Leben am Limit
Wenn Kredite und ihre Zinsen nicht mehr leistbar sind

Christa Kramer sucht nach einer Lösung. | Foto: privat
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Die Teuerungen schlagen um sich, Kredite werden immer teurer, bei den Fremdwährungen steigen die Zinsen.

BEZIRK. Um ihrem mittlerweile Ex-Mann, der Opfer einer Betrugsmasche wurde und dadurch nicht mehr liquide war, vor dem Gefängnis zu bewahren, willigte Christa Kramer aus dem Bezirk Tulln in einen Fremdwährungskredit ein. Als ab Jänner 2023 die Zinsen stiegen, wurden aus 1.800 Euro 3.095 Euro und seit Dezember rund 6.100 Euro.

"Dem noch nicht genug, durch den Kursverlust ist die Kredithöhe um rund ein Drittel gestiegen. Unser Vorschlag an die Bank, die Hälfte vom Kursverlust nachzulassen und in Euro zu wechseln, wurde abgelehnt",

so Kramer.

"Es macht den Anschein, dass es der Generali lieber ist ihre Kunden in den Privatkonkurs zu treiben, ihr jahrelanges Zuhause wegzunehmen, statt einen Teil des Kursverlustes nachzulassen, damit die Rückzahlung in Euro leistbar bleibt".

Bank äußert sich

"Fremdwährungskredite wurden in der Vergangenheit überwiegend endfällig vergeben. Aufgrund der niedrigeren Zinssätze waren sie für die Kunden, unter Inkaufnahme erhöhten Risikos, erheblich günstiger als Finanzierungen im Euro. Durch diverse Krisen hat sich der Wechselkurs des Schweizer Franken zum Eurosukzessive, zu Ungunsten der Kunden, verändert", so die Pressesprecherin der Generali, Angelika Knap.

"Die Generali Bank steht natürlich für Kundinnen für weitere Gespräche zwecks Aufklärung sowie allfälligen Veränderungen von Kreditverträgen zur Verfügung". 

Die Bank soll frühzeitig auf diese Veränderungen reagiert und ihre Kunden auf Lücken bei den Finanzierungen hingewiesen und zu Gesprächen eingeladen haben. So sollen sie auch einen Umstieg von Fremdwährung in Euro ohne zusätzliche Kostenangeboten haben.

"Es stimmt, dass die Bank Gespräche mit Vorschlägen durchgeführt hat, jedoch war keiner davon leistbar",

so Kramer.

Sind sie auch von steigenden Kosten betroffen?

Gespräch suchen

"Bei uns in der Raiffeisenbank Tulln wird jede Situation individuell beurteilt, um so bestmögliche Lösungen zu finden. Mit Kunden mit Fremdwährungskrediten analysieren wir regelmäßig deren Situation, um risikominimierende Maßnahmen zu ergreifen", so Geschäftsleitung Manfred Leitner.

"Sollten Kunden in finanzielle Engpässe geraten, erarbeiten wir persönlich eine maßgeschneiderte Lösung. Möglichkeiten bei Fremdwährungskrediten sind eine Konvertierung des Kredits in Euro oder eine Neustrukturierung der Finanzierung. Die Aufnahme einer neuen Finanzierung, um den bestehenden Kredit bei einer Bank zu decken, ist möglich".

Rechtsanwalt aus Tulln Johannes Öhlböck:

"Das Beispiel zeigt, dass bei Fremdwährungskrediten mehrere Risiken vorliegen, wie Wechselkurs und Zinsentwicklung. Heute werden Fremdwährungskredite nach meiner Info nicht mehr an Private angeboten".

Ein Vorgehen gegen die Bank ist möglich und wurde in der Vergangenheit auch vielfach vorgenommen, meint er.

"Zur rechtlichen Beurteilung müssten alle Unterlagen geprüft werden.In der Situation und vor Konvertierung des Kredites rate ich jedenfalls dazu, einen externen Experten beizuziehen".

Ein neuer Termin bei der Bank steht.

"Ob die Bank einen Gegenvorschlag hat, wissen wir nicht. Wenn sich genug Geschädigte finden, hoffe ich vor den europäischen Gerichtshof gehen zu können",

so Kramer.

Sind Sie auch betroffen?
Gerne können Sie sich an Christa Kramer wenden und ihre Geschichte erzählen. Entweder unter: 0680 4054736 oder per Mail an: selem-1967@gmx.at. Gemeinsam finden sich Lösungen.

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