Das bedeutet der Virus für die Betriebe
Vorratskäufe, Storni und ausbleibende Gäste

Bei Bus-Reisen bleiben die Sitze auf Italien Fahrten zurzeit leer | Foto: Pixabay
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Kaum eine Branche lässt die Situation aufgrund des Corona-Virus unberührt, wobei es einige besonders hart trifft. Von erheblichen Einbußen berichten vor allem kleinere Betriebe, unter anderem aus der Reisebranche oder Gastronomie. 

VILLACH. Natürlich sei der chinesische Markt ein Faktor, sagt Jürgen Mandl, Präsident der Wirtschaftskammer Kärnten, weit einschneidender aber wirke sich die aktuelle Coronavirus-Situation in Italien aus.
Rund 2.500 Kärntner Betriebe würden unter anderen nach Italien exportieren – in Summe Waren im Wert von immerhin 900 Millionen Euro. Für die Sorgen der Unternehmer im Land wurde jüngst eine Krisenstelle installiert, 30 Mitarbeiter kümmern sich 24 Stunden am Tag um die Anfragen. Von einer Panik will Mandl vorläufig aber nicht berichten, "Unternehmer informieren sich, wollen vorbereitet sein". Noch könne man keine wirtschaftliche Prognose abgeben. "Wir müssen sehen, wie sich das entwickelt."

Viele Kunden in Italien

Eine jener Firmen, die Handel mit Italien betreibt, ist Austroflex Rohr-Isoliersysteme GmbH in Gödersdorf. Auch Rohstoffe beziehe man von den südlichen Nachbarn, diese wurden nun bereits vier Monate im Voraus bestellt, "wir hatten zirka 20 Lastkraftwagen-Züge einzulagern", erzählt Geschäftsführer Stefan Aichholzer.
Man selbst beliefere 150 Kunden in Italien, "bis jetzt merken wir noch keine Beeinträchtigung", so Aichholzer. Jedoch: "Wir haben eine große Messe in Mailand Mitte März, diese wird möglicherweise verschoben oder abgesagt."
Als glückliche Entscheidung bezeichnet Aichholzer eine Maschinenbauinvestition: "Zu unserem Glück haben wir uns nicht für China entschieden. In letzter Instanz fiel die Wahl statt auf Italien auf einen deutschen Hersteller." 

China als Handelspartner

Von Verzögerungen in der Lieferung aus China berichtet "Flowserve"-Managing Direktor Norbert Lauritsch. "China ist für unser Werk wie auch den Konzern ein sehr wichtiger Handelspartner, für Exporte wie auch für Importe. Ungefähr zehn Prozent unserer Regelventile werden nach China exportiert. Umgekehrt befinden sich zehn Prozent unserer Zulieferanten für Ventilkomponenten in China", führt Lauritsch aus. 

Die Konsequenzen

Die wirtschaftlichen Konsequenzen für den Villacher Standort halten sich noch in Grenzen. "Lieferungen an einige Kunden in China werden sich etwas verzögern, wir gehen aber davon aus, dass es keine Auftragsstorni geben wird, da alle Regelventile kundenspezifisch hergestellt werden", so Lauritsch.
Auf die Situation aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus reagierte man umgehend: "Bei Bekanntwerden haben wir unsere Zulieferstrategie sofort umgestellt. Wir platzieren seit Mitte Jänner keine weiteren Bestellungen für Zulieferteile in China, sondern bei alternativen Zulieferanten in Europa und Indien." Jedoch, so Lauritsch: "Im Falle einer weiteren Ausbreitung der Epidemie in Europa oder auch nach Indien, könnte das zu einem größeren Problem werden."
Bei den Prognosen zu den finanziellen Konsequenzen ist man vorsichtig: "Wir rechnen mit überschaubaren Einbußen, verursacht durch teureres Sourcing von Alternativlieferanten beziehungsweise Sondertransporte um Lieferverzögerungen an unsere Kunden minimieren zu können."

Gäste bleiben aus

Anders die Situation im Tourismus, hier spürt man in den Regionen teils erhebliche finanzielle Einbußen.
Von Stornierungen berichtet etwa Lisbeth Eder vom Schabushof in Kleinbergl, Nähe Nassfeld. Zwei Apartments stünden leer, auch eine weitere Gruppe (aus Tschechien) hätte sich bereits erkundigt. "Natürlich trifft uns das. Wobei wir nicht die Einzigen sind, das merken hier alle", berichtet Eder. Besonders kleine Unternehmen trifft die Verunsicherung, "wobei es hier noch nicht einmal einen bestätigten Krankheitsfall gab", so Eder.
In Villach Stadt merken bisweilen einige Restaurants Einbußen. "Unsere Gäste bleiben wohl lieber daheim", erzählt uns ein Restaurantbetreiber. Georg Overs, Geschäftsführer Tourismusregion Villach-Faaker See-Ossiacher See, bezeichnet die Situation in Villach als bisweilen "entspannt", wobei jegliche Kommunikation zum Thema über den Landespressedienst geführt werde, wie Overs betont. Darauf, dass bald Normalität einkehre, hofft indessen Busreiseunternehmer Wilhelm Neufeld. Den Schaden beziffert er auf einen Tausender in der Woche. "Die Saison ist zu Ende, bevor sie angefangen hat." 

Infineon: keine klare Datenlage

Bedeckter was die Information zu wirtschaftlichen Einbußen gibt sich der Konzern Infineon. "Auf Basis der uns vorliegenden Informationen haben wir derzeit keine klare Datenlage, unseren Geschäftsausblick aufgrund möglicher Auswirkungen von Corona anzupassen."
Der Umsatzanteil des Infineon-Konzerns in der Volksrepublik China liegt für das Geschäftsjahr 2019 bei 27 Prozent (Infineon Austria 6 Prozent) Jedoch: ein großer Teil der in China produzierten Ware wird in andere Länder exportiert.
Zu Rohstoff-Engpässen sei es bisher noch nicht gekommen, informiert Infineon. Priorität am Standort Villach hätten die Mitarbeiter, heißt es weiter. "Neben Präventionsmaßnahmen und medizinischen Beratungsangeboten gelten bei Infineon umfassende Reiserichtlinien für China, Korea und Teile Italiens."

Bei Bus-Reisen bleiben die Sitze auf Italien Fahrten zurzeit leer | Foto: Pixabay
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