Klimamanifest für Tulln
TULLN (pa). Viele Gemeinden und auch Länder rufen den Klimanotstand aus, wodurch das katastrophale Handeln der Menschheit bewusst gemacht werden soll. Tulln geht darüber hinaus und fixierte mit einem einstimmigen Gemeinderatsbeschluss ein Klima-Manifest mit ganz konkreten Zielen: Innerhalb der nächsten 5 Jahre wird die Stadtverwaltung Tullns CO2-neutral sein, innerhalb der kommenden 20 Jahre wird die gesamte Gartenstadt Tulln das Ziel „CO2 neutrale Stadtgemeinde“ erreichen. „Mit dem Klima-Manifest verfolgen wir noch ambitioniertere Ziele, als das Übereinkommen von Paris verlangt. Das erfordert ein geschlossenes Auftreten der Kommunalpolitik über die Parteigrenzen hinweg und daher freut es mich sehr, dass wir das Manifest einstimmig beschlossen haben. Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und werden unser bereits hohes Niveau noch weiter steigern“, so Bürgermeister Peter Eisenschenk.
Gartenstadt mit ökologischer Verantwortung
Als Gartenstadt ist sich die Stadt Tulln ihrer ökologischen Verantwortung bewusst. Ein auf Dringlichkeitsantrag der TVP, SPÖ und der Grünen eingebrachtes Klima-Manifest mit klaren umweltpolitischen Zielen für die nächsten fünf bzw. 20 Jahre wurde am 2. Juli einstimmig vom Gemeinderat beschlossen. Das Ziel des -Manifestes ist es, den Bürgermeister bzw. die Stadtverwaltung in ihren Bemühungen mittels Gemeinderatsbeschluss zu bekräftigen, diesen eingeschlagenen Weg fortzusetzen und die Maßnahmen Tullns für Klima- und Umweltschutz weiter voranzutreiben.
Ziele des Klimamanifestes
Innerhalb der nächsten 5 Jahre wird die Stadtverwaltung Tullns CO2-neutral sein: Kein Gebäude und keine Maschine im Besitz der Stadtgemeinde wird mehr CO2 emittieren, als im Stadtgebiet kompensiert werden kann bzw. mittels Zertifikaten gedeckt ist. Innerhalb der kommenden 20 Jahre wird die gesamte Gartenstadt Tulln das Ziel „CO2 neutrale Stadtgemeinde“ erreichen.
Die Stadtgemeinde wird mit zukunftsweisenden Vorgaben zur nachhaltigen Stadtentwicklung und Vorgaben zur Ressourcenschonung (Boden, Mobilität, Energie, Abfall) den Weg bereiten, Bewusstseinsbildung betreiben und eine Vorbildrolle für Unternehmen und Privathaushalte einnehmen.
Drei Säulen
Der Weg zur Zielerreichung des Klima-Manifestes erfolgt über drei Säulen:
- Tulln wird CO2 weiter reduzieren: Wir setzen weiterhin auf erneuerbare Energien, wobei wir neben der Solarenergie nun auch die Windkraft nutzen möchten
- Tulln wird CO2 kompensieren: Durch Aufforstung, Humusaufbau und durchdachte Stadtbegrünung
- Tulln möchte CO2 zertifizieren: Durch den Ankauf von Zertifikaten für den nicht zu kompensierenden CO2-Ausstoß; mit diesen Investitionen werden Projekte in Afrika und Südamerika unterstützt und in diesen – im Klimaschutz eher schwachen – Ländern CO2 eingespart.
Klimaschutz als Grundeinstellung Tullns
Der Klima- und Umweltschutz ist gesamtgesellschaftlich von so großer Bedeutung, dass es die Stadt Tullnim derzeit neu entstehenden Stadtentwicklungskonzept integrieren wird. Experten-Fachgruppen arbeiten zu diesem Zweck an Zielsetzungen und steuernden Rahmenbedingungen in den Bereichen Wohnen, Mobilität und Infrastruktur, die die Gemeindeentwicklung künftig lenken sollen. Es müssen nachhaltige aber auch realistische Wege durch die ExpertInnen aufgezeigt werden. Schlussendlich muss jeder Beschluss im Gemeinderat auf die Wirksamkeit betreffend Klimaschutz hinterfragt und begründet werden. Denn der Schutz des Klimas wird immer drastischer zur entscheidenden Überlebensfrage für die gesamte Menschheit.
Vorreiter in Sachen Klima- und Umweltschutz
Die Gartenstadt Tulln ist in vielen Bereichen bereits Vorreiter in Sachen Klima- und Umweltschutz. So sind beispielsweise die CO2-Emissionen der stadtgemeindeeigenen Betriebe – von den Kindergärten bis zum Hallenbad – über die Jahrzehnte stark rückläufig: Von 1997 mit 3.500 Tonnen CO2 pro Jahr konnte der Ausstoß bis 2017 auf ca. 1.500 Tonnen CO2 pro Jahr reduziert werden. Wesentliche Maßnahmen, die dazu beigetragen haben, sind u.a. die Sanierung des Hallenbades, die laufende Umstellung der gemeindeeigenen Gebäude auf Fernwärme und die Errichtung gemeindeeigener Photovoltaikanlagen.
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