Steigende Preise
Auch Urfahraner "Durchschnittsverdiener" kämpfen mit Wohnkosten

Eine eigene Wohnung ist in Zeiten wie diesen gerade für jüngere Personen, aber auch für Pensionisten nur schwer leistbar. | Foto: AndreyPopov/panthermedia
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  • Eine eigene Wohnung ist in Zeiten wie diesen gerade für jüngere Personen, aber auch für Pensionisten nur schwer leistbar.
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Leistbares Wohnen wird zunehmend Magelware – auch in Urfahr-Umgebung. Die Gemeinden im Bezirk bemühen sich, ihren Bürgern erschwinglichen Wohnraum zu bieten.

URFAHR-UMGEBUNG. Die Wohnungskosten laufen derzeit in fast allen zentralen Räumen völlig aus dem Ufer. Auch Gallneukirchen gehört dazu, wie Bürgermeister Sepp Wall-Strasser (SPÖ) sagt. "Abgesehen davon, dass leistbares Wohnen generell ein Menschenrecht ist beziehungsweise sein muss, erleben wir, dass es in Gallneukirchen mittlerweile nicht nur für Einkommensschwache, sondern immer mehr auch für viele 'Durchschnittsverdiener' schwieriger wird, zu wohnen", so der Bürgermeister.

Obergrenze für den Preis pro Quadratmeter?

Um dem gegenzusteuern, arbeitet die Stadtgemeinde derzeit an einem Optionsvertrag. Den muss unterzeichnen, wer Grünland in Bauland umgewidmet haben will. Dabei wird eine Obergrenze für den Preis eines Quadratmeters festgelegt. "Mein Vorschlag ist derzeit 190 Euro, wertgesichert zum Verbraucherpreisindex", sagt Wall-Strasser. Der Stadtgemeinde soll das Recht eingeräumt werden, die neu geschaffenen Grundstücke oder auch nur Teile davon zu erwerben oder einen Dritten zur Ausübung der Option namhaft zu machen. Bei der Auswahl Dritter sollen primär gemeinnützige Wohnbauträger, welche Projekte unter dem Titel „barrierefreies und leistbares Wohnen“ oder auch „Junges Wohnen“ planen, bevorzugt werden.

Zuschuss für Bewältigung der Kautionslast

Die Stadtgemeinde Gallneukirchen bietet außerdem als freiwillige Sozialleistung einen Kautionszuschuss an. Über Ansuchen kann einkommensschwachen Personen, deren Haushaltseinkommen unter den angeführten Richtwerten liegt, und soweit Budgetmittel vorhanden sind, eine Unterstützung aus dem Kautionsfonds bei einer Wohnungsanmietung gewährt werden. Ein Rechtsanspruch darauf besteht jedoch nicht. Mit dem Zuschuss soll für Gallneukirchner unter Berücksichtigung des Einkommens und der Familiengröße ein Zuschuss für die Bewältigung der Kautionslast (Baukostenzuschuss) unterstützend bereitgestellt werden. Der Kautionszuschuss wird ausschließlich für Wohnungsmietverträge ab dem 1. Jänner 2022 gewährt. Er gilt sowohl für Mietwohnungen am privaten Wohnungsmarkt, für Mietwohnungen von gemeinnützigen Wohnbauträgern und Mietwohnungen der Stadtgemeinde Gallneukirchen.

Modell "Starterwohnung" wird erarbeitet

Sogenannte "Starterwohnungen" – also kleine Wohnungen für unter 30-Jährige mit befristeten Verträgen und günstigen Mietkosten – hält Wall-Strasser ebenfalls für sehr sinnvoll. "Für das kommende Budgetjahr haben wir Mittel dafür reserviert. Der Sozialausschuss soll in diesem Jahr ein Modell erarbeiten", so der Bürgermeister.

200 förderungswürdige Wohnungen in Ottensheim

In Ottensheim gibt es derzeit noch keine Projekte speziell zum Thema leistbares Wohnen. "Wünschenswert wäre es, wenn gemeinnützige Bauträger in der Gemeinde erschwinglichen Wohnraum für Jung und Alt schaffen. Als Bürgermeisterin werde ich derartige Vorhaben jedenfalls bestmöglich unterstützen", sagt Maria Hagenauer (ÖVP). In der Donau-Gemeinde stehen derzeit rund 200 Wohnungen gemeinnütziger Bauträger zur Verfügung, die allesamt förderungswürdig sind. Das heißt, bei geringem Einkommen kann um Wohnbeihilfe beim Land OÖ angesucht werden. Das Vorschlagsrecht zum Abschluss des Mietvertrages liegt hierbei bei der Gemeinde. "Die Kriterien für die Vergabe wurden erst im Herbst überarbeitet und angepasst, wobei insbesondere auch junge Familien in den Vergaberichtlinien berücksichtigt werden", so Hagenauer.

Wohnungen in Stadtplatznähe gefragt

In Bad Leonfelden gebe es große Nachfrage nach leistbarem Wohnraum, wie Bürgermeister Thomas Wolfesberger (ÖVP) weiß. Vor allem Wohnungen in Stadtplatznähe seien gefragt, da hier der öffentliche Verkehr in Richtung Ballungsraum sehr gut ausgebaut ist und nicht zwingend ein Auto gebraucht wird. Durch die Ansiedelung großer Betriebe wie MIBA Battery Systems, Nordfels und M-Tron würden auch auswärtige junge Mitarbeiter günstigen Wohnraum in der Stadtgemeinde suchen.

Weiterer gemeinnütziger Wohnbau geplant

Erst am Dienstag wurde ein großes Wohnprojekt in Bad Leonfelden übergeben. "Alle 24 geförderten Mietwohnungen sind bereits vergeben", sagt Wolfesberger. Insgesamt 1.700 Quadratmeter Wohnfläche wurden mit dem 3,5-Millionen-Euro-Projekt geschaffen. Die Wohnungen bestehen aus zwei bis drei Räumen und liegen nahe des Zentrums. "Ein weiterer gemeinnütziger Wohnbau in Zentrumsnähe ist bereits seit 2014 geplant. Nun wurde dieser auch politisch beschlossen. Es geht jetzt zu den Detailplanungen", so der Bad Leonfeldener Bürgermeister.

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