Fazit der Almsaison
Wolfspopulationen bedrohen Existenz auf den Almen

Viele Landwirte überlegen sich ihre Tiere überhaupt noch auf die Almen zu treiben. | Foto: panthermedia_net/1Snooky
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Die Almsaison neigt sich dem Ende. Das Fazit für das heurige Jahr ist laut dem Almwirtschaftsverein durchwachsen. Die vielen Wolfsrisse der Vergangenheit setzen manchen Landwirten zu. Kärntenzahlen sind jedoch rückläufig.

VILLACH/VILLACH LAND. Michael Schnabl ist nicht nur Bürgermeister der Gemeinde Hohenthurn, sondern als Vorstandsmitglied vom Kärntner Almwirtschaftsverein für die Bezirke Villach Stadt und Villach Land zuständig. "Im heurigen Jahr gab es rund gleich viele Risse durch Raubwild, also durch Wölfe oder Bären, wie im letzten Jahr. Das Ganze hat sich vielleicht von der einen zur anderen Alm verlagert. Von einem Rückgang kann hierbei jedoch keine Rede sein."

"Halbscheit der Tiere nach der Saison weg"

In seiner Heimatgemeinde gibt es insgesamt zwei Almen. Laut Schnabl gab es bei einer der beiden in der heurigen Saison keinen nennenswerten Vorfälle. Bei der zweiten, der Achomitzer Alm, sieht das anders aus. " Dort wurden um die 20 Schafe von Wölfen oder Bären gerissen. Der dortige Landwirt hat seine Herde umgehend von der Alm abgetrieben." Mittlerweile ist er auch soweit seine Schafherde im nächsten Jahr nicht wieder auf die Alm zu treiben. Dies ist aber auf verständlich bedenkt man, dass sich seine Herde in einer Saison halbiert hat.

Als Landwirt kennt Michael Schnabl die aktuelle Situation auf den Almen. | Foto: Privat
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Zukunft der Almwirtschaft bedroht

Die Wolfs- und Bärenrisse birgen eine große Gefahr für die künftige Almwirtschaft. Das sieht auch Michael Schnabl so. "Wenn das so weitergeht, wird kein Landwirt mehr seine Tiere auf die Alm treiben und dann wird die Kulturlandschaft, so wie wir sie kennen, nicht mehr existieren. Die Bauern werden das Handtuch werfen und die Almen werden zuwachsen."

"Bär keine Problematik"

Während die Population der Wölfe stetig wächst und sie eine Gefahr für die Almwirtschaft darstellen, sind die Bären für Schnabl unproblematisch. "Ein Bär reißt höchstens ein Schaf, um seinen Hunger zu stillen. Ein Wolf wiederum reißt mehrere Tiere auf einmal und lässt diese dann liegen ohne sie zu verwerten." Laut Michael Schnabl geht mit der wachsenden Population der Tiere eine weitere Problematik einher. "Den Wölfen reichen die Schafherden irgendwann nicht mehr und sie reißen dann Pferde und Fohlen sowie Rinder und Kälber."

"Lösungen müssen her"

Daher gibt es für Schnabl nur eine Lösung, um dieses Szenario abzuwenden. "Die Tiere müssen bejagbar gemacht werden, so wie es bei Füchsen der Fall ist." Da Wölfe in unserer Region keine natürlichen Feinde haben, werden sie sich weiter vermehren und für immer mehr Probleme sorgen. "Da hilft auch keine Wolfsverordnung. Die Tiere müssen ohne Bürokratie bejagt und erlegt werden. So merkt das Tier, dass es einen Feind hat und sucht dann vielleicht weder Siedlungsgebiete noch eine Almwirtschaft auf." Die Risse ganz zu vermeiden, ist aktuell zwar nicht absehbar, jedoch müssen reale Lösungen her, um die Zukunft der Almwirtschaft sicherzustellen und den Landwirten zu helfen.

Tendenz der Rissquote

Die Tendenz in Kärnten zeigt zwar, dass im heurigen Jahr weniger Nutztiere vom Wolf gerissen wurden. Die Gründe für die niedrige Rissquote liegt aber nicht nur an der Wolfsverordnung oder den bis dato fünf Abschüssen. Laut dem Almwirtschaftsverein Kärnten ist ein weiterer wichtiger Grund, dass heuer rund 2.000 Schafe weniger auf die Almen getrieben worden sind.

Viele Landwirte überlegen sich ihre Tiere überhaupt noch auf die Almen zu treiben. | Foto: panthermedia_net/1Snooky
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