Tulln: Der Winter ist noch nicht besiegt
Der Frost-Frühling scheint vorbei, doch die Statistik zeigt: Der Schnee kann jederzeit zurückkommen.
SIEGHARTSKIRCHEN / KIRCHBERG / ENGELMANNSBRUNN / BEZIRK. Eis und Schnee hatten den Bezirk heuer eine gefühlte Ewigkeit im Griff. Nun scheint der Winter aber endgültig am Rückzug. Die Bezirksblätter sprachen mit Wetterexperten Dieter Mayer von der Uni Wien, er meint: "Schnee ist im Bezirk Tulln bis in den Mai möglich".
Aber auch lokale „Wetterexperten“ raten von zu früher Euphorie ab, so etwa Michael Nimpfer von der privaten Wetterstation Kreuth (Gem. Sieghartskirchen), der liebevoll "Wetter-Quaxi" genannt wird.
Viele Nächte ist er gesessen, #+um die Wetterdaten der Region auf einen Blick zusammenzufassen.
Blick in die Glaskugel
Und es ist ihm gelungen: Erdbebendaten, Agrarwetter, alle aktuellen Daten von Temparatur über Wind bis hin zu Niederschlag hat er auf seiner Homeppage übersichtlich dargestellt. Einen Blick in die Glaskugel macht er nicht: "Ich verlass mich nur auf jene Daten, die sich aus Berechnungen ergeben", sagt der Experte.
2.837 Zugriffe zählt er im März, im Februar waren es immerhin 3.834 – das freut ihn, noch vielmehr jedoch, dass er mittlerweile eine zweite Wetterstation in Judenau aufstellen durfte, und dass die Daten seiner Homepage, der wetter-kreuth.at auch über das Handy abrufbar sind.
April, April, tut was er will
Mayer teilt mit, dass in den nächsten Wochen mit weiteren Wetterkapriolen zu rechnen sei und er warf einen Blick zurück: Und siehe da, im vergangenen Jahr war es im Bezirk am 19. April das letzte Mal weiß. Und das hat fatale Auswirkungen, weiß Walter Leuthner, Imkerobmann der Ortsgruppe Kirchberg, dessen Bienen etwa auf fallenden Luftdruck nervös reagieren.
"Im April blüht der Raps, wenn da Schneefälle sind, wär das fatal, nicht nur für die Imker, sondern für die gesamte Landwirtschaft". Schnee würde aber auch zur Folge haben, dass sich der Ertrag reduziert, "einige Völker werden dadurch auch sterben", sagt Leuthner.
Schutz vor Frost
"Beim Setzen der Reben spielt das Wetter keine Rolle", sagt Winzer Gregor Nimmervoll aus Königsbrunn, wenn mit Spätfrost zu rechnen ist, dann jedoch schon. Denn dann setzen die Wagramer Winzer auf die alte Tradition des Räucherns, um die jungen Triebe vor dem Frost zu schützen. Dass es im März kalt war, das freut ihn, denn "dann treiben die Reben erst später aus".
Eines steht fest, egal ob Sonne, Schnee oder Regen, auf Wetter-Kreuth stehen die Daten und die erfreuen uns, denn die Temperatur steigt. Der nächste Sommer kommt bestimmt.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.