Gerüchte um Prostitution und Drogen
Zuhälter-Viertel mitten in Villach?
Razzien, Frauen, Drogen, Zuhälter. Die Rede ist von einer Immobilie in Villach Warmbad. Erst vor einem Monat sollen bei einer Razzia Drogen und Waffen sichergestellt worden sein. Es häufen sich die Gerüchte. Die WOCHE fragt: was ist dran?
VILLACH. Junge Frauen gehen dort ein und aus, werden mit "dicken Autos" abgeholt, immer wieder gibt es Razzien, zuletzt soll sogar ein "Drogenquartier" ausgehoben worden sein.
Bei den Erzählungen einer Villacherin handelt es sich um das angebliche Treiben in einer Immobilie in der Warmbader Allee, konkret in einem Trakt in der Familienresidenz. Einige (wenige) der in Summe rund 150 Appartements gehören zwielichtigen Ausländern, heißt es. Es ist, so die Villacherin, ein "berüchtigtes" Haus, "Zuhälter" sollen hier ihr Quartier bezogen haben. Sie ergänzt: "Das weiß eh jeder hier."
"Keine Prostitution"
Das besagte Gebäude ist in der Tat nicht unbekannt, auch bei der Villacher Stadtpolizei kennt man das Haus. "Sie erzählen mir nichts Neues", sagt Stadtkommandant Erich Londer, "wir führen hier immer wieder Kontrollen durch." Zuletzt habe es eine Razzia vor etwas mehr als einem Monat gegeben. Von einer Regelmäßigkeit kann aber, so Londer, keine Rede sein.
Auch das Wort Prostitution nimmt er nicht in den Mund: "Hier geht es um fremdenrechtliche Angelegenheiten. Illegale Prostitution oder Wohnungsprostitution gibt es in Villach nicht mehr", sagt Londer. Der Behörde sind diverse Vorkommnisse "nicht bekannt", heißt es dazu aus der Stadt Villach.
Interne Details
Von einem weiteren Beamten der Villacher Polizei erfährt die WOCHE jedoch, dass es in dem Haus immer wieder zu Problemen kommen soll. Ob Prügeleien zwischen Männern oder Gewalttätigkeiten gegenüber deren "Frauen" – es würden wohl einige Mädchen hier der Prostitution nachgehen.
Freunde der Frauen
Der Beamte, der anonym bleiben möchte, erzählt Details: „In den Ferienwohnungen haben sich die ,Freunde‘ der Prostituierten angesiedelt, die mit dicken Autos durch die Gegend brausen. Das wiederum lockt die Finanz an, die wissen will, woher die meisten der aus Rumänien stammenden Herren ihre Einkünfte beziehen."
Viele Einsätze nachts
Dazu kommen, so erzählt dieser weiter, Streitigkeiten und Raufereien unter den Bewohnern, die besonders nachts Einsätze der Polizei notwendig machen. Immer wieder gehe es um fremdenpolizeiliche Maßnahmen, Aufenthaltsgenehmigungen und Schwarzgeld-Einkünfte. Der Villacher Polizist: "Aber in einem Rechtsstaat muss natürlich alles bewiesen werden, daher kommen viele der festgenommenen Männer bald wieder frei." Doch im Namen der Polizei verspricht er: "Wir werden auch in Zukunft immer wieder einen Blick nach Warmbad in diese Gegend werfen und laufend Kontrollen vornehmen.“
Die Lage: Bordelle in Villach
Die legale Prostitution in Form von Bordellen ist aus dem Villacher Stadtbild mittlerweile nahezu verschwunden. Zu verdanken ist dies auch einer Schutzzone, die durch Auflagen erschwert, ein Bordell zu errichten. Geschützt sind Einrichtungen in unmittelbarer Nähe wie Kindergärten, Schulen, Kinos oder Friedhöfe.
Aktuell gibt es zwei Bordelle in Villach, jenes in der Nikolaigasse ohne Befristung. Die zweite Einrichtung ist befristet, diese läuft im kommenden Jahr aus. "Aus heutiger Sicht dürfte diese aber nach dem Ansuchen wieder verlängert werden", sagt Alfred Winkler von der Behördenverwaltung Villach.
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