Straßenmeisterei im Dauereinsatz
Der Schnee muss weg (mit Video)

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ATZENBRUGG / BEZIRK TULLN / NEULENGBACH. "Melde mich zum Dienstantritt", lässt Bezirksblatt-Redakteurin Karin Zeiler Christoph Firlinger, seines Zeichens Betriebsleiter bei der Straßenmeisterei in Atzenbrugg wissen.
Ein Grad plus und dichter Schneefall – so war die winterliche Situation heute Abend (9. Jänner 2019). Die Straßen gehören geräumt, die Bezirksblätter sind bei einer Schicht mit dabei und dürfen auf dem Beifahrersitz neben Josef Aichinger im Schneepflug Platz nehmen. Doch so schnell geht das nicht. Im Büro der Straßenmeisterei herrscht reges Treiben, während Norbert Quixtner und Hannes Satzinger die Stundenaufzeichnungen vervollständigen, studiert Thomas Ederer die Dienstpläne. Firlinger hingegen informiert über die Aufteilung der Gebiete, den Streckendienst und das sogenannte "2er-Radl". Und das bedeutet nichts anderes, als dass die Mitarbeiter Früh- oder Spätdienst haben, also nach ihrem Dienst (7 bis 17 Uhr) von 17 bis 22 oder vor dem Dienst von 2 Uhr Früh bis 7 Uhr Früh die Schneeräumung durchführen.

Gut aufpassen

Volle Konzentration ist bei der Fahrt angesagt, mit dem Faher – also mit Josef – sprechen ist jedoch erlaubt. Schachtgitter, Kanaldeckel und Randsteine sind des Schneepflugs Feind: "Da muss man ganz langsam fahren und gut aufpassen", weiß der 56-Jährige, der den Job schon seit seinem 20. Lebensjahr macht und die Strecke wie seine Westentasche kennt. Von Kogl (Katastrale von Sieghartskirchen) geht es nach Rekawinkel – bei einem Dachvorsprung dreht er das Schneeschild gerade, solange es schneit, streut er zwischen 10 und 15 Gramm Salz rein. "Das macht den Schnee geschmeidig", weiß der Experte.

Lichthupe als Dankeschön

Achtung, Gegenverkehr. "Manche müssen es immer wieder probieren", murmelt er. Bei denjenigen, die gut ausweichen und den Schneepflug passieren lassen, bedankt er sich mit der Lichthupe. Auch wenn ich mir das fast nicht zu trauen frage, aber brauchen wir auch Schneeketten? Josef nickt: "Ja, etwa, wenn wir nach Johannesberg rauffahren und die Verhältnisse wirklich schlecht sind". Grundsätzlich mag er den Winter: "Schau wie schön die Landschaft eingehüllt ist", sagt er.

Jetzt brauchen wir Salz

Josefs ständiger Begleiter ist das Radio, ab und an läutet das Handy. Einmal die Gattin, die ihm anbietet, ihn mit Essen zu versorgen, einmal gibt er bei der Straßenmeisterei Bescheid, dass das Salz aus ist und wir nachfüllen kommt. Das ist dann die dritte Ladung an diesem Tage – aufgefüllt werden 6 Tonnen. Doch zuvor wird der Schlauch mit der Sole angeschlossen, dann wird der Schneepflug unter das Salzsilo geparkt und befüllt. Kalt ist es. Eiskalt. Doch der Schmäh rennt. Auch Christian Kortschak muss nachladen. Und auch er weiß, dass sich der Winterdienst in den letzten zehn Jahren extrem verändert hat – damit meint der die Respektlosigkeit einzelner Autofahrer.

Wie bei der 'NSA'

Weiter geht's in Richtung Plankenberg, Grabensee, Johannesberg. Anrufer Christian Deim will wissen, ob alles ok ist und fragt gleich nach der Beifahrerin, also mir und scherzt: "Das ist bei uns wie bei der NSA – wir wissen alles". In Richtung Dörfl rauf quält sich der Schneepflug richtig: "Na komm schon, sei brav", sagt Josef zum Fahrzeug, dann lässt er den Pflug wieder runter, denn hier liegt Schnee. Und auch der gehört weg. Kurz vorher kommt der erlösende Anruf: "Um 22 Uhr machen wir heute Schluss, wir treffen uns alle bei der Straßenmeisterei", so der Streckendienst, der uns in Wimmersdorf entgegenkommt. Und weiter geht's dann um zwei Uhr Früh. Zu diesem Zeitpunkt wird Josef noch tief schlafen, er muss dann wieder um 7 Uhr im Dienst sein. Und wenn sich das Wetter nicht ändert, dann fährt er auch morgen, am 10. Jänner 2019, mit dem Schneepflug.
In der Straßenbahnmeisterei stehen je sechs Salz- und Splitt-LKW's zur Verfügung. Auf Lager sind hier 960 Tonnen Salz und 800 Tonnen Splitt.

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