Fleisch
Verein fordert "verpflichtende Herkunftskennzeichnung"

Bio-Schweine müssen auf Stroh gehalten werden und einen Auslauf haben.  | Foto: Land schafft Leben
  • Bio-Schweine müssen auf Stroh gehalten werden und einen Auslauf haben.
  • Foto: Land schafft Leben
  • hochgeladen von Karin Zeiler

Schweinefleisch-Produktion: Wissen wir es wirklich nicht oder wollen wir es nicht wissen?

BEZIRK TULLN / Ö (pa). Die aktuellen Diskussionen rund um Schweinehaltung und Schlachthöfe in Deutschland und in Österreich machen eines sichtbar: Immer mehr Menschen interessieren sich dafür, woher ihr Schweinefleisch kommt und wie die Tiere gehalten wurden. Trotzdem greifen viele weiterhin zu Billigprodukten. Der Verein Land schafft Leben spricht sich daher für eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung aus und stellt die Frage aller Fragen: Wissen wir es wirklich nicht, oder wollen wir es nicht wissen?

Herkunft wird nicht hinterfragt

Mehr als 37 Kilogramm Schweinefleisch isst eine Österreicherin oder ein Österreicher durchschnittlich pro Jahr. Pro Tag sind das 100 Gramm Schweinefleisch, dessen Herkunft von vielen Konsumentinnen und Konsumenten nicht hinterfragt wird. Vor allem wenn sich das Schweinefleisch in Würsten, Schinken und in den Gerichten österreichischer Wirtshäuser versteckt, tappen Konsumentinnen und Konsumenten im Dunkeln. Denn dort muss es im Gegensatz zum verpackten Frischfleisch im Lebensmittelhandel nicht gekennzeichnet sein. Ob das Schwein in Österreich aufgezogen und geschlachtet, ob es in Bio- oder in konventioneller Haltung gelebt hat oder aus einem Tierwohl-Programm stammt, ist also nicht immer ersichtlich. Besonders bei Schweinefleisch ist dieser Umstand kritisch, da dieses immer wieder als Lockware zu billigen Preisen im Lebensmittelhandel eingesetzt wird.

„Wer grundsätzlich das Billigste kauft, wenn es um Fleisch, Wurst oder Schinken geht, handelt gegen die eigenen Werte. Denn wer möchte schon Tierqual oder schlechte Arbeitsbedingungen für Verarbeiter in den eigenen Einkaufskorb legen oder auf den Teller im Wirtshaus bestellen? Wir brauchen daher eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung, damit jeder und jede sich frei für das beste Produkt entscheiden kann“,

so Hannes Royer, Obmann vom Verein Land schafft Leben.

Wie geht bewusster Fleischkonsum?

Wer Tierwohl möchte, kann in Österreich zu Tierwohl greifen. Heimisches Schweinefleisch als Frischfleisch im Supermarkt bietet diverse Gütesiegel und Labels zur Orientierung, die Auskunft über Herkunft, Haltung und Fütterung der Schweine geben. Zu den am häufigsten verwendeten Siegeln zählen das AMA-Gütesiegel, das BIO-AUSTRIA-Gütesiegel und auch das Arge-Gentechnikfrei-Kontrollzeichen. Die ersten beiden Siegel stellen sicher, dass das Fleisch aus Österreich stammt und daher unter nationalen Rahmenbedingungen hergestellt wurde.

Mäster sind großteils Familienbetriebe

Die österreichischen Produktionsbedingungen für Schweinefleisch ordnen sich EU-weit auf vergleichbarem Standard ein. Die Schweinemäster sind in Österreich Großteils noch bäuerliche Familienbetriebe, die in eher kleinen Einheiten produzieren. Das Lohnniveau und die Gehaltsbedingungen in österreichischen Schlachthöfen liegen aufgrund der strengen österreichischen Arbeitsmarktregulierungen aber bedeutend höher als im umliegenden EU-Land. Das Bio-Siegel regelt zusätzlich die biologische Haltungsform der Schweine. Unter anderem muss das Futter zum Großteil aus biologischen Quellen stammen und die Schweine haben beinah doppelt so viel Platz wie in konventioneller Haltung. Das Arge-Gentechnikfrei-Kontrollzeichen legt fest, dass die Schweine nur mit gentechnikfreiem Futter versorgt wurden. Neben diesen Gütesiegeln gibt es noch diverse Tierwohlprogramme (Labels), deren Richtlinien über die gesetzlichen Tierwohl-Standards hinausgehen. Die beste Orientierungshilfe wäre jedoch eine durchgängige Kennzeichnung auf allen Fleischprodukten und verarbeiteten Lebensmitteln. Und wer es bis zu deren Umsetzung wirklich wissen will, fragt am besten nach.

Hier geht's zum Artikel: Sauerei - Tierqual im Schweinestall

Sauerei: Tierqual im Schweinestall

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

4:00

Wassermann – Glückskind des Monats
So wird das Horoskop im April

Alle zwölf Sternzeichen sind schon gespannt, was Astrologe Wilfried Weilandt zu berichten hat. Wie der April wird, wollt ihr wissen? Werft einfach einen Blick ins aktuelle Horoskop! ÖSTERREICH. Der April macht, was er will, das sagt uns schon der Volksmund. Damit es aber nicht ganz so turbulent wird, schauen Astrologe Wilfried Weilandt und Moderatorin Sandra Schütz wieder in die Sterne. Und so viel sei vorweg verraten: Der Wassermann ist das Glückskind des Monats, tapfer müssen hingegen die...

Hier findest du die billigsten Tankstellen in Niederösterreich.
4

Benzin- und Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen in Niederösterreich

Hier erfährst du täglich, wo die billigsten Tankstellen in Niederösterreich sind, wie man günstig tankt und auch, wie man am Besten Sprit sparen kann. NÖ. In ganz Österreich ist es am günstigsten Vormittags zu tanken, da die Tankstellen nur einmal täglich, um 12 Uhr, die Spritpreise erhöhen dürfen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit und in unbegrenztem Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen in Niederösterreich täglich mit den aktuell gültigen Preisen. Die...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Niederösterreich auf MeinBezirk.at/Niederösterreich

Neuigkeiten aus Niederösterreich als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Niederösterreich

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Niederösterreich und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.