Georg Erlinger
"Nur Klettern war mir nicht genug"

Ninja-Warrior bewältigen schwierige Parcourse. | Foto: Berni Grams/gramsfotografie.de
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  • Ninja-Warrior bewältigen schwierige Parcourse.
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Seit zwei Jahren trainiert Georg Erlinger, um sich mit anderen Ninja-Warriors zu messen.

HERZOGSDORF. Georg Erlinger aus Herzogsdorf betreibt eine in Österreich eher noch unbekannte Sportart: Er ist Ninja-Warrior. "Als Ninja-Warrior-Athlet bezwingt man verschiedene Parcours. Dabei gibt es zu Beginn eine Einweisung, wo man die Hindernisse erklärt bekommt, diese aber nicht ausprobieren darf", erzählt der 25-Jährige. Die Hindernisse sind sehr unterschiedlich und sie erfordern vor allem Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Beweglichkeit sowie Koordination.

Kaum Trainingsstätten in der Umgebung

Hierzulande sei die Ninja-Szene noch sehr klein. Es gibt auch noch keine reinen Ninja-Hallen, wie dies in Deutschland der Fall ist. Nur in manchen Kletterhallen sind vereinzelte Geräte wie ein Pegboard oder Griffleisten angebracht. "Ich kann nicht sagen, woran es liegt, aber vielleicht an dem TV-Format 'Ninja-Warrior Germany', welches in Deutschland richtig einschlägt und somit die neue Sportart etabliert", meint Erlinger. In Steyr gibt es das Happy Ninja. "Diese Halle ist für jene geeignet, die diese Sportart probieren möchten", sagt der 25-Jährige. Es sei jedoch erwähnt, dass diese nicht annähernd den Ansprüchen eines Ninja-Sportlers genügt, da die Hindernisse viel zu einfach sind und somit keinen Trainingsreiz bilden. "Aber zum Kennenlernen der Bewegung und um einen kleinen Einblick zu bekommen ist es genau das Richtige."

Es gibt nur einen Versuch

Vor 13 Jahren startete die Ninja-Warrior-Show in Amerika. Zu dieser Zeit wurde der Herzogsdorfer auch schon aufmerksam auf den Ninja-Sport. Im Jänner 2019 hat er schließlich begonnen, sich mit diesem auseinander zu setzen und bewarb sich damals auch gleich für die Show. "Es hat mich begeistert, wie die Leute durch den Hindernisparcours laufen und ich wollte so etwas immer schon gerne mal ausprobieren. Klettern alleine war mir nicht genug. Als die Show dann nach Deutschland kam, dachte ich mir aber, dass das viel zu schwierig ist für mich", sagt der 25-Jährige. Denn neben der körperlichen Leistung sei mitunter die größte Herausforderung, dass es nur einen Versuch gibt und eine kleine Unachtsamkeit zum Abflug ins Wasser führt. "Bei der TV-Show selbst kommt noch der mentale Druck dazu. Die ganzen Kameras und das Drumherum lässt viele Athleten an ihre Grenzen stoßen", erzählt der Sportler.

Dachboden zu Ninja-Paradies ausgebaut

Da es in der Umgebung keine entsprechenden Trainingsmöglichkeiten gibt, hat Erlinger begonnen, am Dachboden seines Onkels ein paar Hindernisse aufzubauen. "Die Ideen kommen hauptsächlich aus der Show selbst oder von anderen Ninja-Athleten, die ich teilweise persönlich, teilweise nur durch Instagram kenne." Wichtig beim Bau der Hindernisse seien die Abmessungen, dass diese ungefähr denen der Show entsprechen oder etwas schwieriger sind.

"Zu meinen Lieblingshindernissen zählen die 'doppelte Himmelsleiter', die 'Schwungräder' und die Klacker. Ich mag alle Hindernisse mit einer gewissen Dynamik und mit Sprüngen."

"Da gibt es einige Seite der amerikanischen Ninja-Szene, wo diese genau beschrieben sind. So versuche ich zum Großteil mit den bereits vorhandenen Materialien immer wieder neue Hindernisse zu bauen", sagt der Herzogsdorfer. Mittlerweile hat er mehr als 20 Hindernisse installiert. Seit einiger Zeit gibt es in Deutschland auch Ninja-Stores, wo man sich kleine und große Hindernisse kaufen kann.

Athleten motivieren sich gegenseitig

"Meine Ziele als Ninja-Warrior sind selbstverständlich an der Show teilzunehmen, aber nicht, um das Ding zu gewinnen. So realistisch muss man sein. Da gibt es ganz andere Kaliber, welche die Show unter sich ausmachen", sagt Erlinger. Bei ihm liege der Reiz darin, einen derart großen und spektakulären Parcours probieren zu dürfen und diesen zu genießen. "Ich habe bereits an ein paar privaten Ninja Events der „European Ninja League“ teilgenommen und das war jedes Mal ein tolles Erlebnis für mich", sagt der Sportler.

"Das was mich an der Ninja-Szene besonders begeistert ist, dass sich die Athleten gegenseitig unterstützen, Tipps geben und motivieren. Es ist kein gegeneinander, sondern es gibt ein gemeinsames Ziel – den Parcours zu bezwingen."

Hauptsache Bewegung

Der 25-Jährige betreibt vier Mal in der Woche um 5 Uhr morgens Krafttraining – großteils mit dem eigenen Körpergewicht. "Einmal pro Woche gibt es ein ninjaspezifisches Training an meinen Hindernissen. Am Wochenende bin ich gerne draußen an der frischen Luft. Egal ob Bergsteigen, Klettersteige oder Mountainbiken – Hauptsache Bewegung", sagt er. Im Sommer spielt er zusätzlich Beachvolleyball und im Winter fährt er Ski. "Mein persönliches Ziel ist es, jedes Jahr eine neue Sportart auszuprobieren und meinen Körper und meine Muskulatur auf eine neue Art kennen zu lernen", so der Herzogsdorfer. Letztes Jahr hat er den Tauchschein gemacht – eine Erfahrung, die Erlinger nicht missen möchte. "Vor allem das Tauchen auf meiner Weltreise in Französisch-Polynesien war unbeschreiblich."

Xtremetour 2020 gewonnen

Georg Erlinger nahm dieses Jahr auch an der 4youCard Xtremetour teil und konnte diese mit seiner Teampartnerin Maria Kehrer auch gewinnen. "Ich habe mir nicht gedacht, was der Körper fähig ist zu leisten. An dem einen Tag 800 Höhenmeter Berglauf am nächsten Tag einen Triathlon und zum Schluss einen Lauf auf die Skisprungschanze, am nächsten Tag mit dem Mountainbike 1.200 Höhenmeter. Ich bin definitiv das ein oder andere Mal an meine Grenzen gestoßen, aber es war eine großartige Erfahrung", sagt der 25-Jährige. Abseits vom sportlichen war die Xtremtour eine persönliche Bereicherung für den Herzogsdorfer. "Man lernt so viele unterschiedliche Charaktere kennen und verbringt mit ihnen eine außergewöhnliche Woche. Dabei unterstütze man sich gegenseitig und arbeite gemeinsam im Team. Diese Tour war definitiv das Highlight von meinem Sommer 2020."

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