umweltfreundliche Bahn umsteigen zu können. Mit der Schaffung der Barrierefreiheit im gesamten Bahnhof durch den Einbau von zwei Liften wird ein einfacher und unkomplizierter Zugang zum Zug ermöglicht und das Bahnfahren noch attraktiver.
Leitsystem am Boden
Einerseits natürlich generell für alle Bahnkunden, andererseits aber in noch größerem Ausmaß für die Kundengruppe der mobilitätseingeschränkten Personen, wie RollstuhlfahrerInnen oder auch für Fahrgäste mit Kinderwagen oder schwerem Gepäck. Zusätzlich wird der Boden mit einem taktilen Leitsystem ausgestattet. Dafür werden Steinplatten verlegt, in denen sich Vertiefungen befinden – so genannte Rillenplatten. Der Einbau erfolgt bündig mit der restlichen Fläche. Das Boden-Leitsystem ist eine wichtige Voraussetzung zur Erhöhung der Sicherheit und erleichtert die Orientierung für blinde oder sehbehinderte Menschen am gesamten Bahnhof.
Umfangreiche Umbaumaßnahmen
Die bestehenden Bahnsteige, Stiegenanlagen und Einhausungen werden abgetragen. Zwei neue Randbahnsteige mit jeweils 220 Meter Länge und 55 Zentimeter Höhe errichtet. Auf der Nordseite wird das Bahnsteigdach an das Bahnhofsgebäude angepasst und vergrößert, damit auch die Bike&Ride-Anlage darunter Platz findet. Die Bahnsteige erhalten ein rund 40 Meter langes Dach und eine Glas-Wartekoje. Diese bietet einen deutlich verbesserten Schutz bei Wind, Regen oder Schneefall. Am bestehenden Personendurchgang werden zwei Aufzüge und neue Stiegenanlagen errichtet. Das südliche Portal des Personendurchgangs wird teilweise abgetragen und in die neue Aufzugs- und Stiegenanlage integriert.
Fassade wird saniert
Im Zuge der Maßnahmen am Bahnsteig und im Personendurchgang wird auch das Erdgeschoss des Bahnhofsgebäudes umgebaut. Der östliche Zubau wird aus betrieblicher Sicht nicht mehr benötigt und abgetragen. Außerdem wird eine umfassende Fassadensanierung inklusive Fenster- und Türentausch durchgeführt.
Für die Zeit der Umbauarbeiten ersuchen wir unsere Fahrgäste auf die aktuellen Wegeleitungen zu achten.
Projekt im Detail
Einbau von zwei Aufzugsanlagen am bestehenden Personendurchgang
Ausrüstung der Aufzüge mit Videoüberwachung und Notruf
Einbau Blindenleitsystem an den Randbahnsteigen
Errichtung von Bahnsteigdächern an den Randbahnsteigen
Umgestaltung der Stiegenaufgänge zu beiden Randbahnsteigen
Neue Infomonitore im Bereich der Bahnsteigzugänge
Neue Bahnsteigbeleuchtung und neue Beleuchtung im Personendurchgang
Umgestaltung des Erdgeschosses im Aufnahmegebäude (Warteraum, Technikräume)
Abtrag des Zubaus am Aufnahmegebäude
Abtrag und Neuerrichtung Oberleitung
Bauzeit: März bis Dezember 2020
Investitionsvolumen rd. 5,4 Mio. €
Kosten und Finanzierung
Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf 5,4 Millionen Euro. Die ÖBB tragen davon 80%, das Land Niederösterreich 20%und die Marktgemeinde Kirchberg am Wagram übernimmt die Betreuung.
ÖBB:
Schon heute bringen die ÖBB als umfassender Mobilitätsdienstleister jährlich 474 Millionen Fahrgäste und 113 Millionen Tonnen Güter umweltfreundlich ans Ziel. Besonders klimaschonend sind die Bahnreisenden unterwegs. Denn 100 Prozent des Bahnstroms stammen aus erneuerbaren Energieträgern. Die ÖBB gehörten 2018 mit rund 96 Prozent Pünktlichkeit zu den pünktlichsten Bahnen Europas. Mit Investitionen in die Bahninfrastruktur von rund zwei Milliarden Euro jährlich bauen die ÖBB am Bahnsystem für morgen. Konzernweit 41.641 MitarbeiterInnen bei Bus und Bahn sowie zusätzlich rund 2.000 Lehrlingen sorgen dafür, dass täglich rund 1,3 Millionen Reisende sicher an ihr Ziel kommen. Die ÖBB sind das Rückgrat von Gesellschaft und Wirtschaft und sind Österreichs größtes Klimaschutzunternehmen. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.
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