Klimawandel und Gesundheit
LKH Villach startet Projekt "Grünes Krankenhaus"

v.l.: Elke Schindler, med. Direktorin LKH Villach; Beate Prettner, Simon Wurzer, LKH Villach; Christian Salmhofer, GF Klimabündnis Kärnten
 | Foto: Büro LRin Prettner
  • v.l.: Elke Schindler, med. Direktorin LKH Villach; Beate Prettner, Simon Wurzer, LKH Villach; Christian Salmhofer, GF Klimabündnis Kärnten
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Der Klimawandel hat massive direkte und indirekte Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Das Gesundheitspersonal, aber auch die Bevölkerung sollten dementsprechend sensibilisiert werden. Das Landeskrankenhaus Villach ist daher auf dem Weg zum "Green Hospital".

VILLACH. "Der Klimawandel ist die größte Gefahr für die Gesundheit", warnt die WHO. Tatsächlich hat alleine die Hitzewelle des Sommers 2022 mehr als 60.000 Todesopfer in Europa gekostet. "Die Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Gesundheit sind enorm, sowohl die direkten wie die indirekten", betonte heute Gesundheitsreferentin Beate Prettner im Rahmen einer Pressekonferenz im Vorfeld des Kärntner "Klimalehrgangs – Klima und Gesundheit" in Villach.

Die gesundheitlichen Auswirkungen

"Zu den direkten Auswirkungen der Klimaveränderung zählen Herz-Kreislauferkrankungen, Nierenerkrankungen, Atemwegserkrankungen, Diabetes, erhöhtes Hautkrebsrisiko, erhöhtes Schlaganfallrisiko", zählte Prettner auf. Nicht zu unterschätzen seien auch die Auswirkungen auf emotionaler und psychischer Ebene: Stürme, Starkregen, Hagel, Hochwasser führen zu enormen Belastungen, zu Stress, Ängsten, bis hin zu Depressionen. "Auch die indirekten Auswirkungen haben es in sich", warnte Prettner. "Erst in der Vorwoche ist die diesjährige Pollensaison zu Ende gegangen. Begonnen hat sie schon im Jänner. Das heißt: Die Pollensaison dauert 300 Tage", so Prettner. Damit nehmen zahlreiche Allergieerkrankungen zu. "Und parallel dazu sind wir mit neuartigen Infektionskrankheiten konfrontiert – Infektionen, hervorgerufen durch Insekten und Stechmücken, die es bislang in unseren Breiten nicht gegeben hat."

"Müssen alle sensibilisieren"

Für Prettner steht fest: "Wir müssen einerseits unser Gesundheits- und Pflegepersonal, andererseits aber auch die Bevölkerung für das Phänomen Klimawandel als Gefahr für unsere Gesundheit sensibilisieren." Prettner hat dazu bei der Gesundheitsreferentenkonferenz im Oktober den Antrag eingebracht, dass Klimaanpassung in die Ausbildung zu Gesundheits- und Pflegeberufen aufgenommen wird. "Und im Sinne der Aufklärung der Bevölkerung werden wir in unseren 124 Gesunden Gemeinden Vorträge, Workshops, Seminare zu diesem Thema verstärkt anbieten. Außerdem unterstützt das Land Kärnten den Klimalehrgang mit aktuell 30 Teilnehmenden. Sie sollen dann als Multiplikatoren in ihren Betrieben, in ihrem Umfeld wirken."

Zusammenarbeit ist wichtig

Geleitet wird der Lehrgang von Christian Salmhofer, Geschäftsführer des Klimabündnis Kärnten: "Ohne Zusammenarbeit aller wird sich Klimaschutz nicht ausgehen", warnte er. Man müsse auf zwei Ebenen agieren: "Zum einen den Menschen die Zusammenhänge zwischen Klimawandel und Gesundheit bewusstmachen. Es liegt viel an jedem Einzelnen, sich an die neuen Voraussetzungen anzupassen. Zum anderen ist den Menschen bewusst zu machen, dass der Klimaschutz selbst das Handeln jedes Einzelnen bedarf. Klimaschutz kann nicht alleine auf technischer Ebene passieren. Es braucht das konkrete Tun der Menschen."

"Green Team" im LKH Villach

Genau dieses Tun jedes Einzelnen wird am Landeskrankenhaus Villach praktiziert: "Wir haben hier am Landeskrankenhaus Villach ein Green Team aus allen Berufsgruppen installiert, das ganz konkret und gezielt Ideen entwickelt, um einen Beitrag für den Klimaschutz zu leisten. Ideen, die bei vermeintlichen Kleinigkeiten wie Appelle zum Stufensteigen statt Liftbenutzung beginnt und bis hin zum Großprojekt 'Narkosegasrückführung' reicht", informierte die medizinische Leiterin des Landeskrankenhaus Villach, Elke Schindler. "Früher wurden die Narkosegase in die Atmosphäre hinausgeblasen, jetzt werden sie zurückgeführt und dann hygienisch rein wiederverwendet. Mit diesem Projekt ist Villach federführend in Europa – andere Krankenhäuser sind jetzt dabei, es uns gleichzutun", so Schindler.

Das Konzept "Grünes Krankenhaus"

Wie Simon Wurzer vom Green Team erklärte, habe man mittlerweile einen Ideenwettbewerb unter den Mitarbeitern gestartet: "Viele der Ideen werden step by step umgesetzt. Unter anderem wird durch effektive Müll-Reduzierung eine halbe Tonne Abfall pro Jahr eingespart", sagte Wurzer. Oder: "Wir fördern klimafreundliche Mobilität; wir sparen eine halbe Tonne Plastik pro Jahr alleine durch den Verzicht der Befeuchtung von Sauerstoff; und wir animieren unsere Mitarbeiter zur Weiterbildung in Sachen Klimaschutz. Unser Ziel ist es nämlich, ein "Green Hospital" zu werden und das "Grüne Krankenhaus" erlebbar zu machen", betonten Schindler und Wurzer. "Derzeit wird gerade die Tagesklinik als Grüne Pilotstation eingerichtet", so Wurzer.

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