Bürger wollen keine Wintersperre bei den Kraftwerken
OTTENSHEIM (fog). Die milden Winter der vergangenen Jahre ließen das ganzjährige Fahrradfahren meist zu. Eine Bürgerinitiative, die sich rund um den Linzer Wolfgang Schmidt gebildet hat, fordert nun die Aufhebung der Wintersperre der Kraftwerksübergänge Asten/Abwinden und Ottensheim/Wilhering für Radfahrer und Fußgeher zwischen 1. November und 31. März. Denn die Zahl der Radfahrer, welche in der Freizeit oder auf dem Weg zur Arbeit auf die andere Seite der Donau wollen, steigt. Nach zehn Tagen zählte die Bürgerinitiative bereits 300 Mitglieder, die Verbreitung der Forderung erfolgte vor allem über Facebook. Eine Online-Petition ist in Vorbereitung.
Für den Kraftwerksbetreiber Verbund Hydro Power GmbH sei die Öffnung zwischen 1. April und 31. Oktober bereits "eine Kulanzlösung", welche mit dem Land OÖ getroffen wurde, weil "die Kraftwerksübergänge dem Werksverkehr vorbehalten sind". In den Wintermonaten seien die Kraftwerke teils unbesetzt beziehungsweise würden Kraftwerksrevisionen stattfinden, bei denen mehr Werksverkehr aufkommt. Sporadisch öffnen die Kraftwerksbetreiber auch an milden November- oder Märztagen. "Da die Kraftwerke ferngesteuert sind, kann in den milderen Monaten bei überraschenden Wetterbesserungen niemand die Lage beurteilen und eine temporäre Öffnung veranlassen", sagt Eveline Fitzinger vom Verbund.
Haftungsproblematik
Seit der Privatisierung der Kraftwerke wurden die Gelände abgezäunt, denn bei einem möglichen Unfall könnte der Kraftwerksbetreiber, zum Beispiel bei der Vernachlässigung des Winterdienstes, haften. Bei den Kraftwerken Altenwörth und Greifenstein (beide NÖ) haben Anrainergemeinden die Haftung übernommen. Die Bürgerinitiative in OÖ fordert das auch bei uns.
Die Ottensheimer Bürgermeisterin Ulrike Böker winkt bei der Haftung ab. "Vor etwa drei Jahren haben sich alle vier Bürgermeister der angrenzenden Gemeinden gegen die Haftungsübernahme ausgesprochen", sagt Böker. Die Orts- chefin findet die Idee zwar gut und sie werde im Arbeitskreis Verkehr diskutiert. Aber: "Von der Ottensheimer Seite ist das Kraftwerk für den Winterdienst nur über Goldwörth erreichbar." Zudem hätte Ottensheim nicht die personellen Ressourcen dafür, um den Winterdienst zu gewährleisten.
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