Kein Sprech-Zwang bei Kindern

HELLMONSÖDT (dur). Viele Eltern können es kaum erwarten, bis ihre Kinder zum ersten Mal sprechen. Je länger die ersten Worte ausbleiben, umso mehr machen sich die Eltern Sorgen. Grundsätzlich sollten Kinder mit zwei Jahren einen Wortschatz von etwa 50 Wörtern haben und Zweiwortkombinationen wie "mama da" sagen können. Dazu zählt auch Babysprache wie miau für Katze, so Logopädin Karin Jonas aus Hellmonsödt.
Die sprachlichen Fähigkeiten werden bei den Mutterkind-passuntersuchungen kontrolliert. Zwei Drittel der "Late Talker", die mit zwei Jahren noch nicht so viel können, holen noch auf. Bei einem Drittel der Kinder gilt es die Ursachen herauszufinden, warum das Kind nicht spricht und es bedarf einer längeren logopädischen Therapie. Kinder zum Sprechen zu zwingen, ist keinesfalls sinnvoll. Man erreicht eher das Gegenteil, die Kinder ziehen sich zurück oder werden aggressiv. Am besten ist es, normal mit den Kindern umzugehen, tägliche Tätigkeiten sprachlich zu begleiten und den Kindern viel Zuwendung und Zeit zu schenken, mit ihnen zu spielen und Bücher anzuschauen. In der Volksschule können Lese- und Rechtschreibschwächen (LRS) auftreten. Zuständige Institute (siehe unten) können feststellen, ob eine Schwäche oder eventuell Legasthenie vorliegt. Ist dies der Fall, brauchen Kinder viel Unterstützung und logopädische Betreuung.

Wo gibt es Hilfe?

• Evangelisches Diakoniewerk Gallneukirchen
Elisabeth Laggner, e.laggner@diakoniewerk.at, Tel.: 07235/63251-573 oder 0664/8273393

• Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, Institut für Sinnes- und Sprachneurologie, Tel.: 0732/7897-24900

• Landes-Frauen- und Kinderklinik, Abteilung Kinder- und Jugendneuropsychiatrie, Tel.: 050554/63-25130

• Wagner-Jauregg Krankenhaus, Abteilung Jugendpsychiatrie, Tel.: 050554/62-25100

• Zentrum Spattstraße, Familien- & Erziehungsberatung, Tel.: 0732/349271-0

• Institut Legasthenie, OÖ Hilfswerk, Tel.: 0732/908055

• Kinderhilfswerk, Tel.: 0732/791617