Gewalt im Krankenhaus
„Statt einer Begrüßung wird gleich geschrien“

Aggressives Verhalten und Wutausbrüche seitens der Patienten oder der Angehörigen stehen häufig auf der Tagesordnung. | Foto: stock.adobe/Halfpoint - Kabeg/LKH Villach
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  • Aggressives Verhalten und Wutausbrüche seitens der Patienten oder der Angehörigen stehen häufig auf der Tagesordnung.
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Aggressives Verhalten, verbale Ausrutscher bis hin zu Handgreiflichkeiten, das steht im LKH Villach leider auf der Tagesordnung. Anja Kapeller, Abteilungsleitung Pflege, und Sabine Horn, Abteilungsvorständin Innere Medizin, geben einen Einblick in den Alltag.

VILLACH. Dass Patienten und ihre Angehörigen ihren Unmut immer öfter am Krankenhauspersonal auslassen, können Kapeller und Horn bestätigen. „Solche Situationen sind leider nichts Neues. Jeder Patient geht mit Angst oder Schmerz anders um. Das beginnt schon mit der Mimik des Patienten und geht oft über in verbale Auseinandersetzungen oder, im seltenen Fall, in körperliche Übergriffe“, sagt Anja Kapeller.

Lösungsansätze

Seit knapp zwei Jahren gibt es im ganzen Haus Workshops und Deeskalationstrainings für die Mitarbeiter. „Hier werden dem Personal verschiedene Kommunikationsansätze und Regeln mitgegeben, die angewendet werden können“, so Kapeller. Für den Ernstfall verfügt das LKH weiters über ein internes Alarmierungssystem, einen 24-Stunden-Sicherheitsdienst sowie die Möglichkeit, über Erfahrungen in Supervisionen zu sprechen.

„Es ist erschreckend“

Auch Sabine Horn empfindet die Maßnahmen und internen Schulungen einerseits als wichtig, trotzdem spielt hierbei auch der bewusste Umgang der Patienten mit dem Personal eine große Rolle. „Viele Patienten haben im Laufe der letzten Jahre die Wertschätzung gegenüber anderen Menschen verloren und das führt mittlerweile zu einer Art der Kommunikation, die wirklich erschreckend ist. Speziell in der Aufnahme nimmt die Forderungshaltung der Patienten und Angehörigen immer mehr zu und wenn diese Erwartungen nicht erfüllt werden, endet ein Gespräch oftmals mit verbalen Ausrutschern oder aggressivem Verhalten.“

„Gehört zum Alltag“

Laut Kapeller wird nicht jeder Vorfall gleich gemeldet und der Grund dahinter ist erschreckend. „Obwohl das LKH Villach viele Möglichkeiten bietet, über das Erlebte zu sprechen und den Vorfall zu melden, sind für viele Kollegen solche Situationen zur Gewohnheit geworden.“ Damit dass nicht alltäglich wird, achtet das LKH Villach darauf, solche Vorfälle nicht als normal abzustempeln, sondern den Mitarbeitern Lösungen aufzuzeigen.

„Arbeit ist herausfordernd“

Sabine Horn sieht als weitere Konfliktherde die zunehmende Überlastung des Personals sowie die Einstellung mancher Patienten. „Die Erwartungshaltung der Patienten können wir auf Grund des generellen Personalmangels so nicht mehr erfüllen und das verstehen viele einfach nicht. Daher kommt es oft zu Wutausbrüchen oder unfreundlichem Verhalten.“ Laut Horn ist seit einigen Jahren bei vielen Patienten und Angehörigen das Verständnis und die Geduld verloren gegangen und daher nehmen die Vorfälle weiter zu. „Ich bin schon seit 1989 als Ärztin tätig, aber die Entwicklungen, die es in den letzten Jahren gegeben hat, machen die Arbeit im Krankenhaus für mich sehr herausfordernd.“

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