Landesgericht St. Pölten
Bande schlug vier Stunden auf Opfer ein

Verteidiger Thum Georg | Foto: Ilse Probst
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Äußerst brutal sollen sieben Männer, überwiegend aus dem Bezirk Tulln, gegen ihre Opfer vorgegangen sein, indem sie teilweise stundenlang auf sie eindroschen, sie bedrohten, beraubten und erpressten.

TULLN/ST. PÖLTEN (ip). Am Landesgericht St. Pölten verantworteten sie sich zu den Vorwürfen von Staatsanwalt Karl Fischer, dessen Anklage auf den Opferaussagen und deren dokumentierten Verletzungen beruht, weitgehend leugnend.
Anführer der Bande soll ein 31-jähriger Bosnier sein, der im Oktober zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden war. Ebenfalls vorbestraft ist ein 40-jähriger Bosnier, der sich die Wohnung mit dem mitangeklagten 32-jährigen Österreicher teilte. Weiters auf der Anklagebank saßen ein Kroate (19 J.), sowie ein Serbe (27 J.) und ein 24-jähriger Österreicher. Ein 35-jähriger Kroate war aufgrund eines positiven PCR-Tests nicht anwesend. Er wird sich erst in der fortgesetzten Verhandlung im April verantworten.
Laut Anklage soll der 40-Jährige im vergangenen November den Hausmeister seiner Wohnhausanlage aufgesucht und ihm vorgeworfen haben, mit seiner Ex-Freundin geschlafen zu haben. Dem Vorwurf sollen Faustschläge ins Gesicht, Stöße mit dem Ellenbogen gegen den Oberkörper und Tritte ins Gesicht gefolgt sein. „

Ich werde dich umbringen“,

habe er mit vorgehaltenem Messer gedroht und ihn genötigt, nicht zur Polizei zu gehen.

„Weißt du eigentlich, wer ich bin?“,

soll der 40-Jährige gefragt haben.

„Ich bin der Teufel, ich verletze die Leute nicht nur, ich bringe sie um!“

Kurz danach tauchten drei Komplizen in der Wohnung auf. Während der Serbe zuschaute, habe der Bandenboss die Wohnung durchsucht, 1.600 Euro und Kleinkram eingesteckt. Der 40-Jährige und sein Mitbewohner sollen zwischenzeitlich immer wieder auf den Hausmeister eingeschlagen, dazwischen gegessen, getrunken und Drogen konsumiert haben. Mit der Drohung, ihn noch einmal zu schlagen, sollen sie beim Gehen weitere 500 Euro gefordert haben.

Weitere Gewalttat

Ähnlich brutal sei die Bande bei einem Mann vorgegangen, der drei Tage später in der Wohnung des 19-jährigen Kroaten nach Befehlen des Bandenführers verdroschen worden sei und erst gehen durfte, nachdem er sein Blut weggewischt hatte.
Vier Stunden lang habe man auf ein Opfer Ende September 2021 wegen angeblicher Drogenschulden von 250 Euro mit Fäusten eingeschlagen. Neben Prellungen und Hämatomen habe die brutale Attacke auch zu Angstzuständen geführt, weshalb sich das Opfer seither verstecke.
Der 40-Jährige soll außerdem eine PKW-Scheibe eingeschlagen und dem Lenker dabei Schnittverletzungen zugefügt haben. Gegenüber Richterin Doris Wais-Pfeffer bekannte er sich ausschließlich dazu schuldig. In der Wohnung des Hausmeisters habe er diesem nur eine „Verkehrte“ mit der Faust verpasst. Darüber hinaus habe man sich ganz normal unterhalten. Kein Raub, keine Erpressung, keine Drohungen, kein Messer und auch keine stundenlangen Schläge, so die meisten Aussagen der Beschuldigten, die sich vor allem hinsichtlich dem Wer, Wann und Wo widersprachen. Selbst der 24-Jährige ließ Verteidiger Georg Thum, der ein Geständnis angekündigt hatte, im Stich und schwächte seine Beteiligung massiv ab. Äußerst selbstsicher trat auch der Mandant von Verteidiger Martin Engelbrecht auf, der seine Rolle als Bandenführer vehement bestritt. Ob die Aussagen der Opfer dem Gericht zur Klärung verhelfen, wird sich erst im April zeigen.

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