Bilanz der Ära Pröll: Das bleibt im Bezirk
In der Vorwoche hat Erwin Pröll seinen Rücktritt angekündigt. Wegbegleiter und Gegner analysieren was im Bezirk Tulln vom Landeshauptmann bleibt.
BEZIRK TULLN. Er ist der längst dienende Landeshauptmann Österreichs, 25 Jahre prägte seine Handschrift die Bundespolitik, das Land und auch den Bezirk Tulln. Zahlreiche Projekte und Geschichten sind auch in unserer Region mit dem Namen Erwin Pröll verbunden. Die Bezirksblätter haben Wegbegleiter, Gegner und Projekte gefunden, die ein Bild der Ära Pröll zeichnen. Mit Licht und Schatten.
"Er war mein Landeshauptmann und wird es immer sein – niemand hat für die Republik, für Niederösterreich und Pleyel mehr gemacht als er", sagt Adolf Ehrentraud, Präsident der Internationalen Ignaz Joseph Pleyel Gesellschaft. Warum es ein leichtes war, Pröll ins Boot zu holen? "Schon als Kind hat er eine Wallfahrt nach Ruppersthal gemacht, er (Pröll) habe die Idee, ein Kulturzentrum zu errichten, sofort aufgenommen. "Natürlich hatte ich auch Gefechte mit ihm, die waren aber immer ehrlich und offen", so Ehrentraud.
Happy Birthday
Die Ehre, eine Geburtstagstorte für den Landesfürsten zu backen, wurde Waltraud und Gottfried Kadlec zuteil. Bestellt wurde sie von Dorli Draxler, Chefin der NÖ Volkskultur. "Sachermasse musste es sein, weiße Glasur mit goldenen Sternen und einem erhabenen 70er drauf", so Waltraud. Zugegeben, davon ist schon lang nichts mehr übrig. Anders in Zwentendorf, wo Pröll bei der Eröffnung des neuen Rathausplatzes war. SPÖ-Bürgermeister Hermann Kühtreiber ist in St. Pölten nicht oft vorstellig geworden, wenn doch, musste das Projekt "aber Hand und Fuß haben. Mit Pröll konnte ich immer konstruktiv reden, wir pflegen ein amikales Verhältnis", so Kühtreiber, dem Pröll vorwarf, dass er (Kühtreiber) die falsche Farbe habe.
Verkehrshölle adé
Tiefschwarz dagegen war Rudolf Stiegler, Bürgermeister a.D. von Fels am Wagram. Mitte Jänner 2012 wurde die generelle Verkehrsregelung am Wagram präsentiert, wonach die LKW-Hölle in Gösing ein Ende haben sollte.
"Unser Team wird genauso rennen wie unter Prölls Zeiten", sagt VP-Bezirksgeschäftsführer Reinhard Groiss zum Rückzug des Landes-Chefs. An der Arbeit werde sich nichts ändern, aber "die Hanni (Anm. Nachfolgerin Johanna Mikl-Leitner) hat meine volle Anerkennung. Sie hat mich 2001 als Bezirksgeschäftsführer aufgenommen", erinnert sich Groiss.
Zur Sache:
Welche Projekte unter anderem im Bezirk Tulln vom Land Niederösterreich gefördert wurden? Park & Ride Anlage am Bahnhof Tullnerfeld Pixendorf: 400.000 €, Ignaz Pleyel Kulturzentrum Ruppersthal: 300.000 €, Veritas Kirchberg: 400.000 €.
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