Integrationsgespräche der Caritas gut besucht

Die Referenten Maynat Kurbanova, Marco Anger, Salem Hassan und Thomas Schmidinger mit Pelin Özmen, Mary Kreutzer, Maximilian Titz, Karima Aziz und Alfred Stachelberger. | Foto: Mantsch
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  • Die Referenten Maynat Kurbanova, Marco Anger, Salem Hassan und Thomas Schmidinger mit Pelin Özmen, Mary Kreutzer, Maximilian Titz, Karima Aziz und Alfred Stachelberger.
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ST. ANDRÄ-WÖRDERN. Am 9. November luden die Caritas Wien und die Marktgemeinde St. Andrä-Wördern  wieder zu interessanten Integrationsgesprächen. Dieses Mal stand der Islam im Fokus und wurde thematisch beleuchtet. Mehr als 50 Gäste nutzten die Gelegenheit und erörterten gemeinsam mit den Podiumsreferenten Maynat Kurbanova, Thomas Schmidinger, Salem Hassan und Marco Anger unter der Moderation von Karima Aziz sowohl historische als auch theologische und alltägliche Aspekte der islamischen Glaubenslehre. Zusätzlich wurden die Gespräche durch die Anwesenheit der Bewohner der lokalen Flüchtlingsunterkünfte bereichert. 

Islam nimmt Sonderrolle ein

Der Politikwissenschafter und Nahostexperte Thomas Schmidinger eröffnete die Informationsveranstaltung mit einem kurzen historischen Überblick über den Islam in Österreich. Dieser nimmt ihm zufolge eine Sonderrolle in Mitteleuropa ein, da die islamische Glaubensgemeinschaft durch die Annexion von Bosnien durch die Habsburgermonarchie seit 1912 als Religionsgesellschaft anerkannt ist. Seit der Zuwanderung türkeistämmiger „Gastarbeiter“ ab den 1960er Jahren ist die islamische Community in Österreich sehr divers und auf verschiedenen Ebenen auch sehr vielschichtig. Vor allem in der Intensität der Ausübung und der Interpretation ist die Bandbreite dieser Religion unterschiedlich. In den Medien wird allerdings meist nur über „auffällige" Fälle von Muslimen berichtet, erzählt Schmidinger.  Auch die Journalistin und Autorin Maynat Kurbanova bestätigte die Aussage über die Diversität des Islams: „DEN Islam gibt es nicht.“ Allerdings gibt es bestimmte Kernpunkte, auf die sich Muslimen beziehen: die fünf Säulen sowie die sechs Glaubensgrundsätze des Islams.

Wissen vermitteln

Um genauer auf die Vielfalt im Islam einzugehen, informierte Salem Hassan, Vertreter der Irakisch-Schiitischen Glaubensgemeinde, über die schiitische Minderheit innerhalb der islamischen Welt. „Etwa 10-15 Prozent der Muslime sind Schiiten.“ Im Sinne der Veranstaltung erklärte er außerdem, dass es im Koran auch um Integration geht. Um Unwissen, falsche Informationen und Missverständnisse zu vermeiden, ist es wichtig, Wissen über den Islam zu vermitteln. Denn im öffentlichen Diskurs werden Worte und Begrifflichkeiten oft vermischt, wodurch Vorurteile entstehen. Diese Tatsache untermauerte Thomas Schmidinger mit einer Anekdote: Während den Ashura-Feierlichkeiten in Wien, dem wichtigsten schiitischen Trauertag, riefen zwei entsetzte Journalisten den Nahostexperten an. Sie wollten ihn über schwarzgekleidete, bedrohlich wirkende vermeintliche „Jihadisten“ in der Wiener Innenstadt informieren. „Es fehlt einfach an Fakten und Wissen“, bestätigte daraufhin auch das Publikum.

Glaube gibt Halt

Marco Anger, Leiter des Flüchtlingsheimes Dammstraße Wördern, berichtete über den Alltag der muslimischen Geflüchteten vor Ort und meinte: "Der Glaube und das Beten gibt den Asylwerbern in einer unsicheren Lebenssituation Sicherheit und Halt." Das Beten ist den Geflüchteten für ihre Seele und Emotionen wichtig, es hilft ihnen beim Stressabbau. Zentrale Punkte im Alltag der Flüchtlinge sind außerdem das Erlernen der deutschen Sprache sowie die Unterstützung im Bauhof der Marktgemeinde. Dadurch erhalten sie eine Struktur, erzählt Anger weiter. 

Der Austausch über den Islam wurde am Ende des Abends beim Buffet angeregt fortgeführt. 

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