Walding leistet sich Doppelgleisigkeit
WALDING (fog). Einen doppelgleisigen Weg geht die Gemeinde Walding gerade bei der Nachmittagsbetreuung von Volksschulkindern. Weil das Land OÖ eine Erweiterung des Horts von derzeit 65 Plätzen nicht genehmigte, entschloss sich die Gemeinde kurzfristig selbst eine außerschulische Nachmittagsbetreuung im neu adaptierten Mehrzweckraum für 17 Kinder zu organisieren. Das Hilfswerk übernahm die Betreuung mit einer Pädagogin und einer Helferin.
Gemeinde übernimmt Kosten
Der finanzielle Nachteil für Walding: "Für eine zusätzliche Hortgruppe hätten wir vom Land 25.000 Euro plus ein Drittel der Investitionskosten in die Adaptierung erhalten. Um die fallen wir um", sagt Bürgermeister Erich Haas. Das Land OÖ bewilligt derzeit keine zusätzlichen Hortgruppen, weil es das Ganztagsschulmodell forciert. Die meisten Eltern wollten aber nicht, dass ihre Kinder verpflichtend bis 16 Uhr in der Schule bleiben müssen. Die außerschulische Nachmittagsbetreuung dauert nur bis 15 Uhr und Kinder können, wenn von den Eltern gewünscht, auch schon früher nach Hause gehen. Im Gegensatz zur Gemeinde kommt den Eltern die außerschulische Nachmittagsbetreuung nicht teurer als ein Hortplatz.
Diskussion um Fertiggerichte
Eine Debatte gab es allerdings wegen des Mittagessens. Denn die insgesamt 82 Kinder des Horts und der außerschulischen Nachmittagsbetreuung bekommen ihr Mittagessen nicht mehr wie früher von der Kindergarten-Küche zubereitet, sondern fünfmal in der Woche Fertiggerichte. Durch eine zusätzliche Krabbelgruppe sei das Limit dieser Küche erreicht, so der Bürgermeister. Andere Großküchen, wie etwa die des Pflegeheims, könnten das auch nicht mehr übernehmen.
Gegen die Umstellung auf Fertigessen, welches von einer Wiener Firma industriell gefertigt wird und tiefgekühlt nach Walding kommt, richtete sich zunächst der Elternverein. "Wir sind darüber nicht vorinformiert worden", sagt Daniela Schwabegger, Obfrau des Elternvereins. Inzwischen haben sich die Wogen geglättet und es wird seitens der Gemeinde am 7. Oktober einen Infoabend für die Eltern über das Essen geben. Das Essen wird zwar tiefgekühlt geliefert, aber nicht in der Mikrowelle, sondern in Heißluftöfen aufgewärmt. Außerdem sollen die Fertiggerichte nicht mit der anderen Produktlinie der selben Firma vergleichbar sein, sondern teils Bio-Lebensmittel enthalten.
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