Corona-Krise
Schüler lernen nun in den eigenen vier Wänden

- Die Khevenhüllerschule
- Foto: Pum, Mairitsch, Wucherer
- hochgeladen von Alexandra Wrann
Für die kommenden Wochen wurde der Unterricht in sämtlichen Schulen ausgesetzt. Nun versuchen Eltern, Schüler, und Lehrer die Situation zu meistern.
BEZIRK VILLACH. Es war eine der Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus: die "Schließung" sämtlicher Schulen, beziehungsweise die Aussetzung des Unterrichts. Die höheren Schulen sollten den Anfang machen, dann Schulformen bis zur neunten Schulstufe folgen. Kurzfristig wurde umdisponiert, bereits am Montag standen die meisten Schulen leer.
Die Betreuungsfrage
Bei Schülern bis zur neunten Schulstufe war besonders auf die Betreuungssituation einzugehen. Allein in Villach betrifft dies 5.238 Schüler, in Villach Land sind es 3.960 (Quelle: Bildungsdirektion)
Von einer Betreuung durch die Großeltern wurde dringend abgeraten, sie zählen zur Risikogruppe. "Das erklärte Ziel ist klar definiert", so Bildungsdirektor Robert Klinglmair zur WOCHE: "Schüler, wo auch immer es geht, sollen daheim bleiben." Für alle "übrigen" gebe es eine Ersatzbetreuung.
Wer wird ersatzbetreut?
Doch was bedeutet das im Detail? Die Ersatzbetreuung, so Klinglmair, sei für zweierlei Gruppen gedacht. Zum einen für Kinder jener Personen, die in systemkritischen Berufen (Polizei, Pflege, Handel ... ) arbeiten – so steht es auch im offiziellen Schreiben – zum anderen für Schüler allein erziehender Elternteile, "wo es nicht anders geht".
Dass es in der Realität auch Betriebe gibt, die etwa aus Personalgründen keinen dreiwöchigen Sonderurlaub genehmigen könnten, sei ihm klar. "So eng darf man das nicht sehen. Natürlich wird auch für diese Fälle gesorgt", sagt Klinglmair.
Telearbeit und Betreuung
Telearbeit schließt diese Regelung nicht mit ein. Sprich, die Schulen sind nur mehr für jene Schüler offen, "deren Eltern außer Haus erwerbstätig sein müssen". Eine Bestätigung des Arbeitgebers braucht es dazu nicht. Hätten die Eltern die Möglichkeit, Telearbeit zu verrichten, so müssen die Kinder zuhause bleiben. Dieselbe "Empfehlung" gilt überdies für Kindergartenkinder.
Keinen Vorteil
Zu einer Prognose, wie viele Schüler in Betreuung sein werden, konnte sich Klinglmair am Wochenende nicht äußern. In vielen Schulen wären es aber sehr wenige bis keine – am Peraugymnasium waren es am Montag nur drei Schüler. Die Anzahl könne sich aber von Tag zu Tag ändern, sagt Direktor Franz Petautschnig. Ein Online-Portal ermöglicht Eltern die Bedarfserhebung. An der Neuen Mittelschule Lind hatten von 250 betreuungspflichtigen Schülern zwölf Betreuungs-Bedarf angemeldet, drei benötigten Nachmittagsbetreuung.
Was Klinglmair als Bildungsdirektor wichtig sei zu betonen: "es gibt keinen Unterricht und damit keinen Vorteil für Schüler in Ersatzbetreuung".
Lehrer bleiben im Dienst
Was die Pädagogen anbelangt, so würden diese weiterhin im Dienst stehen, "die Verwaltung und die Schulleitung sind vor Ort". Ein Lehrerteam kümmert sich in der Schule um die Schüler, die übrigen – vorzugsweise Risikogruppen – würden sich daheim um die "laufende Herstellung von Unterrichtsmaterialien" kümmern. De facto, so Klinglmair, "sind die Schulen geöffnet. Es findet aber kein Unterricht statt."
Unterrichtsmaterialen
Einen dezidierten Lehrauftrag zum Thema Coronavirus für Pädagogen gibt es nicht. Wohl aber einen "Leitfaden", "hier obliegt es auch den verantwortlichen Schulleitern zu informieren", so Klinglmair. Lehrmaterialien gibt es nicht, jedoch hat das JugendRotKreuz eine Broschüre entwickelt. Über allgemeine Lernunterlagen sowie Angebote von Spatzenpost und Co. informiert die Website www.eduthek.at
Kindergartenbetreuung
Auch die Kindergärten bieten eine Ersatzbetreuung an, wer kann, sollte seine Kinder zuhause lassen. Der Kindergartenbeitrag – in Einrichtungen der Stadt Villach – wird gutgeschrieben.
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