Schnüffler auf vier Pfoten
Mit den NÖ Rettungshunden beim Mantrailing im Wald: Die Bezirksblätter waren mit dabei.
BEZIRK. Das alles sieht ganz einfach aus: Der Hund läuft an der langen Leine und hält seine Nase tief. Herrl oder Frauerl folgen und müssen die Leine entsprechend straff halten. Doch so einfach ist das gar nicht. Bis die Hunde können, was richtige Mantrailer vorweisen müssen, dauert es. Daher haben sich die Bezirksblätter aufgemacht, um gemeinsam mit dem Team der NÖ Rettungshunde – und natürlich dem eigenen Hund – dem Geheimnis des Trailens auf die Schliche zu kommen.
Rucksack wird gepackt
Leckerlis werden vorbereitet, ein Spielzeug eingepackt. Die lange Leine nicht vergessen, die kurze aber auch nicht. Sackerl für's Gackerl muss auch mit. Und ganz wichtig – Handschuhe. Nein, es ist nicht kalt draußen, aber wenn der Hund die Fährte einmal aufgenommen hat, dann geht der ab wie eine Rakete. Durch die Reibung der Leine auf den Handflächen kann dann schon der eine oder andere Tropfen Blut fließen.
Treffpunkt auf einem Parkplatz am Riederberg, dann setzt sich die Kolonne in Richtung Wald in Bewegung, rein nach rechts und platzsparend einparken. Das ist schonmal die erste Challenge, die jedoch ohne Blechsalat bewältigt werden kann. Karin Kuhn, Obfrau der NÖ Rettungshunde, macht die Einteilung und erklärt exakt, worauf es ankommt. Eine externe Festplatte wäre in dem Fall gar nicht von Nachteil. Ein Kleidungsstück wird auf den Boden gelegt und dann geht's los. Der Hund wird umgezogen, was so viel bedeutet wie: kurze Leine lösen und gleichzeitig darauf achten, dass der Vierbeiner nicht davonläuft. Brustgeschirr anlegen – das ist das Zeichen für den Hund, dass er nun zu arbeiten hat. Lange Leine anbringen und natürlich – Handschuhe anziehen. Dann den Hund zum Kleidungsstück führen, Kommando "Riech" geben und dann "Such". Spätestens jetzt machen sich die Handschuhe bezahlt – der Border zischt ab, wie vom wilden Schwein gebissen.
Durch die Pfütze
Das Gehirn rattert: Dem Hund muss ich nach, die Leine darf nicht locker sein, aber einen Ruck darf's auch nicht machen. Über den Baumstamm, Sch... – die ers-te Abschürfung. Dann rein in die Brombeeren, autsch! Gefunden! Der Hund hat jene Person entdeckt, der die Jacke gehört und dafür wird er als Bestätigung für seine Arbeit belohnt – entweder mit Leckerli oder mit dem Spielzeug, woran er kräftig zerren darf. Und wer denkt, dass es jetzt vorbei ist, der irrt gewaltig, denn ein zweiter Durchgang wartet: Alles nochmal von vorne, nur dass der Regen immer stärker wird, die Pfützen tiefer. Auch diese Challenge ist geschafft, das Brustgeschirr runternehmen, die lange Leine abklipsen und die kurze wieder drauf. Feedback von Trainerin Kuhn gibt's auch: Aber keine Sorge, der Hund hat immer alles richtig gemacht. Bei Frauchen und Herrchen hapert's halt doch noch. Diese Stunde war nur Training, keineswegs Ernst. Doch wenn die Rettungshundestaffel zu einer realen Suche alarmiert wird, dann läuft das ganze natürlich mehr als professionell ab.
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