Gefesselt, gestoßen & beleidigt: Flüchtlingskind tyrannisiert Achtjährigen

- Jetzt reicht's: Diesen Brief bekam der achtjährige Volksschüler von dem Flüchtlingskind.
- Foto: zVg
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Mobbing in der Volksschule.
SIEGHARTSKIRCHEN / REGION WIENERWALD. "Man wird nur ausgelacht, es gibt keine Unterstützung", wendet sich eine zweifache Mutter an die Bezirksblätter. Jeden Tag geht der achtjährige Sohn in die Volksschule – gern macht er das aber nicht. Der Grund? Mobbing.
Ein Mitschüler hat es auf den österreichischen Buben abgesehen, blutige Knie, weil er wieder mal geschubst wurde, sind die Folge. Doch das ist bei Weitem noch nicht alles, was der Schüler mitmachen muss – im Gegenteil: Er wurde auch schon mal gefesselt, die Trinkflasche in seiner Schultasche ausgeleert.
Was die Sache – aus Sicht der Mutter – von einem im Schulalltag "normalen" Mobbing-Fall unterscheidet, ist die Tatsache, dass die Eltern des Kindes Flüchtlinge sind. Dies zeigt sich auch bei der Art der Hänseleien und Bedrohungen. So hat der Achtjährige vor Kurzem folgenden Brief, mit einer Anspielung auf im Islam verbotenes Schweinefleisch, gefunden: "Süß das du ein Schweine Fleisch isst und du wierst imer diker du Schwein du Arsch..."
"Keiner unternimmt was"
Doch was ist die Konsequenz? "Jetzt muss mein Kind zu einem Betreuungslehrer. Dort soll er lernen, wie er damit umgeht", so die zweifache Mutter. Hilfe hatte sich die 28-Jährige von der Schulleitung erhofft. Vergebens. "Irgendwie sagt und unternimmt da keiner was." Direktor Gerhard Beer habe zum Thema Fesseln nur gemeint: "zu wenig Personal, zu viele Kinder".
Wie es weitergeht? "Die Schulpsychologie wurde eingeschaltet, vor allem wird das Flüchtlingskind betreut", so Beer, der der Meinung ist, dass "sich schon viel verbessert hat". Etwa seien die Raufhandlungen auf dem Heimweg zurückgegangen, auch, weil man mit Übersetzern gearbeitet habe. Doch Betreuung bekommen alle Beteiligten, so Beer. Hier stehe der soziale Umgang im Fokus.
Für die Mutter steht jedenfalls fest: sie setzt alle Hebel in Bewegung, dass es ihrem Sohn gut geht. Daher hat sie einen Brief an den Landesschulrat sowie an die Gemeinde Sieghartskirchen verfasst, in welchem sie auflistet, was in der Volksschule vorgeht.
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