Toter Spanier in Villacher Gefängniszelle: Akt liegt nun bei der Oberstaatsanwaltschaft
VILLACH (kofi). Es war der schreckliche Höhepunkt des Faschings in Villach: Ein 28-jähriger Spanier – er hatte randaliert und war festgenommen worden – starb am 14. Feber in einer Zelle im Polizeianhaltezentrum in Villach. Er hatte sich dort eine Zigarette angezündet, dürfte eingeschlafen und erstickt sein. Als die Beamten das Unglück in den Morgenstunden bemerkten, war es zu spät.
Seither wird ermittelt. Zunächst gegen Unbekannt, dann gegen die drei diensthabenden Polizisten. Wegen fahrlässiger Tötung unter gefährlichen Verhältnissen. Warum hatte der Spanier in der Zelle Zigaretten bei sich? Und warum war die Rauchentwicklung niemandem aufgefallen?
Tod durch Ersticken
Eine gerichtsmedizinische Untersuchung hat mittlerweile bestätigt, dass der Mann erstickt ist. Ob es zu einer Anklage gegen einen oder mehrere Polizeibeamte kommt oder ob der Fall eingestellt wird, ist noch unklar. Denn die Staatsanwaltschaft Klagenfurt musste ihre Ergebnisse dieser Tage an die nächste Instanz, die Oberstaatsanwaltschaft in Graz, übermitteln. In besonders heiklen und/oder medienwirksamen Fällen ist dies so üblich.
Weitere Monate
Normalerweise benötigt die OStA ein bis zwei Monate, um die vorgeschlagene weitere Vorgehensweise der StA zu bestätigen oder zu korrigieren. Möglich wäre auch noch, dass der Fall sogar an das Justizministerium in Wien weitergereicht wird.
Mit dem Ergebnis, ob Anklage erhoben wird, ist also erst gegen Herbst zu rechnen.
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