Clowndoctors
Mit Roten Nasen Lächeln zaubern

- Mit der Roten Nase Lachen zaubern, das können die Clowndoctors, und das tun sie sehr gerne
- Foto: Elke Schwarzinger
- hochgeladen von Alexandra Wrann
25 Jahre ist die Gründung der Roten Nasen Clowndoctors her. Seither sind sie in Kärntner Institutionen unterwegs und erheitern das Leben tausender Menschen.
KÄRNTEN/VILLACH. Seit 25 Jahren lachen sie, tanzen sie, ziehen Grimassen, stolpern sie oder tun nichts. Sind einfach nur da, mit den roten Nasen im Gesicht. Die Roten Nasen Clowndoctors.
Seit 25 Jahren
Einst war es Primarius Wilhelm Kaulfersch, Abteilungsleiter der Kinderstation am LKH Klagenfurt, der die Idee in Kärnten initiierte, nun geht ebendieser in Pension, "und wir feiern das 25-jährige Bestehen", sinniert Christian Moser, regionaler Programmleiter Kärnten und Osttirol, seit der Gründung dabei. Der Sitz der Roten Nasen ist in Wien, in Kärnten startete man leicht zeitverzögert, heute sind elf Clowninnen und Clowns im Einsatz. Die Hälfte der Clowns ist weiblich, die "Idealbesetzung" im Team Frau und Mann, sagt Moser.
Teilzeit-Job
Die Arbeit der Clowns ist nicht ehrenamtlich, man sei in einem Angestelltenverhältnis, im Schnitt sind es zwei Einsätze in der Woche. Zuletzt (2018) waren es 800 alleine in Kärnten und Osttirol. Regelmäßig besucht werden Spitäler wie das LKH Villach, das Klinikum Klagenfurt oder das Caritas Haus Elisabeth in St. Andrä ebenso wie das Aha Seniorenzentrum Julienhöhe. Es gibt aber auch mobile Einsätze. Moser erzählt von einer noch jungen Kooperation mit CuraPlus, eine Organisation, die beatmete Kinder daheim betreut.
Auf Spenden angewiesen
"Die Nachfrage ist sehr groß", erzählt Moser. Eine Herausforderung sei es, den auf Spenden angewiesenen Verein zu finanzieren. "Tatsächlich setzt sich der überwiegende Teil aus Kleinbeträgen privater Personen zusammen", sagt er. Aber es gebe auch Veranstaltungen, ein solcher ist der Rote Nasen Lauf (zur Sache).
Millionen Menschen
Seit dem Bestehen von Rote Nasen Clowndoctors wurden österreichweit mehr als vier Millionen Menschen besucht. Nur manchmal, "sehr selten", stoße man auf Ablehnung, erzählt Moser. Natürlich erinnere man sich viel lieber an die besonders schönen Momente, weiß der Clown und erzählt einen solchen: "Ich war in der Ambulanz, als ich ein Kind hörte, es saß auf Papas Schoß und schrie aus Leibeskräften. Dabei sollte nur ein Pflaster abgezogen werden. Ich ging hin, ich tat nichts, stand nur da. Da schaute mich der Bub an und von einer Sekunde auf die andere wurde aus dem Schreien ein Lachkrampf. Einer, von dem einem die Tränen kommen." "Herrlich sind diese Momente", weiß der langjährige Clown.
Neu in der Psychiatrie
Der Programmleiter selbst ist seit seinen frühen Zwanzigern als Clown tätig. Davor nahm er Schauspielunterricht, "ein Rote Nasen Clown wird man nicht einfach so".
Auch regelmäßige Weiterbildungen gibt es, "wir nehmen den Job ernst. Wir bringen den Menschen etwas, von dem sie selbst nicht wussten, dass sie es empfinden können ..." Auch die Psychiatrie wird von den Clowns mit den roten Nasen besucht. Ein Besuch, der anspruchsvoll ist. "Aber schön." Wie jeder einzelne, den Moser und seine Kollegen Woche für Woche absolvieren.
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Zur Sache
Rote Nasen Lauf in Villach am 14. September von 10.00 bis 15.00 Uhr, Anmeldung: www.rotenasenlauf.at
Rote Nasen Lauf in Spittal 1.09., Klein St. Paul 20.09., Feldkirchen 21.09., Klagenfurt 29.09.
Seit dem Bestehen von Rote Nasen haben die Clowndoctors bei knapp 100.000 Visiten rund 4,4 Mio. Menschen besucht
2018 haben 76 Clowns in Österreich (W, NÖ, B, K, Stmk., T) in 4.300 Einsätzen mehr als 170.000 Menschen besucht
Die Clowndoctors besuchen Kinder, Erwachsene und Senioren in Spitälern, Pflegeeinrichtungen und Seniorenresidenzen sowie Rehabilitatioskliniken




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