Neujahrstreffen in Tulln
"Wir haben viel erreicht und wir haben viel vor"
Wenn 900 Personen im Atrium zusammenkommen, dann hat Bürgermeister Peter Eisenschenk zum traditionellen Neujahrstreffen geladen. Heuer zum zehnten Mal.
TULLN. Grund genug, um im neuen Jahrzehnt in die Vergangenheit und die Zukunft zu blicken. Und diese Möglichkeit hatten auch die die Oppositionsparteien, die diese Bühne gekonnt zu nutzen wussten – bis auf die Liste Tullner ohne Parteibuch.
FPÖ: Straßen sanieren anstatt vergolden
Sonja Lengauer (Neos) richtet das Licht des Leuchtturms auf die Bildung und betonte die Wichtigkeit, eine HTL in Tulln zu errichten, "um für die Zukunft vorbereitet zu sein". Die Sanierung der Straßen stellt Andreas Bors (FPÖ) in den Vordgrund:
"Anstatt vergoldeter Wege soll das Budget für sanierungsbedürfte Straßen aufgestockt werden",
sagte er. Aber er plädiert auch für leistbares Wohnen. Rainer Patzl (Grüne) will erneuerbaren Strom ins Netz bringen und Bäume pflanzen: "Jeder Baum reinigt und kühlt die Luft".
"Die Baustellen werden uns nie ausgehen",
sagt Harald Wimmer von der SPÖ, der die gute Zusammenarbeit mit "Finanzminister Schinnerl" betont und gleichzeitig aus seinem Rucksack ein Stethoskop und einen Arztkittel herausnimmt, um auf die Ärztedichte in Tulln aufmerksam zu machen. Und auch auf die langen Wartezeiten. Die Kultur liegt Peter Höckner, TVP, am Herzen, ebenso die Musik und so meint er: "Tulln klingt gut" .
Stadtsaal wurde Danubium, Feuerwehrschule ein Hotel
Zusammenstehen bedeute auch miteinander reden und nicht übereinander, führt Stadtchef Peter Eisenschenk, TVP, aus. Wie Tulln vor zehn Jahren aussah – das hat er in seiner Neujahrsansprache aufgezeigt: Es gab das alte Rathaus, den Stadtsaal, die Feuerwehrschule und den neuen Hauptplatz. Heute gibt's ein Innenstadthotel und der Hauptplatz ist mit der Donaulände verbunden. 2010 war die Zukunft der Garten Tulln unklar, am Technopol-Campus gab es 365 Arbeitsplätze. Heute sind es 1.070.
Hallenbad wurde saniert
Eine schwierige finanzielle Situation hatte die Messe zu meistern, heute steht dort die größte Messehalle und die Rundhalle wurde dem Erdboden gleichgemacht, eine moderne Veranstaltungshalle und ein Kongresszentrum entsteht. Weitere Investitionen waren die Errichtung weiterer drei Kindergärten, Kultur gibt's auf der Donaubühne und im Danubium, entstanden und umgestezt ist die Idee Netzwerk Nachbar sowie die Stadt des Miteinander. Das Hallenbad war in einem desolaten Zustand, heute ist es am neuesten Stand der Technik. Ebenso wie der Bahnhof, der apropos zum Viertschönsten von Österreich gewählt wurde.
Invest in den Klimaschutz
"Damals war die Budgetsituation angespannt, jetzt haben wir wieder die Möglichkeit, Projekte umzusetzen – im Rahmen der Tulln Strategie 2030. Bis 2024 werden fünf Millionen Euro in den Klima- und Umweltschutz investiert, über 14.000 Bäume wurden gepflanzt und hier will man auch künftig mehr Grün auf Parkplätzen vor Supermärkten bringen. Der Ausbau der Radwege werde weiter vorangetrieben, der Ausbau der Zweigleisigkeit Tulln und Tullnerfeld vorangetrieben.
Auch in Sachen Bildung war man nicht untätig: Die Fachhochschule wird ausgebaut und eine HTL für Informatik ist geplant:
"Hier habe ich schon Gespräche geführt",
sagt Eisenschenk. Aber auch der Neubau der Sonderschule steht an. Der Ausbau des Technopol steht auf dem Programm und auch, dass Tulln zur Gartenhauptstadt Österreichs werden soll. Und hier will man auch entsprechende Akzente setzen, um die Innenstadt zum Garten zu machen. Wichtig ist Eisenschenk aber auch das soziale Klima in der Stadt und dies sei auch der guten politischen Zusammenarbeit geschuldet. "Wir haben in Tulln viel erreicht und wir haben sehr viel vor", schließt er seine Ansprache. Applaus ist die Folge.
Karin Zeiler, 0664 80 666 5640, karin.zeiler@bezirksblaetter.at
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