Sprit-Betrüger auch im Bezirk Tulln unterwegs
Ein Autofahrer ohne Sprit. Doch der Benzinkanister wird abgelehnt, Bargeld soll her. Achtung – Betrug!
BEZIRK TULLN (cb). "Kurz vor der 'Waldschenke' wurde ich auf einem unübersichtlichen Straßenstück mitten im Wald von einer wild wachelnden männlichen Person aufgehalten", beschreibt Gerhard Brey eine Szene, die aus einem Film stammen könnte und eine Betrügermasche darstellt. Hilfsbereit hielt er seinen Bus bei nächster Gelegenheit am Straßenrand an. "Ein sehr gut gekleideter und ausnehmend höflicher Mann lief zu mir, berichtete mir von der Notlage, in der er sich befinde. Er müsse nach Linz fahren und der Treibstoff sei ihm ausgegangen. Ob ich ihm vielleicht aushelfen könnte, selbstverständlich würde er mir alles zurückzahlen. Natürlich war ich da gleich misstrauisch. Ich stellte ihm daher eine Fangfrage: Ich hätte nur mehr eine kurze Strecke zu meinem Wohnort. Dort habe ich Treibstoff im Kanister und den würde ich ihm bringen", erzählt Gerhard Brey. Der etwa 47-jährige Fremde schlug das Angebot aus. Er wollte Bargeld. Führerschein und Zulassungsschein konnte er nicht vorweisen, die hatte er angeblich vergessen. Gerhard Brey stieg schließlich in sein Auto und fuhr davon. "Die Sache wurde mir zu brenzlig und ich konnte auch das Kennzeichen seines Autos nicht erkennen. Im Rückblickspiegel sah ich aber, dass er ganz wütend war und ausspuckte."
Polizei ruft zur Vorsicht auf
Später stieß Gerhard Brey auf einen Zeitungsartikel: Die Polizeiinspektion Ebreichsdorf im Bezirk Baden forschte vor kurzem ein rumänisches Betrüger-Duo aus, das mit der beschriebenen Masche Autofahrer in ganz Österreich abgezockt hatte. Er berichtete daraufhin der Polizei und auch den Bezirksblättern von seinem Erlebnis: "Als Warnung an andere – vielleicht nicht so vorsichtigen – Personen." Chefinspektor Josef Gurschl vom Bezirkspolizeikommando Tulln bestätigt, dass im Bezirk schon ähnliche Vorfälle der Polizei gemeldet wurden. "Die 'Bettler' konnten aber nie angetroffen werden. Sie dürften schnell die Standorte wechseln", warnt der Kriminalbeamte und weiter: "Diese 'Benzinbettler' sind meist gut gekleidete Männer mit großen, guten Autos und ausländischen Kennzeichen. Sie wollen aber nur Geld und keinen Treibstoff. Ich empfehle nicht anzuhalten und eine Meldung an die Polizei mit den Daten und dem Kennzeichen zu machen."
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