Villach/Köstenberg
Ein Job, der nie Routine wird
Unsere Heldin des Sommers ist dieses Mal Notärztin Gerhild Prugger-Buxbaum aus Köstenberg. Seit 18 Jahren ist sie bei der Flugrettung.
KÖSTENBERG/VILLACH. Manchmal, gibt Gerhild Prugger-Buxbaum zu, wird es gar heiß unter ihrer Arbeitsbekleidung. Eine feste Hose, festes Schuhwerk sowie der Helm sind Pflicht, wenn die Köstenbergerin mit dem Rettungshubschrauber RK1 in die Lüfte steigt.
Hilfe aus der Luft
Die Notärztin am LKH Villach leistet freiwillige Dienste in der Flugrettung, und das bereits seit 18 Jahren. Ihre drei Kinder seien stolz auf sie, erzählt sie, sie selbst liebt ihren Job, auch wenn er körperlich anstrengend, psychisch manchmal eine Herausforderung ist. Im Sommer kommt es zu mehr Einsätzen als im Winter, viele sind Forstunfälle, Bergeinsätze, Badeunfälle oder Herz-Kreislaufbedingte Notfälle.
Freiwillig und gerne
Zwei Mal monatlich sucht sie den Stützpunkt Fresach auf, fliegt Verletzte ins nächste LKH. Der Dienst beginnt gegen 7 Uhr morgens, dauert bis zum Anbruch der Dunkelheit, oder, mit nachtflugfähigen Hubschraubern, auch etwas länger.
Bis zu fünf Einsätze absolviert Prugger-Buxbaum manchmal an einem Tag. Manche freilich herausfordernder als andere, auch gefährlich könne es werden. Einmal wäre dem Piloten fast eine Laterne zum Verhängnis geworden, ein anderes Mal ging es nur knapp an der Stromleitung vorbei, erzählt die Notärztin. Aber, so reüssiert sie nachdenklich, "doch eine ganz saubere Bilanz für immerhin fast 20 Jahre".
Zeit am Berg
In ihrem Team hätte es in dieser Zeit Personalwechsel gegeben, allein einige Windenoperator wären dieselben geblieben. "Es ist schön sein Team zu kennen, Vertrauen zu haben", sagt sie. Jährlich würde sie Windenschulungen machen, die Bergungen sind oft unwegsam.
Die Notärztin mag die Berge, das Wandern und Klettersteige. "In dem Job braucht man körperliche Fitness", weiß sie. Die Hitze im Sommer sei ebenso wie extreme Kälte im Winter, eine besondere Herausforderung. Auch dann, wenn man von einem rasch ins andere wechselt. Was bei Bergungen in Höhenlagen durchaus passieren kann. "Man muss immer entsprechend gekleidet sein, was einen natürlich auch ins Schwitzen bringt."
Der Job als Mutter
Ihren Job mit dem Dasein als Mutter zu vereinen, fällt der Anästhesistin nicht immer leicht. Vieles habe sie schon gesehen, vieles, was ihr auch als Mutter nahegehe. Über das Erlebte sprechen könne sie mit ihrem dreiköpfigen Team, aber auch ihrem Mann, der ebenso wie sie Notfallmediziner ist. "Wir sind uns gegenseitig eine Stütze", erzählt die Köstenbergerin.
Nie Routine
Zur Routine sei ihr der Job auch nach 18 Jahren noch nicht geworden, "darin", weiß sie, "liegt auch das größte Risiko".
Ob sie denn viele Dankesschreiben von Geretteten bekäme? "Oft erinnern sich die Menschen daran nicht mehr", erzählt Prugger-Buxbaum. Doch es gebe freilich Ausnahmen, "einmal kam eine Frau, ich erinnerte mich gut an sie. Sie hat mich extra gesucht, um mir persönlich zu danken. Das sind schöne Momente", sagt sie, froh über ihren anspruchsvollen, "aber schönen" Beruf.
Fotos: Privat/Prugger-Buxbaum
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