"Bin zurückgetreten, habe nicht übergeben"

Josef Manzenreiter hatte seit 2003 das Amt des Bürgermeisters in Sonnberg inne.
  • Josef Manzenreiter hatte seit 2003 das Amt des Bürgermeisters in Sonnberg inne.
  • hochgeladen von Gernot Fohler

SONNBERG. Mehr als elf Jahre war Josef Manzenreiter der Ortschef der 900-Seelen-Gemeinde. Seinen Rücktritt gab er kürzlich in einem Gemeinde-Informationsblatt bekannt. Vizebürgermeister Leopold Eder (ÖVP) hat bis zur nächsten Gemeinderatssitzung am 16. April, bei der ein neuer Bürgermeister gewählt wird, die Geschäfte über.

BezirksRundschau: Warum sind Sie zurückgetreten?
Manzenreiter: Die Gesamtsituation hat nicht mehr gepasst. Ich wollte mir die Doppelbelas- tung nicht mehr antun. Aber es hat nicht nur berufliche Gründe. Ich bin seit einigen Jahren aus der ÖVP ausgetreten und habe Ausgrenzung verspürt. Es gilt zu betonen: Ich bin zurückgetreten und habe nicht übergeben. Für die ÖVP im Herbst wieder zu kandidieren, wäre für mich nicht in Frage gekommen und die Gründung einer Bürgerliste auch nicht. Die Konfrontation, die eine Bürgerliste mit sich zieht, will ich nicht. Denn ich bin ein Gestalter und Vermittler. Das heißt nicht, dass ich kein Kämpfer bin, aber ich bin kein Machttyp. Der Dienst an der Gemeinde steht bei mir im Vordergrund. In der Politik geht es nicht nur ums Dienen, sondern auch um Macht. Das gilt auch für die Gemeinde Sonnberg. Wenn man es gewohnt ist, ergebnisorientiert zu arbeiten, ist es mühselig, wenn alles madig geredet wird.

Wann haben Sie sich entschieden zurückzutreten?
Ich wäre im Herbst nicht mehr zur Wahl angetreten und bin schon länger in einer Auf- und Ab-Stimmung. Nun hat die Ab-Stimmung über Hand genommen. Die Entscheidung war nicht leicht für mich.

Wie geht es jetzt weiter in Sonnberg?
Der Vizebürgermeister führt die Geschäfte.

Hat sich Sonnberg in ihrer Amtszeit verändert?
Sonnberg hat sich gewaltig weiterentwickelt und ist von einer Abgangs- zu einer Ausgleichsgemeinde geworden. Unternehmen haben sich angesiedelt, ein Wirtschaftspark und einige Arbeitsplätze sind entstanden. Die Gründung des Dorfentwicklungsvereins war eine strategisch gute Entscheidung. Damit haben wir alle Vereine, wie Sportverein und Feuerwehr in ein Boot geholt.

Was halten Sie generell vom Bürgermeisteramt?
Es ist extrem schwierig, aber wenn die Gestaltbarkeit da ist und viel weitergeht, dann motiviert das.

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