Bahnhof St. Andrä-Wördern ist modern und barrierefrei

- Foto: Michael Fritscher, ÖBB
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In St. Andrä-Wördern wurde der Bahnhof in rund zehn Monaten umgebaut und barrierefrei gestaltet.
ST ANDRÄ-WÖRDERN (pa). Es wurden zwei Lifte eingebaut, die Bahnsteige und Bahnsteigdächer erneuert und mit Blindenleitsystem sowie neuen Kundeninformationssystemen wie Monitoren, Lautsprechern oder Zugzielanzeigen ausgestattet. Neue Wartekojen komplettieren das Angebot. Auch die Gleise wurden erneuert, die Bike&Ride-Anlagen neugestaltet und der Vorplatz angepasst. Investiert wurden rund 15 Millionen Euro.
Franz Bauer, Vorstandsdirektor ÖBB-Infrastruktur AG:
„Bahnausbau bedeutet mehr Verkehrssicherheit, mehr Klimaschutz und vor allem mehr zufriedene Fahrgäste, die schnell, sicher und umweltfreundlich an ihr Ziel kommen. Im Zuge der Modernisierung des Bahnhofs St. Andrä-Wördern wurden wichtige Maßnahmen zur Qualitätssteigerung gesetzt und es profitieren alle Fahrgäste, die hier ein- und aussteigen.“
Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko: „Wenn wir klimafreundliche Mobilität attraktiver machen wollen, dann ist die Gestaltung des Umfelds besonders entscheidend. Durch den barrierefreien Umbau des Bahnhofs St. Andrä-Wördern ist garantiert, dass der Öffentliche Verkehr von allen Menschen genutzt werden kann. Aus diesem Grund unterstützt das Land Niederösterreich die Modernisierungen der Bahnhöfe im ganzen Land.“
Bürgermeister Maximilian Titz:
„Gute Bahnverbindungen sind für uns in St. Andrä-Wördern sehr wichtig: rund 2.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene fahren täglich mit dem Zug nach Wien oder Tulln in die Schule, an die Uni oder zur Arbeit. Mein Dank gilt den ÖBB für die große Investition, die gute Zusammenarbeit und professionelle Projektdurchführung – sie haben uns einen tollen neuen Bahnhof hingebaut. Ich danke genauso allen Beteiligten und der Bevölkerung, die ein gutes halbes Jahr mit einer Großbaustelle mitten in der Gemeinde leben musste. Dafür ist jetzt das Interesse für und die Freude über den schönen neuen Bahnhof umso größer.“
Modern, kundenfreundlich und barrierefrei
Mit der Modernisierung wird in St. Andrä-Wördern wurde ein wichtiger Schritt im Sinne einer Qualitäts- und Komfortsteigerung gesetzt. Der Bahnhof erhielt in den vergangenen Monaten nicht nur ein modernes Erscheinungsbild, der Umbau ermöglicht auch eine barrierefreie Nutzung für mobilitätseingeschränkte Personen, RollstuhlfahrerInnen, oder Menschen mit Kinderwagen oder schwerem Gepäck. Dadurch soll das Umsteigen auf den Öffentlichen Verkehr erleichtert und das Bahnfahren noch attraktiver gemacht werden.
Umbaumaßnahmen
Die bestehenden Bahnsteige, Stiegenanlagen und Einhausungen wurden abgetragen und zwei neue Randbahnsteige mit jeweils 220 Meter Länge und 55 Zentimeter Höhe errichtet. Zur besseren Orientierung blinder und sehbehinderter Menschen wurde ein abriebfester Naturstein mit einem taktilen Leitsystem verlegt. Dabei handelt es sich um Steinplatten, in denen sich Vertiefungen befinden – sogenannte Rillenplatten – wodurch ein leichteres und sichereres Zurechtfinden am Bahnhof ermöglicht wird. Die Bahnsteige erhielten außerdem ein rund 80 Meter langes Dach und eine Glas-Wartekoje, die einen verbesserten Schutz vor Niederschlägen und Wind bietet. Auf der Südseite wurde das Bahnsteigdach an das Bahnhofsgebäude angepasst und vergrößert, damit auch die Bike&Ride-Anlage darunter Platz findet. Am bestehenden Personendurchgang wurden zwei Aufzugsanlagen und neue Stiegenanlagen errichtet. Das nördliche Portal des Personendurchgangs wurde teilweise abgetragen und in die neue Aufzugs- und Stiegenanlage integriert. Die nördliche Bike&Ride-Anlage (mit Dach- und Doppelständeranlage) wurde demontiert und nach Fertigstellung der Stiegenanlage inklusive Stützmauer wieder montiert. Die Stützmauer ist durch die starke Hanglage erforderlich und wurde in die Stiegenanlage integriert.
Vorplatzgestaltung
Die neuen Bahnsteigzugänge von den Vorplätzen erfolgen barrierefrei. Die bestehende Park&Ride-Anlage wurde adaptiert. Die Straßenführung wurde als Einbahnregelung umgestaltet und eine Busstation im Bereich des Vorplatzes situiert. Auch diese Anbindung erfolgt barrierefrei und mit einem taktilen Leitsystem. Alle öffentlich zugänglichen Bereiche des Bahnhofes sind dadurch barrierefrei erreichbar.
Finanzierung
Die Investitionssumme für das Projekt beläuft sich auf rund 15 Millionen Euro, wobei sich das Land Niederösterreich mit 20 Prozent an den fahrgastspezifischen Maßnahmen beteiligt, das sind 1,4 Millionen Euro. Durch die Marktgemeinde erfolgt eine Kostenbeteiligung an den Betriebskosten der Aufzüge (inkl. Notbefreiung im Ereignisfall) und außerdem übernimmt die Gemeinde eine Million Euro für den Hochwasserschutz, der im Zuge dieses Projektes umgesetzt wurde.



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