"700 Jobs? Wir bezweifeln alle Zahlen rund um die Kärnten Therme"
VP-Klubobmann Christian Pober zum Nein seiner Partei zum Thermen-Rettungspaket der Stadt Villach.
VILLACH. Dauerthema Therme Kärnten. Das Geld reicht hinten und vorne nicht, der Betreibergesellschaft droht nach nur drei Jahren die Zahlungsunfähigkeit.
Die Villacher SPÖ hat mit ihrer Mehrheit nun ein Hilfspaket beschlossen, das den Steuerzahler Millionen kosten wird, die Kleine Zeitung schreibt von bis zu 13,9 Mio. Begründet wird dies mit den Arbeitsplätzen in Warmbad und der touristischen Bedeutung der Therme. Die zweitgrößte Partei in Villach, die ÖVP, hat das Maßnahmenpaket abgelehnt. Die WOCHE fragt bei Klubobmann Christian Pober nach.
WOCHE: Warum lehnen sie das Hilfspaket der SPÖ ab?
POBER: Vor Kurzem haben wir erst 100.000 Euro in die Therme gezahlt, um Schlimmeres zu verhindern, jetzt soll der nächste Schnellschuss folgen. Für ein millionenschweres Rettungspaket fehlen uns überprüfbare Zahlen.
Was meinen Sie?
Wir hinterfragen mittlerweile alle von der SPÖ genannten Zahlen. 290.000 Eintritte pro Jahr zum Beispiel. Das wären fast 1.000 pro Tag. Ich bezweifle das. Vor allem aber: Was sagt die Zahl aus? 290.000 zahlende Gäste? Wie oft werden Monatskartenbesitzer gezählt? Wie viele Gratis-Eintritte sind dabei? Wir brauchen echte Daten.
Woran zweifeln Sie noch?
An den von Manzenreiter und Albel genannten Job-Zahlen. Einmal sind es 700, dann 2.000. Fakt ist: In der Therme arbeiten rund 50 Menschen. Die Mehrheit der Warmbad-Jobs ist nicht unmittelbar vom Funktionieren eines Erlebnisbades abhängig. Ich denke da an den Therapiebereich.
Heißt das, Sie wollen der Therme nicht mehr finanziell helfen?
Doch, die ÖVP steht voll hinter der Therme, sie ist touristisch wichtig. Aber es fehlt eine umfassende betriebswirtschaftliche Darstellung. Und die ist Basis für ein langfristig erfolgreiches Hilfspaket.
Was kann man aus der Thermen-Geschichte lernen?
Dass Villach politisch dringen mehr Transparenz braucht. Alle Daten und Bericht müssen öffentlich zugänglich sein. Wir fordern dies schon lange.
INTERVIEW: WOLFGANG KOFLER
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