Beamter "arbeitete" in eigenes Börsl
152.460 Euro Schaden: Suspendierter Landesbeamter muss sich wegen Veruntreuung verantworten. Verhandlung Mitte Jänner 2018.
TULLN / ST. PÖLTEN / NÖ. Bei der Ausstellung von Aufenthaltskarten soll ein Beamter der Bezirkshauptmannschaft Tulln einen Teil der Gebühren in die eigene Tasche gesteckt haben – ein Kollege hat den Betrugsverdacht aufgezeit. Bezirkshauptmann Andreas Riemer erstattete Anzeige bei der Staatsanwaltschaft St. Pölten und meinte gegenüber den Tullner Bezirksblättern, dass "der Beamte ein schlechtes Licht auf die anderen Mitarbeiter wirft, die korrekt arbeiten".
Alles durchforstet
4.000 Akten wurden überprüft, Leopold Grünner, Leiter der Innenrevision beim Land NÖ meinte im Mai 2017, dass "die sehr große Manipulation" sorgfältig aufgearbeitet werden müsse. Dies wurde durchgeführt und jetzt steht der Termin für die Verhandlung am Landesgericht in St. Pölten fest. Mitte Jänner muss sich der Beamte wegen Veruntreuung, Urkundenfälschung und -unterdrückung verantworten.
77 Akten vernichtet
Von 2012 bis zum 18. April 2017 habe der Beamte in 1.043 Fällen eingehobene Gebühren zwischen 15 und 170 Euro anstatt in die Barkasse in die eigene Brieftasche gegeben. Zur Verschleierung habe er 980 Euro einbezahlt, falsche Einzahlungsbestätigungen hergestellt und 77 Papierakten vernichtet. Der Gesamtschaden liegt bei 152.460,90 Euro – die sowohl dem Land NÖ und der Republik Östereich entstehen. Die Strafdrohung liegt bei bis zu 4,5 Jahren. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Hier geht's zum Artikel: Betrugsverdacht auf der BH: 4.000 Akten durchforstet, 3. Mai 2017
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