Notarzt-Mangel in Kärnten
Engpässe werden auch in Villach zunehmen

Es wird immer wieder zu Engpässen kommen. Grund dafür sind auch geänderte Ausbildungsmodalitäten | Foto: LKH villach
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  • Es wird immer wieder zu Engpässen kommen. Grund dafür sind auch geänderte Ausbildungsmodalitäten
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KÄRNTEN/VILLACH. Notärzte sind zunehmend rar. Das hat mehrere Gründe, weiß Silke Wappis. In ihrer Funktion als leitende Notärztin für die Bezirke Villach und Villach-Land spricht sie mit der WOCHE über die Situation in der Region.

WOCHE: Stichwort Notärzte-Mangel: Wie stellt sich die Situation in Villach dar?
Silke Wappis: Das Notarztteam setzt sich aus 20 Ärzten zusammen, welche zum Teil im Krankenhaus Vollzeit angestellt sind und aus unterschiedlichen Fachrichtungen kommen sowie aus externen Notärzten aus dem niedergelassenen Bereich. Die Notarzttätigkeit ist eine selbstständige Tätigkeit und wird von der
Landesregierung mittels Honorarnoten bezahlt. Von 7 bis 15 Uhr versieht ein Mitarbeiter der Abteilung für Anästhesie des LKH Villach den Notarztdienst. In diesem Zeitraum besteht das Angestelltenverhältnis mit der Kabeg.

Warum kommt es zu den Engpässen und was tut man aktiv, um den Betrieb am Laufen zu halten?
An Tagen, an denen Engpässe – etwa in der Urlaubszeit – auftreten, bespricht man sich im Team und tauscht gegebenenfalls Dienste an der Abteilung, damit ein Arzt für einen Wochenendtag für den Notarztdienst freigespielt ist. Hier ist die Flexibilität der Ärzte gefragt.
Durch die Umgestaltung des Dienstplanes an der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin am LKH Villach konnte zum Beispiel der Engpass für das kommende Wochenende gelöst werden.
Derartige Situationen sind in Zukunft immer wieder zu erwarten, da es zu einer Änderung in der Ausbildungsordnung gekommen ist und es für die nächsten Jahre keine Nachwuchsnotärzte mehr geben wird. Dies ist österreichweit eine Herausforderung.

Gab es in der Vergangenheit ähnliche Engpässe?
Seit Jahren hat es vereinzelt Tage gegeben, an denen Engpässe aufgetreten sind. Es konnte durch Rochaden im Dienstplan oder Einspringen der Dienstplangestalter sowie durch Aufteilen von 24-Stunden-Diensten immer eine Lösung gefunden werden, um eine flächendeckende notärztliche Versorgung im Bezirk zu gewährleisten.

Welche Forderungen gibt es seitens der Ärzte?
Um Wochenenddienste und Feiertagsdienste für Fachärzte attraktiver zu gestalten, würden wir uns eine finanzielle Aufwertung gegenüber den Diensten unter der Woche wünschen. Unser Wunsch wäre eine Angleichung an jene Summe, die man auch im Krankenhaus an einem Wochenende verdient.

Darüber hinaus ...
Mittelfristig muss man Strukturänderungen andenken, dazu gehören gesetzliche Änderungen in der Ausbildungsordnung, sodass junge Notärzte auch selbstständig tätig sein können.
Auch eine Eingliederung des Notarztwesens in die Krankenanstalten wäre denkbar, wodurch die notärztliche Tätigkeit allerdings ins neue Arbeitszeitgesetz fallen würde und durch die Limitierung der Stunden neue Planstellen geschaffen werden müssten.

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Die Situation

Allgemein die Arzt-Situation bestreffend verhält sich die Ärztestruktur am LKH Villach laut Vorstand Dietmar Alberer derzeit stabil. "Generell gibt es durch den Wechsel von Ärzten in den niedergelassenen Bereich immer wieder Stellenausschreibungen. Die Bewerbersituation ist aber gut. Insofern sind Engpässe im medizinischen Bereich im LKH Villach nicht absehbar."

Es wird immer wieder zu Engpässen kommen. Grund dafür sind auch geänderte Ausbildungsmodalitäten | Foto: LKH villach
Silke Wappis ist leitende Notärztin in Villach/Land | Foto: KK/LKH Villach
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