Nostalgie aus dem Kaffee-Packerl

Kindheitserinnerungen: Eva Maria Gattringer, Hans Pammer, Bürgermeister Wolfgang Schartmüller, Josef Plöchl (Obmann des Vereins „Freunde der Hirschbacher Bauernmöbel“) (v. l.). | Foto: Ausstellungs-Begleitheft
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  • Kindheitserinnerungen: Eva Maria Gattringer, Hans Pammer, Bürgermeister Wolfgang Schartmüller, Josef Plöchl (Obmann des Vereins „Freunde der Hirschbacher Bauernmöbel“) (v. l.).
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WALDING/HIRSCHBACH (mawi). In ihre Kinderzeit zurückgeholt fühlen sich Besucher des Bauernmöbelm

useums in Hirschbach, in dem kürzlich die Sonderausstellung „Nostalgie pur mit Titze- und Linde-Figuren" eröffnet wurde.
Die Figuren waren kleine Plastikspielzeuge, die in den Kaffeepackungen von Titze und Linde als Werbegaben eingepackt und bei Kindern begehrte Sammelobjekte waren. Die Ausstellung mit vielen alten Werbematerialien ist zugleich ein Stück Wirtschaftsgeschichte des Bezirkes Urfahr.
Landtagsabgeordnete Eva Maria Gattringer, die die Sonderausstellung eröffnete, schwelgte in Erinnerungen, Sie erzählte, wie sie immer sehnsüchtig darauf gewartet hatte, bis die Mutter die Kaffepackung, auf deren Boden die begehrten Figuren warteten, endlich aufgebraucht hatte. Ritter, Cowboys, Pferde und Büffel, Zwerge, Einrichtungen für Puppenküchen, Schiffe, Enten, Krokodile, Märchenfiguren und viel mehr warteten am Packungsboden. Mit diesen Figuren betrieben die Kinder einen regen Tauschhandel.

Geschichte der Kaffeefabrik
Die Wiege der Kaffeemittelfabrik Titze befindet sich in einem kleinen Häuschen direkt an der Rodl in Rottenegg, Gemeinde Walding. 1866 kaufte das Häuschen der Wilheringer Stiftsarzt Emil Koller, der ein kleines Wasserkraftwerk errichtete und Kaffeproduktionsmaschinen erwarb. 1868 verkaufte Koller den Betrieb an Adolf Josef Titze, dessen Familie aus Auschau in Nordböhmen kam. Titze hatte zuvor in der Linzer Bischofstraße eine Handelsagentur für Wein geführt und nicht nur im damaligen Österreich, sondern in den US-Bundesstaaten Milwaukee und Wisconsin österreichischen Wein verkauft. Titze produzierte in Rottenegg Feigenkaffee, nachdem er schon früher Geschäftsführer einer Zichorienkaffe-Fabrik in Klatau in Böhmen gewesen war. Die Familie Titze war dann später mit den Linzer Kaufmannsfamilien Ehrentletzberger und Schachermayer durch Heiraten verbunden. 1976 erbte Rudolf Schachermayer das Haus an der Rodl, das er noch im selben Jahr durch Schenkung an Irene Marschner übertrug,
Julius Theodor Titze, Sohn von Adolf Josef Titze, (sein Klavierlehrer war Anton Bruckner gewesen) gründete 1894 an der Kaplanhofstraße eine Fabrik zur Erzeugung von Feigen- kaffee.1926 betrug die Produktion des heute legendären Titze-Gold Feigenkaffes 6000t, 140 Mitarbeiter waren beschäftigt. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Werk durch Bombenzerstört. 1971 erfolgte die Übernahme durch die Franck und Kathreiner GesmbH. ,(die u.a. die Marke Linde erzeugte) und die ihrerseits 1973 vom Schweizer Nestle-Konzern übernommen wurde.
Von der ehemaligen Franckfabrik stehen nur mehr das Verwaltungsgebäude und der Kindergarten, heute das Schallerhaus, das von der Raiffeisenzentrale für Repräsentations- veranstaltungen genutzt wird. Auf dem Gelände der ehemaligen Franck-Villa steht heute das ORF-Landesstudio.

Hirschbacher Ausstellung
Die Ausstellung im Hirschbacher Bauernmöbelmuseum haben Gertrude Emmerstorfer, Gerlinde Vorholzer, Hans Pammer sowie Josef Plöchl und seine Mitarbeiter gestaltet. Der „spiritus rector“ des Hirschbacher Kulturlebens, Konsulent Hans Pammer, hat dazu eine reich illustrierte Broschüre verfaßt. Die Schau ist bis 31. Oktober geöffnet. Rückfragen unter Tel. 07948/541, 07948/8701 und museum.hirschbach@aon.at

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