Erdgas-Versorgung
Gas Connect Austria plant Ausbau der Pipeline im Mühlviertel

Der eigentliche Bau der WAG Loop 1 dauert in etwa ein Jahr. | Foto: pieter/Panthermedia
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Gas Connect Austria (GCA) arbeitet derzeit mit Hochdruck am Ausbau der West-Austria-Gasleitung (WAG) im Mühlviertel. Im Rahmen des Projekts "WAG Loop 1" soll der Abschnitt zwischen Oberkappel und Bad Leonfelden um einen 40 Kilometer parallelen Leitungsstrang, der auch Wasserstoff-tauglich ist, erweitert werden.

MÜHLVIERTEL. Im Rahmen eines Pressegesprächs hat Gas Connect Austria am Mittwoch, 6. Dezember, die Pläne für den Ausbau der West-Austria-Gasleitung (WAG) im Mühlviertel präsentiert. Diese gilt als eine der wichtigsten Ferngasleitungen in Österreich. Das Projekt "WAG Loop" sieht in einer ersten Bauphase vor, den 40 Kilometer langen Abschnitt zwischen Oberkappel und Bad Leonfelden um einen parallel verlaufenden Leitungsstrang zu ergänzen. Die Transportkapazität aus Deutschland könnte man somit um rund 30 Prozent erhöhen.

"Damit schaffen wir mehr Versorgungssicherheit und zusätzliche Optionen zur Diversifizierung des Gasbezugs. Da die geplante Leitung auch für den zukünftigen Transport von Wasserstoff gebaut wird, schafft das Projekt zudem eine wichtige Grundlage für die nachhaltige Energieversorgung von morgen", sagt Stefan Wagenhofer, Geschäftsführer von Gas Connect Austria.

Fertigstellung 2027 ist realistisch

Bei dem zu 51 Prozent dem Verbund gehörende Pipeline-Betreiber wurden bereits erste Maßnahmen zur Umsetzung des Projekts getroffen – darunter eine Machbarkeitsstudie und die Planung der optimalen Trassenführung. Die Fertigstellung des "WAG Loop 1" könnte Anfang bis Mitte 2027 erfolgen. Um die Kosten von rund 200 Millionen Euro zu stemmen, sei laut Wagenhofer jedoch eine staatliche finanzielle Unterstützung notwendig. Gespräch mit der zuständigen Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) suche man bereits.

"Normalerweise werden Netzausbauten durch die Marktnachfrage ausgelöst und durch langfristige Buchungen finanziell abgesichert. Dies ist im Fall des Projekts WAG Loop 1 jedoch nicht gegeben, da der Ausbau alleine auf die Erhöhung der Versorgungssicherheit abzielt", so der Geschäftsführer.

Eine Drittelung der Finanzierung, aufgeteilt auf Förderung, Firma und das Transport-Tarifsystem, könne er sich etwa gut vorstellen.

Startschuss für grüne Wasserstoff-Zukunft

Neben dem Aspekt der Versorgungssicherheit ebnet der Loop den Weg in eine grüne Zukunft mit Wasserstoff. Durch den geplanten Ausbau könnten über das dann parallele Leitungssystem Erdgas und Wasserstoff gleichzeitig oder nebeneinander im Netz transportiert werden und nach Österreich gelangen. Von der Versorgung mit dem nachhaltigen gasförmigen Energieträger würde insbesondere die heimische Industrie etwa im Großraum Linz profitieren. Aktuell hat Österreich einen Bedarf von rund 160.000 Tonnen Wasserstoff im Jahr. "Um diesen zu transportieren braucht es etwa 5.000 Schiffe oder mehr als 100.000 Züge. Der günstigste und umweltfreundlichste Transport sind aber hier die Pipelines", so Wagenhofer. Für den Wasserstofftransport über die Gasleitung fehle aber derzeit noch die rechtliche Basis.

Hoffen auf beschleunigte Umweltverträglichkeitsprüfung

Die Grundeigentümer wurden laut der Gas Connect Austria bereits schriftlich über das Vorhaben informiert. Nun sei man offen für persönliche Gespräche, auch mit den Bürgermeistern. "Da denjenigen der Betrieb und die geringen Einschränkungen schon bekannt sind, rechnen wir hier mit einem schnellen Vorankommen", sagt Wagenhofer. Bei der Umweltverträglichkeitsprüfung hoffe er ebenfalls auf Unterstützung der Politik, um das Verfahren zu beschleunigen. "Die Vegetation ist ja die gleiche wie bei der bestehenden Trasse", so der Geschäftsführer. Der Pipeline-Bau selbst sei nicht spektakulär und innerhalb eines Jahres abgeschlossen, die Grundeigentümer würden für die Einschränkungen entschädigt.

Der eigentliche Bau der WAG Loop 1 dauert in etwa ein Jahr. | Foto: pieter/Panthermedia
Gas-Connect-Austria-Geschäftsführer Stefan Wagenhofer bei der Pressekonferenz in Linz. | Foto: BRS/Mair
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